Inland

Der Prozess gegen mehrere Unterstützer des Wien-Attentäters, der im Februar 2023 mit lebenslangen Freiheitsstrafen für zwei Angeklagte und langjährigen Haftstrafen für zwei weitere Männer zu Ende gegangen ist, muss in Teilen wiederholt werden.

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Mehrere hundert Ärztinnen und Ärzte sowie Beschäftigte der Wiener Spitäler sind heute bei einem Protestmarsch der Wiener Ärztekammer durch die Innenstadt gezogen. Sie forderten aus ihrer Sicht nötige Reformen und Gehaltsanpassungen.

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Mehrere Bundesländer wollen sich an die Empfehlung der Bundesregierung halten und die Politikergehälter um die halbe Inflation erhöhen. In Tirol, Vorarlberg, Salzburg und Oberösterreich werden die Gehälter der Landespolitiker mit Jänner um 4,85 Prozent steigen. Das Burgenland verordnete seinen Politikern dagegen eine Nulllohnrunde. Einen eigenen Weg geht auch Kärnten, wo die Politikergehälter um 9,7 Prozent steigen sollen – allerdings erst mit Juli 2024.

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Österreichs Gesundheitswesen soll digitaler werden, ein entsprechender Gesetzesentwurf wurde bereits auf den Weg gebracht. Grundsätzlich sieht man in der Wissenschaft vieles davon positiv. Dass Forscherinnen und Forscher nun aber ausgerechnet zur zentralen Datenplattform keinen Zugang haben sollen, stößt auf deutliche Kritik.

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Der Jugendstrafvollzug der Justizanstalt in Gerasdorf (Niederösterreich) übersiedelt nach Wien. Mit der Maßnahme soll der Jugendvollzug verbessert werden. Die Anstalt in Gerasdorf wird für junge Menschen mit mittleren und langen Haftstrafen weiter genutzt.

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Ausland

Knapp zwei Monate nach Beginn des Gaza-Krieges sind die Telekommunikationsdienste im Norden des Gazastreifens und in der Stadt Gaza nach palästinensischen Angaben erneut ausgefallen. „Wir bedauern, eine vollständige Unterbrechung der Kommunikationsdienste (Festnetz, Handy und Internet) in Gaza-Stadt und im nördlichen Gazastreifen bekanntgeben zu müssen“, schrieb das im Westjordanland ansässige palästinensische Unternehmen Paltel heute auf Facebook.

Grund für den Ausfall seien Schäden an Kernelementen des Netzwerkes durch die anhaltenden Angriffe, hieß es. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

Nach einem Massaker von Terroristen der islamistischen Hamas im Süden Israels mit mehr als 1.200 Toten hat Israel begonnen, Ziele im Gazastreifen aus der Luft anzugreifen. Ende Oktober startete die Armee zudem mit einer Bodenoffensive. Bisher sind nach Hamas-Angaben 15.899 Menschen getötet worden. Die Zahlen lassen sich gegenwärtig nicht unabhängig überprüfen, werden von den Vereinten Nationen und Diplomaten aber als insgesamt glaubwürdig angesehen.

Seit Beginn des Gaza-Krieges am 7. Oktober sind die Kommunikationsnetze in dem abgeriegelten Küstengebiet mehrfach ausgefallen. Verbindungen nach außen waren dabei nur noch mit Satellitenhandys und mitunter von hohen Gebäuden im Süden des Gazastreifens mit israelischen SIM-Karten möglich.

Zwei Monate nach Beginn des Krieges gegen die islamistische Hamas ist heute in Israel das Korruptionsverfahren gegen Regierungschef Benjamin Netanjahu wiederaufgenommen worden.

Israelischen Medien zufolge könnte Netanjahu in einigen Monaten in den Zeugenstand gerufen werden. Nach dem Großangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober war das Verfahren auf Eis gelegt worden.

