Ausland

Angesichts heftiger Kämpfe im gesamten Gazastreifen hat Israels Militär vom „intensivsten Tag seit Beginn der Bodenoffensive“ gesprochen. Die Truppen seien nun auch „im Herzen“ von Chan Junis, der größten Stadt im Süden des Gazastreifens, teilte das Militär heute mit.

Auch im Norden gebe es heftige Kämpfe. Mit Blick auf die Zahl „der getöteten Terroristen, der Anzahl der Gefechte und des Einsatzes von Feuerkraft an Land und in der Luft“ sei das der bisher intensivste Tag seit Beginn der Offensive im Norden des Küstenstreifens Ende Oktober. Unterdessen hält die internationale Kritik am Vorgehen Israels an.

Die Ausweitung der Angriffe im Süden seit dem Ende der mehrtägigen Feuerpause am Freitag führt nach Angaben der Vereinten Nationen zu mehr und mehr Todesopfern unter der Zivilbevölkerung. „Die Zahl der getöteten Zivilisten nimmt rapide zu“, schrieb der Generalkommissar des Palästinenserhilfswerks (UNRWA), Philippe Lazzarini, in einer Mitteilung.

Mit der Wiederaufnahme des Militäreinsatzes und der Ausweitung im Süden Gazas „wiederholen sich die Schrecken der vergangenen Wochen“, beklagte Lazzarini. In den Süden des Küstengebiets waren nach Aufforderung der israelischen Armee Hunderttausende schutzsuchende Zivilistinnen und Zivilisten aus dem bereits zuvor heftig umkämpften Norden geflüchtet.

Die Polizei in Israel hat einem Bericht des israelischen Rundfunks zufolge inmitten des Gaza-Kriegs einen Marsch ultrarechter Demonstrierender durch die Jerusalemer Altstadt genehmigt. Mit dem Protestzug am Donnerstag (18.30 Uhr MEZ) fordern die Teilnehmer unter anderem eine „Wiederherstellung der vollständigen jüdischen Kontrolle in Jerusalem und auf dem Tempelberg“, wie der Sender Kan heute berichtete.

Die Polizei äußerte sich auf Nachfrage nicht zur Genehmigung. Der Tempelberg (al-Haram al-Scharif) in Jerusalem mit dem Felsendom und der Al-Aksa-Moschee ist die drittheiligste Stätte im Islam. Sie ist aber auch Juden heilig, weil dort früher zwei jüdische Tempel standen.

Laut einem Flugblatt, das bereits im Vorfeld veröffentlicht wurde, soll der Marsch auch durch das muslimische Viertel gehen. Das wäre für viele Palästinenserinnen und Palästinenser eine extreme Provokation. Zudem wollen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer demnach auch die jordanische Wakf-Behörde vom Tempelberg vertreiben.

Die Behörde ist für die Verwaltung des Tempelbergs zuständig, während Israel die Sicherheit verantwortet. Laut einer Vereinbarung mit den muslimischen Behörden dürfen Juden die Anlage besuchen, dort aber nicht beten. Dagegen gibt es jedoch immer wieder Verstöße.

Die nigerianische Armee hat bei einem Drohnenangriff versehentlich mindestens 85 Zivilistinnen und Zivilisten getötet. 85 Tote seien nach dem Angriff, der Rebellen gelten sollte, in einem Dorf im nordwestlichen Teilstaat Kaduna am Sonntag bereits bestattet worden, teilte die Katastrophenschutzbehörde auf ihrer Facebook-Seite mit.

Die Suche nach weiteren Opfern dauere an. Die Armee hatte eingeräumt, bei einem Drohnenangriff gegen Milizen versehentlich Dorfbewohnerinnen und Dorfbewohner getroffen zu haben, die in Tudun Biri ein muslimisches Fest gefeiert hatten.

Präsident Bola Ahmed Tinubu ordnete eine Untersuchung des tragischen Vorfalls an. Präsident Tinubu brachte seine „Empörung und Trauer“ über den „tragischen“ Tod der Menschen zum Ausdruck. In einer Erklärung, die vom Präsidialamt verbreitet wurde, sprach er von einem „bedauerlichen, beunruhigenden und schmerzhaften“ Vorfall.

