Asiatischer Drogenboss in Amsterdam verhaftet

Der mutmaßliche Chef des größten Drogenkartells Asiens ist in den Niederlanden festgenommen worden. Der Zugriff auf den weltweit gesuchten Tse Chi Lop erfolgte auf ein Ersuchen der australischen Bundespolizei, wie die australischen Behörden heute mitteilten. Der australische Generalstaatsanwalt bereitet demnach ein Auslieferungsersuchen für Tse vor.

Der gebürtige Chinese Tse, der die kanadische Staatsbürgerschaft besitzt, wird vielfach mit dem berüchtigten mexikanischen Drogenboss Joaquin „El Chapo“ Guzman verglichen. Laut dem Büro der Vereinten Nationen für Drogen- und Verbrechensbekämpfung (UNODC) führt er mutmaßlich das asiatische Drogenkartell Sam Gor an, das weltweit mit illegalen Methamphetamin-Produkten handelt.

Geldwäsche im großen Stil

Sam Gor steht im Verdacht, seine Einnahmen durch den illegalen Drogenhandel durch Investitionen in Immobilien, Hotels und Kasinos in Südostasien zu waschen. Australien wirft dem Kartell vor, „substanzielle Mengen an Heroin und Methamphetamin“ in das Land geschmuggelt zu haben.

In den Jahren 2012 und 2013 stellte die australische Polizei bei gegen das Kartell gerichteten Razzien in Melbourne Vermögenswerte im Wert von rund neun Millionen australischen Dollar (5,7 Millionen Euro) sicher. Die Festnahme Tses rund acht Jahre später gilt als wichtiger Durchbruch in den australischen Ermittlungen gegen die Drogenbande.