Der 74-Jährige ist wegen Bestechlichkeit, Betruges und Untreue angeklagt. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft soll er zwischen 2007 und 2016 als Gegenleistung für die Gewährung finanzieller oder persönlicher Vorteile Geschenke im Wert von 700.000 Schekel (rund 176.000 Euro) erhalten haben, darunter Zigarrenkisten, Champagnerflaschen und Schmuck.

Verfahren begann 2020

Netanjahu ist der erste amtierende Ministerpräsident in der Geschichte Israels, dem wegen Korruption der Prozess gemacht wird. Das Verfahren hatte im Mai 2020 begonnen. Netanjahu streitet alle Vorwürfe ab und sieht sich als Opfer der Staatsanwaltschaft und der Medien.

Netanjahu nahestehende Politiker kritisierten die Wiederaufnahme des Verfahrens mitten im Krieg. Wegen der Einberufung von Reservisten werden vermutlich weniger Zeugen und Anwälte an den Anhörungen teilnehmen.

Netanjahu war im vergangenen Jahr an der Spitze einer rechts-religiösen Koalition zum Regierungschef gewählt worden – nachdem er zuvor bereits bis 2021 zwölf Jahre in Folge regiert hatte. Vor dem Krieg infolge des Hamas-Überfalls gab es gegen ihn und seine Regierung monatelange Massenproteste, vor allem wegen eines geplanten Justizumbaus.

Menschenrechts- und Friedensorganisationen haben den niederländischen Staat wegen des Exports von militärischem Material nach Israel geklagt.

Durch die Lieferung von Ersatzteilen für Kampfflugzeuge vom Typ F-35 sei der Staat für mögliche Rechtsverletzungen im Gazastreifen mitverantwortlich, sagte die Anwältin der Organisationen, Liesbeth Zegveld, heute vor dem Zivilgericht in Den Haag. Sie verlangte, dass die Richter den Export mit einer einstweiligen Verfügung stoppen.

Zu den Klägern gehören unter anderem Amnesty International, Pax und Oxfam Novib. Das Urteil wird in der kommenden Woche erwartet.

Auf dem Luftstreitkräftestützpunkt Woensdrecht im Süden des Landes befindet sich das europäische Lager des US-Herstellers für Ersatzteile der F-35. Beamte hatten das niederländische Außenministerium Medienberichten zufolge vor der Genehmigung des Exports gewarnt.

Verteidiger des Staates weist Vorwürfe zurück

Da die Lieferungen nicht verhindert worden seien, mache sich der Staat mitschuldig, sagte Zegveld. „Die totale Verwüstung, die vielen zivilen Toten und Aussagen von israelischen Ministern und Offizieren zeigen, dass Israel die grundlegenden Prinzipien des Kriegsrechts nicht beachtet.“

Der Verteidiger des Staates wies die Vorwürfe zurück. Israel habe das Recht, sich zu verteidigen. Das müsse innerhalb der Regeln des Kriegsrechts geschehen. „Es ist nicht festgestellt worden, dass das Kriegsrecht mit den F-35 absichtlich verletzt wurde“, sagte Anwalt Reimer Veldhuis.

Die zypriotische Küstenwache hat am Wochenende östlich der EU-Inselrepublik 252 Geflüchtete aufgegriffen. Die Menschen seien an Bord von drei Kuttern aus Syrien und dem Libanon gekommen, berichtete Zyperns staatlicher Rundfunk (RIK) heute unter Berufung auf die Behörden.

Unter den Aufgegriffenen seien drei Personen als mutmaßliche Schleuser festgenommen worden, hieß es. Die Camps auf Zypern sind überfüllt und werden aktuell auch mit Geldern der EU ausgebaut. Gemessen an der Bevölkerungsgröße verzeichnete Zypern laut EU-Statistik in den vergangenen Jahren bei Weitem die meisten Asylanträge pro Jahr im Vergleich zu anderen EU-Staaten.