Die nigerianischen Streitkräfte gehen im Nordwesten und Nordosten des Landes mit Luftangriffen gegen Milizen und Dschihadisten vor.

An Bayerns Schulen und in Behörden soll zukünftig das Gendern verboten werden. „Für Bayern kann ich sagen: Mit uns wird es kein verpflichtendes Gendern geben. Im Gegenteil: Wir werden das Gendern in Schule und Verwaltung sogar untersagen“, sagte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) heute in seiner ersten Regierungserklärung in der neuen Legislaturperiode im Landtag.

Söder warf der „Ampelregierung“ im Bund zugleich vor, mit Vorhaben wie der Cannabis-Legalisierung, dem Gendern und dem Selbstbestimmungsrecht zu überziehen. „Haben wir keine anderen Probleme in Deutschland?“, fragte er.

Die Klimaaktivistin Greta Thunberg und weitere Mitglieder des schwedischen Ablegers der Klimaschutzgruppe „Fridays for Future“ haben Israel Völkermord im Gazastreifen vorgeworfen.

Dass die in Gaza herrschende islamistische Hamas bei „einem schrecklichen Angriff israelische Zivilisten ermordet“ habe, könne die „anhaltenden Kriegsverbrechen Israels“ nicht legitimieren, schrieben Thunberg und fünf weitere Unterzeichner in einem Meinungsbeitrag, der heute in den Zeitungen „Aftonbladet“ und „Guardian“ veröffentlicht wurde. „Völkermord zu begehen ist weder Selbstverteidigung noch in irgendeiner Weise verhältnismäßig“, schrieben sie.

Thunberg und ihre Mitverfasser betonten, sie sprächen nur für „Fridays for Future“ in Schweden. Die Organisation habe sich immer zu Wort gemeldet, wenn Menschen leiden müssten oder getötet würden, egal ob in Kurdistan oder in der Ukraine, und werde auch jetzt nicht schweigen. Sie beriefen sich auf den israelischen Historiker Ras Segal, der das Vorgehen Israels in Gaza schon wenige Tage nach Beginn des Konflikts als „Völkermord aus dem Lehrbuch“ bezeichnet hatte.

Antisemitische Vorfälle verurteilt

Zugleich verurteilte die Gruppe antisemitische und islamfeindliche Vorfälle in Schweden. „Jeder, der sich an dieser Debatte beteiligt, hat die Verantwortung, zwischen Hamas, Muslimen und Palästinensern zu unterscheiden, genauso wie der israelische Staat vom jüdischen Volk und den Israelis unterschieden werden sollte“, schrieben sie.

Bereits im Oktober hatte Thunberg Kritik auf sich gezogen, weil sie Medienberichten zufolge auf Instagram den Aufruf einer in Deutschland ansässigen propalästinensischen Gruppe geteilt hatte, in dem Israel des Völkermordes bezichtigt wurde.

„Fridays for Future Austria“ distanziert sich

Der Sprecher von „Fridays for Future Austria“, Daniel Shams, erklärte, man habe sich in den letzten Wochen mehrmals eindeutig positioniert. „Nur Sprecher*innen von Fridays for Future Austria können für uns sprechen. Greta Thunberg spricht nicht für uns. Wie die Autor*innen des Gastbeitrags selbst betonen, gibt dieser nur die Position der schwedischen Bewegung wieder.“

Die französische Nationalversammlung hat einstimmig einen Gesetzesentwurf zum Verbot von elektronischen Einwegzigaretten verabschiedet. Mit dem Gesetz sollen sowohl junge Menschen als auch die Umwelt geschützt werden. Die Abgeordneten nahmen den Gesetzesentwurf gestern Abend mit 104 Ja-Stimmen zu null Nein-Stimmen an.

