Sozialpartnergespräche über „3-G-Regel“ am Arbeitsplatz

In der Arbeitswelt könnte es in Österreich – ähnlich der ab Mitte Oktober geltenden Regelung in Italien – zu einer „3-G-Regel“ kommen. Es gebe dazu aktuell Gespräche zwischen den Sozialpartnern, hieß es aus dem Gewerkschaftsbund heute zur APA.

Im Gesundheitsministerium gab man sich durchaus offen für derartige Schritte: Ziel sei eine Erhöhung der Impfquote, „es ist daher gut, dass sich die Sozialpartner auf eine Lösung verständigen wollen“.

„Die Intensivstationen bestmöglich zu entlasten ist die wichtigste Aufgabe des Pandemiemanagements. Deshalb muss die Impfquote erhöht werden, und deshalb müssen Ungeimpfte geschützt werden, damit sich nicht zu viele Menschen gleichzeitig anstecken“, hieß es aus dem Gesundheitsministerium.

„Jeder Vorschlag, der dabei hilft, ist zu begrüßen.“ Auf die Umsetzung des weiteren Stufenplans habe eine solche Maßnahme „keine Auswirkungen“.

Regeln nicht nur nur für Bürojobs im Gespräch

Seitens der Gewerkschaft bestätigte man einen entsprechenden Bericht der Tageszeitung „Österreich“, wonach es Gespräche auf Sozialpartnerebene gebe. „Wir stehen diesem Vorhaben positiv gegenüber“, so eine ÖGB-Sprecherin. Es gehe dabei um einen „3-G“-Nachweis in der Arbeit generell, nicht nur in Büros, präzisierte sie.

In der Wirtschaftskammer verwies man auf ähnliche, schon bestehende Maßnahmen außerhalb Österreichs: „Es gibt international Modelle, wo 3-G bzw. ähnliche Regelungen am Arbeitsplatz zur Anwendung kommen. Auf Expertenebene werden unter Einbindung der Sozialpartner die Praxistauglichkeit und der Nutzen solcher Modelle evaluiert“, hieß es.

Vorerst keine Stellungnahme gab es aus dem Arbeitsministerium. Laut „Österreich“-Bericht wird seitens der Regierung aktuell geprüft, wer für die gesetzlichen Rahmenbedingungen zuständig ist – ÖVP-Arbeitsminister Martin Kocher oder Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne).

Rendi-Wagner: „Mehr Schutz und Sicherheit“

SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner plädierte heute – wie schon in der Vergangenheit – für die Einführung einer solchen Regelung. „Was am Wirtshaustisch gilt, sollte auch am Arbeitsplatz gelten“, sagte sie in einer Pressekonferenz. Den Arbeitnehmern bringe das mehr Schutz und Sicherheit, für die Arbeitgeber mehr Klarheit.

In Italien wird – als erstem europäischen Land – der „Grüne Pass“ für alle Beschäftigten des öffentlichen und privaten Sektors zur Pflicht gemacht. Ab dem 15. Oktober soll man nur noch geimpft, genesen oder getestet an den Arbeitsplatz kommen dürfen. Der Beschluss wurde bei einer Ministerratssitzung am Donnerstag gefasst.