Die 100 größten Rüstungskonzerne der Welt haben 2022 trotz des Ukraine-Krieges weniger Einnahmen verzeichnet. Sie erwirtschafteten laut einem heute vom Stockholmer Friedensforschungsinstitut SIPRI veröffentlichten Bericht 597 Milliarden Dollar (rund 543,4 Mrd. Euro) und damit 3,5 Prozent weniger als im Vorjahr.

Gleichzeitig haben die Firmen jedoch deutlich mehr Aufträge akquiriert. SIPRI rechnet deshalb für die kommenden Jahre mit beträchtlich höheren Einnahmen.

Relativ lange Vorlaufzeiten

SIPRI erklärte die Entwicklung mit Kapazitätsengpässen vor allem in den USA. Die Firmen brauchten oft lange, um ihre Produktion auszuweiten. Ein Teil ihrer unerledigten Aufträge stamme noch aus der Zeit vor dem Ukraine-Krieg. Die 2022 eingegangenen Aufträge würden sich wohl erst in zwei, drei Jahren in den Bilanzen der Unternehmen niederschlagen.

Am stärksten zu den Einnahmerückgängen trugen Firmen in den USA und Russland bei. US-Unternehmen verzeichneten laut SIPRI Einnahmen von zusammen 302 Milliarden Dollar. Das entsprach einem Rückgang von 7,9 Prozent. Russische Firmen hatten einen Rückgang von zwölf Prozent zu verkraften.

EU

Die EU-Mitgliedsstaaten haben sich bei der Reform der EU-Führerscheinregeln auf eine gemeinsame Position geeinigt. Es sollen Führerscheine alle 15 Jahre erneuert werden – kürzere Fristen im Alter sollen den jeweiligen Ländern überlassen werden, hieß es in einer Aussendung des Rats heute.

Auch Fahrtauglichkeitsprüfungen sollen nicht verpflichtend sein. Alternativ können die EU-Staaten auf die Selbsteinschätzung der Fahrerinnen und Fahrer setzen.

Die mögliche Prüfung des Gesundheitszustands bei der Erneuerung des Führerscheins, wie sie in einigen EU-Staaten üblich ist, hatte in Österreich die Wogen hochgehen lassen. Österreich habe sich hier immer sehr ablehnend positioniert, sagte Verkehrsministerin Leonore Gewessler (Grüne) vor dem Ratstreffen in Brüssel. Sie gehe davon aus, dass solche Gesundheitschecks auch nach den Verhandlungen mit dem EU-Parlament weiter vom Tisch seien.

Gewessler befürwortet Selbsteinschätzung der Lenker

Sie plädierte jedenfalls klar dafür, dass Österreich bei der Umsetzung der Richtlinie auf die Selbsteinschätzung der Lenkerinnen und Lenker setzt. Das sei die praktikabelste Lösung, so Gewessler. Die Ministerin sprach sich auch dagegen aus, die Gültigkeitsdauer des Führerscheins bei älteren Menschen zu verkürzen.

In einem nächsten Schritt können nun die Trilogverhandlungen mit dem Europaparlament starten. Allerdings müssen sich die EU-Abgeordneten dafür zuerst auf eine eigene Position einigen.

Andreas Schieder, SPÖ-Delegationsleiter im EU-Parlament, rechnet laut einer Aussendung damit, dass sich hier „die Vernunft durchsetzten“ wird. „Vor allem was Vorschläge wie verpflichtende Medizinchecks für Senioren und -innen oder gestaffelte Geschwindigkeitsbeschränkungen für Fahranfängerinnen betrifft. Diese sind nicht zielführend und diskriminierend.“

In der EURODAC-Datenbank (European Dactyloscopy) sammelt die EU schon jetzt die Fingerabdrücke von Menschen, die in der EU Asyl beantragen, sowie von bestimmten Drittstaatsangehörigen und Staatenlosen über 14 Jahre. Künftig soll die Datenbank als Teil des 2020 von der Kommission präsentierten Reformpakets zu Migration deutlich ausgeweitet werden.