Das von der Regierung unterstützte Gesetz muss nun noch vom Senat bestätigt werden. Eine Zustimmung gilt als sehr wahrscheinlich. Grünes Licht muss auch noch die EU-Kommission geben. Dann könnte das Verbot im September 2024 in Kraft treten.

Batterien landen im Mist

Einweg-E-Zigaretten sind kleine, batteriebetriebene Geräte, in denen eine aromatisierte und in vielen Fällen nikotinhaltige Flüssigkeit verdampft wird. Der oftmals süßliche Geschmack macht die Produkte, die einzeln ungefähr zum Preis einer Schachtel Zigaretten verkauft werden, gerade bei Jugendlichen beliebt.

Das Prinzip ist das gleiche wie bei wiederverwendbaren Vaping-Geräten. Allerdings können sie anders als diese nicht nachgefüllt oder aufgeladen werden. Sie enthalten aber ebenso Batterien. Werden die Einwegprodukte über den normalen Hausmüll entsorgt, landen auch die Lithiumbatterien auf der Mülldeponie oder werden verbrannt.

Verbotsbestrebungen auch in anderen Ländern

Mit dem Plan, die Geräte zu verbieten, steht Frankreich nicht alleine da. Auch Großbritannien, Irland und Deutschland erwägen ähnliche Maßnahmen. Neuseeland und Australien haben bereits Beschränkungen eingeführt.

In Neuseeland wurde die Obergrenze für das beigesetzte Nikotin herabgesetzt. Geschäfte für Einweg-E-Zigaretten dürfen sich außerdem nicht mehr in der Nähe von Schulen befinden. In Australien dürfen die entsprechenden Produkte nur noch in Apotheken verkauft werden.

Bereits vor drei Jahren wurden in den USA bestimmte Aromen wie Frucht- und Minzgeschmack für – auch wiederverwendbare – E-Zigaretten verboten. In der Folge wurde der US-Markt aber von einer Flut von nicht genehmigten Einweg-E-Zigaretten, vor allem aus China, überschwemmt.

Seit dem Terroranschlag vom 7. Oktober führt Israel im Gazastreifen eine bisher beispiellose Militäroffensive gegen die radikalislamische Hamas. Nahezu täglich gibt das Militär Auskunft über Fortschritte bei den zuletzt mit einer siebentägigen Feuerpause unterbrochenen Kampfhandlungen. Was einem Medienbericht zufolge bisher kaum Beachtung gefunden habe, seien allerdings die Methoden, mit denen die Ziele im Gazastreifen ausgewählt werden – und die hier offenbar zentrale Rolle von künstlicher Intelligenz (KI).

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Inland

Die Ära von Peter Jost als Magistratsdirektor von Klagenfurt dürfte zu Ende sein. Der Stadtsenat stellte ihn am Vormittag mit sofortiger Wirkung außer Dienst. Am Nachmittag beschloss dann der Gemeinderat mit großer Mehrheit Josts offizielle Abberufung mit 31. Dezember. Mit einem Schreiben bringt Jost aber Bürgermeister Christian Scheider (Team Kärnten) unter Druck.

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Eine externe Untersuchung zur Aufklärung der schweren Vorwürfen gegen den ehemaligen Vorsitzenden des Vereins Österreichischer Auslandsdienst, Andreas Maislinger, hat mehrere Fälle von Machtmissbrauch und Grenzüberschreitungen gegenüber Freiwilligen und Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Vereins bestätigt. Das gab der Verein heute bekannt.

Die Untersuchung zeige „ein eindeutiges Fehlverhalten des ehemaligen Vereinsvorsitzenden auf, von dem wir uns klar distanzieren“, hielt der neue Vereinsvorsitzende Tobias Aigner in einer Aussendung fest. Konkret hätten im Rahmen der Untersuchung durch die Wirtschaftsprüfungskanzlei BDO Austria mehrere betroffene Freiwillige von Grenzüberschreitungen persönlicher und verbaler Natur bis hin zu Drohungen berichtet, sagte Aigner.

