D: Kinderärzte fordern Werbeverbot für Kinderlebensmittel

Der Präsident des deutschen Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte, Thomas Fischbach, hat ein Werbeverbot für Süßigkeiten wie Milchschnitten und Kinderschokolade gefordert. „Wir brauchen ein Werbeverbot für sogenannte Kinderlebensmittel, die es ja tatsächlich gar nicht gibt“, sagte Fischbach der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Mittwoch-Ausgabe). Zuckerbomben seien alles andere als kindgerecht.

Lebensmittelkonzerne würden mit speziellen Verpackungen den Eindruck erwecken, es gebe Lebensmittel extra für Kinder, „als wären Milchschnitte oder Kinderschokolade gesund und ein sinnvoller Bestandteil des Nahrungsmittelkataloges“, sagte der Mediziner. „Das ist verantwortungslos und muss gestoppt werden.“ Die Folgen der grassierenden Fettsucht schon der Kleinen habe „dramatische“ Folgen, vom Leid der Betroffenen bis zu den Kosten für das Gesundheitssystem, führte Fischbach aus.

„Katastrophale Folgen“ von Smartphone und Tablet

Fischbach warnte in der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ auch vor „katastrophalen Folgen“ einer intensiven Mediennutzung durch Minderjährige. Schon die Jüngsten würden auf permanente Reizüberflutung konditioniert, beklagte Fischbach. In der Folge litten Kinder immer häufiger an Konzentrationsschwäche.

„Wir beobachten mit Schrecken, dass die Kinder, die vor dem Smartphone oder Tablet hängen, immer jünger werden.“ Grundsätzlich gelte „Kein Handy vor elf Jahren“ und danach nicht mehr als zwei Stunden Nutzung pro Tag.