Während über manche Teile des Pakets unter den EU-Staaten noch Uneinigkeit besteht, gelten die Verordnungen, mit denen die Aufnahme biometrischer Daten ausgeweitet werden soll, als am wenigsten umstritten. Am Donnerstag sollen in einer finalen Trilogrunde zwischen EU-Kommission, Parlament und Mitgliedsstaaten noch offene Details geklärt werden.

Zivilgesellschaftliche Organisationen äußerten allerdings bereits in der Vergangenheit Bedenken an den Plänen: Heute erneuerte ein Zusammenschluss von 110 NGOs die Kritik an den geplanten Ausweitungen. Unter den Organisationen findet sich neben Asylrechtsorganisationen auch der österreichische Datenschutzverein epicenter.works.

Gesichtsbilder auch von Kindern

Die EU-Pläne sehen vor, dass künftig neben den Fingerabdrücken noch eine Reihe weiterer Informationen aufgenommen und in der EURODAC-Datenbank gespeichert wird. Neben der Aufnahme von Gesichtsbildern sollen auch Gesundheits-, Sicherheits- und Gefährdungsprüfungen durchgeführt werden.

Bisher erfolgte die Aufnahme biometrischer Daten nur bei Personen, die einen Asylantrag stellten oder direkt beim Grenzübertritt aufgegriffen wurden. Künftig soll das auch bei Menschen erfolgen, die ohne gültige Einreispapiere erst auf dem Gebiet von Mitgliedsstaaten aufgegriffen werden.

Darüber hinaus sollen die Daten bereits von Personen ab sechs Jahren aufgenommen werden. Begründet wird das damit, dass viele Kinder und Jugendliche unter 14 Jahren ohne gültige Papiere oftmals auch ohne Begleitung von Eltern oder erziehungsberechtigten Personen in die EU einreisten.

NGOs kritisieren „außer Kontrolle geratene Überwachung“

Laut der Kritik der NGOs stellen die Ausweitungen aber eine „grobe Verletzung des Rechts auf internationalen Schutz, eine abschreckende Vermischung von Migration und Kriminalität und ein außer Kontrolle geratenes Überwachungsinstrument“ dar.

Die Organisationen fordern ein Ende der geplanten Ausweitungen und ein generelles Überdenken der EURODAC-Datenbank. Zudem müssten sichere und reguläre Wege für Migrantinnen und Migranten geschaffen werden, so die Forderung.

Ukraine-Krieg

Das Weiße Haus hat vor einem Auslaufen der US-Militärhilfen für die Ukraine bis Jahresende gewarnt, sollte es im Kongress in Washington weiterhin keine Einigung über diese Unterstützung geben. In einem heute veröffentlichten Brief an den republikanischen Vorsitzenden des Repräsentantenhauses, Mike Johnson, schrieb die Leiterin des Haushaltsbüros im Weißen Haus, Shalanda Young, ohne diese Unterstützung würde die Ukraine „auf dem Schlachtfeld lahmgelegt“.

Der Streit im US-Kongress um neue Finanzmittel für die Ukraine-Hilfen zieht sich bereits seit Monaten hin. Bei den oppositionellen Republikanern, die im Repräsentantenhaus in der Mehrheit sind, gibt es teilweise Widerstand gegen neue Hilfen für das gegen die russische Invasion ankämpfende Land.

Young schrieb nun an den seit Oktober als Vorsitzenden der Kongresskammer amtierenden Johnson: „Ich will es deutlich sagen: Ohne Handeln des Kongresses werden uns bis Ende des Jahres die Ressourcen ausgehen, um weitere Waffen und Ausrüstung für die Ukraine zu besorgen.“ Der Zeitpunkt, der Ukraine zu helfen, sei „genau jetzt“ und könne nicht auf das nächste Jahr verschoben werden, so Young: „Es ist an der Zeit, dass der Kongress handelt.“

US-Präsident Joe Biden hatte das Parlament im Oktober um 61,4 Milliarden Dollar (56,5 Mrd. Euro) für die Ukraine gebeten. Die Vereinigten Staaten sind der wichtigste Unterstützer der Ukraine im Krieg gegen die russischen Invasionstruppen. Seit Beginn des russischen Angriffskrieges im Februar 2022 haben die USA der Ukraine bereits Militärhilfen in Höhe von mehr als 44 Milliarden Dollar geliefert oder zugesagt.