Verbesserungen teils schon umgesetzt

Die von den Fachleuten im Gutachten vorgeschlagenen Verbesserungsmaßnahmen seien zum Teil bereits umgesetzt worden, sagte Aigner. So sei etwa eine Ombudsstelle eingerichtet worden, an die sich mögliche Betroffene künftig wenden könnten.

Zudem seien der Vorstand und die Strukturen des Vereins umgebildet worden, um eine Kumulation von Entscheidungsgewalt wie unter Maislinger zu verhindern. Die rund 130 Freiwilligen des Vereins für den Jahrgang 2023 hätten wie geplant ihren Gedenk-, Friedens- bzw. Sozialdienst an ihren Einsatzstellen im Ausland antreten können, hieß es.

Der Verein Österreichischer Auslandsdienst wird vom Sozialministerium gefördert und bietet jungen Menschen die Möglichkeit, einen Freiwilligen- bzw. Zivilersatzdienst im Ausland zu leisten und die Aufarbeitung der NS-Zeit weltweit voranzutreiben.

Das im Zuge der Gesundheitsreform geplante Bewertungsgremium für neue, teure Medikamente stößt weiter auf Kritik, insbesondere bei der Opposition. Im Kern sollen Expertinnen und Experten aus Medizin und Wirtschaft in einem Gremium entscheiden, ob ein Patient oder eine Patientin eine Therapie erhält oder nicht. Die steirische Patientenanwältin Michaela Wlattnig kann der Idee einer österreichweit einheitlichen Bewertung zwar etwas abgewinnen, fordert aber Präzisierungen. Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) wehrte sich.

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Der Disput über den Nationalen Energie- und Klimaplan (NEKP) zwischen Europaministerin Karoline Edtstadler (ÖVP) und Klimaschutzministerin Leonore Gewessler (Grüne) geht weiter.

Gestern hatte Gewessler kritisiert, dass ein vom Klimaschutzministerium an die EU-Kommission übermittelter NEKP-Entwurf vom Edtstadler-Ministerium zurückgezogen worden war. Heute äußerte sich dazu erneut Edtstadler. In einem mehrere Absätze langen Post auf X (Twitter) nannte sie das Vorgehen des Klimaschutzministeriums einen „gefährlichen Präzedenzfall“.

Edtstadler: ÖVP-Ministerien ignoriert

Unter dem Hashtag „#SagenWasIst“ schrieb Edtstadler, dass weder Landwirtschaftsministerium und Wirtschaftsministerium noch das Finanzministerium dem NEKP-Entwurf zugestimmt hätten. Das Bundeskanzleramt habe sich gar „dezidiert gegen eine Übermittlung in der Form ausgesprochen. Die ebenfalls betroffenen Bundesländer wurden nicht einmal befasst“, so die Europaministerin.

Innerstaatliche Prozesse seien gelebte Umsetzung des Rechtsstaats und der Demokratie, so Edtstadler. „Wer diese Prozesse ignoriert, setzt sich bewusst über Gesetze hinweg (im konkreten Fall das Bundesministeriengesetz) und agiert beim Fehlen der Zustimmung des Koalitionspartners ohne demokratische Grundlage. Das ist ein gefährlicher Präzedenzfall“, schrieb Edtstadler.

Bereits am Vortag hatte es von Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) geheißen, der Entwurf sei „lediglich ein Vorschlag“, darauf habe Edtstadler „hingewiesen in Brüssel, damit es zu keinen Missverständnissen kommt“.

Grüner Energiesprecher: „Schnapsidee“

Der Energiesprecher der Grünen, Lukas Hammer, reagierte in einer Stellungnahme auf Edtstadlers Worte: Man könne über ihr „destruktives Verhalten“ nur den Kopf schütteln.

Die ÖVP konzentriere sich auf das Verhindern von Klimaschutz, während „unser Steuergeld“ den „Klimaschutz, der in einem anderen Land gemacht wird“, finanziere. Hammer sprach wörtlich von einer „Schnapsidee“.

Kritik kam auch von „Fridays for Future“. Die Klimaschutzbewegung sah im Vorgehen der Europaministerin „Formalitäten-Nebelgranaten“.

