KZ-Überlebende feiert 104. Geburtstag mit 400 Nachkommen

Eine Auschwitz-Überlebende hat ihren 104. Geburtstag mit ihren rund 400 Nachkommen an der Klagemauer in Jerusalem gefeiert. Schoschana Ovitz habe den Holocaust überlebt, sei danach nach Israel gezogen und habe vier Kinder bekommen, schrieb die israelische Botschaft in Berlin gestern auf dem Kurznachrichtendienst Twitter.

Sie habe zwar erst in wenigen Tagen Geburtstag, aber schon vorher gefeiert. „Als Geschenk wünschte sie sich, dass ihre 400 Kinder, Enkel, Urenkel und Ururenkel mit ihr zur Klagemauer nach Jerusalem gehen. Fast alle sind gekommen.“

Das riesige Familientreffen sei sehr schwer zu organisieren gewesen, weil viele der Nachfahren im Ausland lebten, schrieb die israelische Nachrichtenseite Walla. Die Zusammenkunft habe vor allem den Triumph der Überlebenden über die Nazis symbolisiert.

Mengele schickte Mutter in den Tod

Ovitz überlebte nach Medienberichten das Vernichtungslager Auschwitz. KZ-Arzt Josef Mengele habe ihre Mutter bei einer Selektion vor ihren Augen in den Tod geschickt. Nach dem Krieg habe Ovitz auf der Suche nach überlebenden Verwandten ihren Cousin getroffen. Er habe im Holocaust seine erste Frau und vier Kinder verloren.

Beide hätten geheiratet, in einem Flüchtlingslager in Österreich sei dann ihr erstes gemeinsames Kind zur Welt gekommen. Später emigrierte das Paar nach Israel und zog in der Küstenstadt Haifa seine vier Kinder auf.

Die in Belgien lebende älteste Enkelin, Panini Friedman, sagte der Nachrichtenseite: „Erst während der Feier haben wir begriffen, wie bedeutsam sie ist. Wir hatten alle Tränen in den Augen. Es war sehr bewegend.“