Mehrere hochrangige Offiziere des russischen Militärs und der Polizei sind laut Medienangaben im von Moskau besetzten Teil der südukrainischen Region Cherson ums Leben gekommen. Der Brigadegeneral Wladimir Sawadski sei „auf einem Gefechtsposten in dem Gebiet der Spezialoperation gestorben“, teilte der Gouverneur der Region Woronesch, Alexander Gussew, heute auf Telegram mit.

Russische Staatsmedien berichteten am Mittwoch über mindestens vier tote Polizeioffiziere und 18 verletzte Beamte der Besatzungskräfte bei einem Angriff auf das Dorf Juwilejne. Der Gouverneur machte keine näheren Angaben zu den Umständen des Todes des Generals. Sawadski war ein Befehlshaber in der russischen Nordflotte.

Kiew meldete Angriff auf Treffen von Besatzungsbeamten

Das ukrainische Militär und unabhängige russische Telegram-Kanäle bestätigten den Angriff auf das Treffen der Besatzungsbeamten im rund 65 Kilometer südöstlich von Cherson gelegenen Dorf. In Kiew war von fünf toten Polizisten die Rede.

Zuvor hatten ukrainische Medien unter Vorbehalt und unter Berufung auf einen ukrainischen Militärangehörigen berichtet, dass der Armeegeneral am Dienstag getötet worden sei. Medienangaben zufolge diente Sawadski zuletzt als stellvertretender Kommandant des 14. Armeekorps. Sein Gesicht sei von russischer Militärpropaganda zu Rekrutierungszwecken genutzt worden.

Nach Angaben des russischen Militärs sind seit Beginn des Angriffskrieges im Februar 2022 sechs eigene Generäle in der Ukraine gefallen. Die Ukraine geht von rund einem Dutzend Generälen aus, die Russland seit der Invasion verloren hat. Unabhängig überprüfen lassen sich die Angaben nicht.

Das investigative Nachrichtenportal iStories meldete, Sawadski sei der siebente Generalmajor, dessen Tod Russland bestätigt habe. Insgesamt sei er der zwölfte ranghohe Offizier, dessen Tod seit Beginn des Krieges im Februar 2022 bestätigt worden sei.

Umwelt & Klima

Die derzeit in Dubai stattfindende UNO-Weltklimakonferenz gibt vielen kaum Hoffnung: 87 Prozent der Befragten aus Österreich gaben in einer aktuellen Umfrage an, wenig von der COP28 zu erwarten. Knapp zwei Drittel sind skeptisch, dass der Klimawandel noch in den Griff zu bekommen ist, 21 Prozent halten das gar für aussichtslos.

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Wirtschaft

Die große britische Atomanlage Sellafield wird einem Bericht der Zeitung „Guardian“ zufolge seit Jahren von Gruppen mit Verbindungen zu Russland und China gehackt. Erste Angriffe seien spätestens 2015 festgestellt worden, als Sleeper-Malware entdeckt worden sei, schrieb das Blatt heute (Onlineausgabe) unter Berufung auf Quellen bei britischen Geheimdiensten und der Aufsichtsbehörde ONR (Office for Nuclear Regulation).

Eine offizielle Bestätigung gab es dafür nicht. In Sellafield würden Cyberstandards nicht eingehalten, hieß es lediglich vom ONR. „Einige spezifische Angelegenheiten sind Gegenstand laufender Untersuchungen, daher können wir uns zum jetzigen Zeitpunkt nicht weiter dazu äußern.“

Wie der „Guardian“ weiter berichtete, ist unklar, ob die schädliche Software mittlerweile entfernt wurde. „Das kann bedeuten, dass einige der sensibelsten Aktivitäten von Sellafield wie der Transport radioaktiver Abfälle, die Überwachung von Lecks gefährlicher Stoffe und die Kontrolle auf Brände beeinträchtigt wurden“, hieß es. Ranghohe Mitarbeiter hätten die erfolgreichen Angriffe vertuscht.