Van der Bellen mahnt Tempo bei Klimaschutz ein

Bundespräsident Alexander Van der Bellen sagte bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit der griechischen Präsidentin Katerina Sakellaropoulou, er könne das Missverständnis in Sachen NEKP nicht beurteilen.

Er wolle aber Parteien daran erinnern, dass es sich bei der „Klimakrise nicht um ein Scherzproblem handelt, sondern um ein Überlebensproblem der Menschheit“. „Wer da noch glaubt, viel Zeit zu haben, irrt sich in historischem Ausmaß“, so Van der Bellen.

Mehrere NGOs mit Greenpeace an der Spitze haben heute gegen die geplante Reform der Spendenabsetzbarkeit protestiert. Denn diese könne Organisationen aberkannt werden, wenn zivilgesellschaftlicher Protest Verwaltungsstrafen nach sich ziehe, so die Warnung.

Mit der aktuellen Fassung könnten also schon verspätete Anmeldungen von Kundgebungen und das Anbringen von Transparenten an Gebäuden zu einer Aberkennung führen, so Greenpeace-Geschäftsführer Alexander Egit.

Die Reform soll heute durch den Finanzausschuss gehen. Neben Greenpeace haben sich vor dem Parlament auch die Volkshilfe, der Verein Gegen Tierfabriken (VGT), ATTAC und „Fridays for Future“ für eine kurzfristige Änderung des Entwurfes starkgemacht.

Finanzbeamtinnen und Finanzbeamte könnten Vereinen und Organisationen künftig ohne Rechtsverfahren mit aufschiebender Wirkung die Spendenabsetzbarkeit entziehen. Die Aktivistinnen und Aktivisten orten „Willkür“ und mögliche existenzbedrohende Einbußen.

Ukraine-Krieg

Der ungarische Regierungschef Viktor Orban hat von der EU verlangt, die beiden Hauptbeschlüsse zur Unterstützung der Ukraine von der Tagesordnung des Brüsseler Gipfels Mitte Dezember zu streichen. Ansonsten drohe ein „Scheitern“ des Gipfels, warnte der Rechtsnationalist in dem Schreiben an EU-Ratspräsident Charles Michel.

Im Detail forderte Orban, den geplanten Startschuss für die EU-Beitrittsverhandlungen mit der Ukraine vorerst auf Eis zu legen. Nicht beschlussreif sei auch der Vorschlag der EU-Kommission, die Ukraine mit weiteren 50 Milliarden Euro zu unterstützen und dafür den mehrjährigen Haushaltsrahmen aufzustocken.

„Der offensichtliche Mangel an Konsens würde unweigerlich zu einem Scheitern führen“, warnte Orban mit Blick auf das Treffen der europäischen Staats- und Regierungschefs am 14. und 15. Dezember. Beide Beschlüsse erfordern Einstimmigkeit.

Streit über Geld

In einem ersten Brief an Michel hatte Orban gefordert, die europäische Unterstützung für die Ukraine auf den Prüfstand zu stellen wie auch die Sanktionen gegen Russland. Diplomatische Kreise vermuten, dass Orban damit die Freigabe von 13 Milliarden Euro für sein Land erreichen will. Die EU hatte die Gelder wegen Rechtsstaatsverstößen eingefroren.

EU

Die Zahl der Menschen aus der Türkei, die in EU-Staaten um Asyl ansuchen, steigt zunehmend. In Österreich wurden heuer knapp 7.500 Asylanträge von türkischen Staatsbürgerinnen und Staatsbürgern gestellt. Es sind Oppositionelle, Andersdenkende und Angehörige von Minderheiten. Gemeinsam haben sie, dass sie westlich orientiert sind und ein Problem mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan haben, wie „Heimat Fremde Heimat“ und der „Report“ berichten.

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Wirtschaft

Der Vizegouverneur der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB), Gottfried Haber, erwartet nach der Insolvenz der Signa Holding „keine wesentliche Gefährdung der Finanzmarktstabilität insgesamt“. Er verwies im Finanzausschuss des Nationalrats laut Parlamentskorrespondenz heute aber auch darauf, „dass das diesbezügliche Wissen (zur Lage der Signa und der Signa Holding, Anm.) der OeNB aus rechtlichen Gründen und faktischen Schranken bei der Schnittstelle zu den Banken ende“.

Für die OeNB sei der derzeit nichts an unmittelbaren Betroffenheiten aus dieser Angelegenheit bekannt, so Haber. Er stand mit Gouverneur Robert Holzmann für Fragen der Abgeordneten im Finanzausschuss zur Verfügung.

Handelsgericht bewilligt Sparkurs bei Signa Holding

Indessen setzt bei der Signa Holding Sanierungsverwalter Christof Stapf – wie angekündigt – den Rotstift an und verfügt schon über die Zustimmung des Handelsgerichts. Demzufolge werden alle nicht erforderlichen Teilbetriebe mit sofortiger Wirkung eingestellt.

Davon betroffen sei der Großteil der 43 Beschäftigten der Holding, insbesondere Jagd-, Flug-, Sicherheits- und Eventmanagementpersonal für Repräsentations- und Geschäftsanbahnungsaufgaben.

Die Beschäftigten werden entweder gekündigt oder können mit einem dreimonatigen Anspruch auf Kündigungsentschädigung aus dem Unternehmen austreten.

Alle Vermögenswerte, die für die Holding nicht zwingend erforderlich sind, werden laut dem Sanierungsverwalter unverzüglich der Verwertung zugeführt.

In der laufenden Herbstlohnrunde hat es in den vergangenen Tagen neben der Metallindustrie noch andere Abschlüsse gegeben. Im Güterbeförderungsgewerbe erhöhen sich die Mindestgehälter um 9,17 Prozent und mindestens um 165 Euro.

Im Glasbläser- und Glasinstrumentenerzeugergewerbe steigen die Einkommen um neun Prozent. Bei der Raiffeisen Ware Austria steigen die Monatslöhne um 8,7 Prozent. Bei den Straßengesellschaften gibt es ein Plus von 9,3 Prozent.

Zähe Verhandlungen in IT-Branche

Holprig verläuft es nach wie vor bei den Kollektivvertragsverhandlungen für die IT-Angestellten. Auch nach drei Gesprächsrunden gibt es kein Angebot der Arbeitgeber, kritisierte die Gewerkschaft GPA. Sie forderte bei einer zugrunde gelegten Jahresinflation 2023 von 7,75 Prozent eine KV-Erhöhung um 9,75 Prozent.

Morgen wird weiterverhandelt, ohne Einigung komme es zu Betriebsversammlungen, so die GPA. Am Donnerstag gehen dann die Verhandlungen über den Handels-KV weiter.

Im Weihnachtsgeschäft warnt die Arbeiterkammer (AK) davor, Geschenke bei Versandhändlern auf Ratenzahlung zu kaufen. Denn der Teufel stecke im Detail: Unter bestimmten Bedingungen oder im Rahmen von Aktionen gebe es zwar die Möglichkeit für Finanzierungen mit null Prozent Zinsen, abseits davon können Teilzahlungen aber teuer werden. Die effektiven Zinsen können bei mehr als 20 Prozent liegen, so die AK.

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Umwelt & Klima

In Wien-Simmering ist heute die erste Ausbaustufe einer riesigen Wärmepumpe in Betrieb genommen worden, die ihre Energie aus der benachbarten ebs-Kläranlage bezieht. Es handelt sich laut Wien Energie um die größte derartige Anlage Europas.

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Chronik

Gestern haben zwei Mitarbeiter der Abfallbehandlungsanlage Grüne Tonne in Breitenau (Niederösterreich) einen ungewöhnlichen Fund gemacht: Sie haben am Sortierband eine Schlange im Hausmüll gefunden. Das Tier war bereits tot.

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Wegen Mordes an seiner Ehefrau im August 2022 in Oberwaltersdorf im Bezirk Baden (Niederösterreich) ist heute ein 65-Jähriger am Landesgericht Wiener Neustadt zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Das Urteil ist laut Gericht nicht rechtskräftig.

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Erst in der vergangenen Woche ist in Bad Kreuzen (Oberösterreich) ein Wolf zum Abschuss freigegeben worden, weil er sich wiederholt Wohngegenden genähert hat. Heute Früh wurde das Tier in der Nähe erlegt.

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Ein Bus ist auf den Philippinen in eine Schlucht gestürzt – mindestens 28 Menschen sind dabei ums Leben gekommen. Das teilte Provinzgouverneurin Rhodora Cadiao mit.

Das Fahrzeug sei heute in einem Berggebiet nahe der Stadt Hamtic am südlichen Zipfel der Insel Panay in einer Kurve von der Straße abgekommen. Cadiao sprach von einer Katastrophe. Die Zahl der Toten könne noch steigen, weil es viele Schwerverletzte gebe.

In dem Bus saßen nach ihren Angaben 53 Menschen. Ersten Ermittlungen zufolge prallte das Fahrzeug in einer Kurve gegen eine Betonbarriere und stürzte anschließend in die Schlucht. An dieser Stelle habe es bereits mehrere Unfälle gegeben, sagte die Provinzgouverneurin. Der Unfall ereignete sich etwa 450 Kilometer südlich der Hauptstadt Manila.

Sport

Felix Auböck ist bei der Kurzbahn-EM im rumänischen Otopeni klar an einer Medaille über 400 m Kraul vorbei geschwommen. Der 26-jährige Niederösterreicher wurde heute als Zweitbester der Vorläufe im Finale nur Siebenter, Gold ging an den Iren Daniel Wiffen (3:35,67) vor dem Litauer Danas Rapsys (3:37,80) und dem Belgier Lucas Henveaux (3:37,91). Auböck fehlten 0,92 Sekunden auf die Bronzemedaille.

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Mit ihren 21 Jahren gehört Katarina Pandza bereits zu den tragenden Säulen der österreichischen Nationalmannschaft. 20 Tore in den drei Vorrundenspielen der Frauen-WM in Skandinavien legen ein deutliches Zeugnis von der Klasse der Wienerin ab, die mit der Auswahl des Österreichischen Handballbundes (ÖHB) ab morgen in der Hauptrunde auf Frankreich, Angola und Slowenien trifft. „Sie ist aus dem Nationalteam nicht mehr wegzudenken“, sagte ÖHB-Sportdirektor Patrick Fölser.

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Österreichs Fußballerinnen haben in den bisherigen fünf Nations-League-Spielen gezeigt, dass sie sich völlig zu Recht in Liga A befinden. Zum Abschluss bekommt es die ÖFB-Auswahl heute (19.15 Uhr, live in ORF Sport +, Übertragungsbeginn 19.00 Uhr) in der NV Arena von St. Pölten mit Norwegen zu tun. Schon ein Punkt reicht, um mit Platz zwei den Verbleib in der höchsten Kategorie zu sichern und sich für eine starke Premierensaison der Nations League zu belohnen.

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Science

Physiknobelpreisträger Anton Zeilinger sowie die Zeitzeugin und Psychoanalytikerin Erika Freeman werden in Wien die Ehrenbürgerschaft erhalten. Das hat Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) heute mitgeteilt.

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Mit etwa einem Jahr beginnen Kinder zu sprechen, das Erlernen der Muttersprache beginnt aber deutlich früher. Gehirnstromanalysen zeigen nun: Die ersten Laute werden erst mit sieben Monaten erkannt. Davor orientieren sich die Babys eher an Rhythmus und Melodie. Kinderlieder sind dafür ideal.

Mehr dazu in science.ORF.at

Durch Zufall haben jetzt Salzburger Wissenschaftler zusätzliche Belege für eine medikamentöse Therapie von Covid-19 gefunden. Das entdeckten sie bei der Behandlung eines Patienten, der gleichzeitig an einer Hantavirus- und an einer Covid-19-Erkrankung litt.

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IT

Gut zehn Jahre nach dem letzten „Grand Theft Auto“-Spiel („GTA“) ist heute der Trailer für den sechsten Teil der Serie veröffentlicht worden. Fest steht nun, dass das Spiel 2025 auf den Markt kommen wird – die Handlung kehrt unterdessen in die fiktive Stadt Vice City zurück.

Der Trailer wurde damit offiziell einen Tag früher als ursprünglich geplant online gestellt, da er schon zuvor im Netz geleakt wurde. Das Entwicklerstudio Rockstar schrieb daraufhin auf X (Twitter): „Unser Trailer ist geleakt worden, also sieh dir bitte die echte Version auf YouTube an.“

„Bonnie und Clyde“-Paar als Protagonisten

In dem 90-sekündigen Clip wird die Protagonistin Lucia vorgestellt, die gemeinsam mit ihrem – bisher namenlosen – Partner im „Stil von Bonnie und Clyde eine Verbrecherkarriere beginnt“, wie das Gaming-Magazin Eurogamer schreibt.

Kulisse für die Story ist Vice City, eine fiktive Stadt, die an Miami angelehnt ist. Sie war bereits einer der Schauplätze des ersten Teils im Jahr 1997 sowie das Zentrum der Handlung in „GTA: Vice City“ im Jahr 2002.

Vorgänger verkaufte sich 190 Millionen Mal

Die „GTA“-Spiele sorgten in der Vergangenheit regelmäßig für Skandale, vor allem die Darstellung von Kriminalität und Gewalt fachten zahlreiche – auch politische – Debatten über Videospiele an. Der oft überspitzte und satirische Zugang spaltete auch Kritikerinnen und Kritiker. Dem Erfolg tat das allerdings keinen Abbruch: „GTA V“ wurde rund 190 Millionen Mal verkauft und gilt damit als eines der meistverkauften Spiele aller Zeiten.

Kultur

Mit Kulthits wie „As Tears Go By“ und „The Ballad of Lucy Jordan“ hat sich Marianne Faithfull ihren Platz in der Popgeschichte gesichert. Bis vor wenigen Jahren machte Faithfull noch aktiv Musik.

Bis sie eine schwerwiegende CoV-Erkrankung stoppte, an deren Folgen die 76-Jährige immer noch leidet. Inzwischen lebt sie in einem Pflegeheim in London. „Ich werde wohl nie wieder singen können“, sagte Faithfull im Interview der „Daily Mail“. Dafür singen nun andere für sie.

Marianne Faithfull während eines Konzerts 2016
APA/AFP/Guillaume Souvant

Erlöse für Gesundheitskosten

Für das Album „The Faithful: A Tribute to Marianne Faithfull“ haben sich einige Stars zusammengetan, um der 60er-Ikone die Ehre zu erweisen. Der Erlös der neuen musikalischen Zusammenstellung kommt Faithfull zugute, um sie „bei steigenden Gesundheitskosten zu unterstützen“, heißt es.

„Davon, dass man eine Ikone oder eine Muse ist, kann man keine Rechnungen bezahlen“, sagt Tanya Pearson vom gemeinnützigen „Women of Rock Oral History Project“, das dieses Album mitinitiiert hat, „selbst wenn man Marianne Faithfull ist.“

Iggy Pop und Peaches dabei

Einige prominente Namen sind dabei und singen Songs aus Faithfulls vielseitigem Repertoire. Rocklegende Iggy Pop und Cat Power haben zusammen „Working Class Hero“, ursprünglich von John Lennon, in Faithfulls markanter Interpretation neu aufgenommen.

Garbage-Sängerin Shirley Manson und Peaches singen im Duett „Why’d Ya Do It“, Tanya Donelly und die Parkington Sisters performen „This Little Bird“. Tammy Faye Starlite singt „The Ballad of Lucy Jordan“ und wird dabei von Faithfulls langjährigem Gitarristen Barry Reynolds unterstützt, der auch auf der Originalaufnahme von 1979 spielte.