Auf dem großen Areal an der nordwestenglischen Küste mit etwa 11.000 Beschäftigten befinden sich außer einem Atomkraftwerk unter anderem das größte Plutoniumlager der Welt sowie eine Atommülldeponie.

Die Inflation in der Türkei hält sich trotz einer strafferen Geldpolitik der dortigen Notenbank auf sehr hohem Niveau. Im November stiegen die Verbraucherpreise zum Vorjahresmonat um knapp 62 Prozent, wie das nationale Statistikamt heute in Ankara mitteilte. Damit bewegt sich die Geldentwertung in etwa auf dem Niveau der beiden Vormonate.

Menschen auf Einkaufsstraße in Istanbul
Reuters/Umit Bektas

In Reaktion auf die hohe Teuerung, die im vergangenen Jahr bis zu rund 85 Prozent betrug, hat die türkische Zentralbank ihre Geldpolitik nach einem Führungswechsel deutlich gestrafft.

Leitzins bei 40 Prozent

Allerdings liegt der Leitzins mit aktuell 40 Prozent immer noch deutlich unterhalb der Inflation. Der entscheidende Realzins ist damit immer noch negativ. Die Wirtschaft wird durch die Geldpolitik also immer noch angeschoben – und damit auch die Inflation.

Die Landeswährung Lira konnte bis zuletzt ebenfalls kaum von der strengeren Geldpolitik der Zentralbank profitieren. Gegenüber US-Dollar und Euro bewegt sie sich immer noch in der Nähe historischer Tiefstände. Das verteuert viele Einfuhren in die Türkei und schiebt die Inflation damit zusätzlich an.

Wegen Behinderung des Wettbewerbs auf dem Werbemarkt hat der spanische Medienverband den US-Technologiekonzern Meta auf 550 Millionen Euro geklagt.

Die „massive“ und „systematische“ Auswertung der Nutzerdaten seiner Plattformen Facebook, Instagram und WhatsApp gebe dem Unternehmen einen unfairen Vorteil bei der Konzeption personalisierter Onlinewerbung, teilte die Asociacion Medios de Informacion (AMI) heute mit.

Außerdem sammle Meta Daten ohne ausdrückliche Zustimmung der Anwenderinnen und Anwender ein und verstoße damit gegen Datenschutzbestimmungen. Die Klage sei am Freitag eingereicht worden. Meta war für einen Kommentar zunächst nicht zu erreichen.

Zum dritten Mal binnen eines Jahres setzt Spotify Beschäftigte vor die Tür. Der Musikstreamingdienst kündigte heute die Streichung von etwa 1.500 Stellen an. Das entspricht etwa 17 Prozent der Belegschaft. In den vergangenen Monaten mussten in zwei Wellen bereits 800 Beschäftigte das Unternehmen verlassen.

„Nach den meisten Maßstäben sind wir produktiver, aber weniger effizient“, sagte Firmenchef Daniel Ek. „Wir müssen beides sein.“ Er habe auch eine Reihe kleinerer Stellenstreichungen für 2024 und 2025 erwogen. „In Anbetracht der Diskrepanz zwischen unserem finanziellen Zielzustand und unseren aktuellen Betriebskosten habe ich beschlossen, dass eine substanzielle Maßnahme zur Anpassung unserer Kosten die beste Option ist.“

Im dritten Quartal hatte Spotify erstmals seit 2021 wieder einen Gewinn verbucht. Das schwedische Unternehmen profitierte von Preiserhöhungen, Einsparungen und einem robusten Kundenwachstum. Für den Jahresabschluss peilt es 235 Millionen Premiumkunden und einen Umsatz von 3,7 Milliarden Euro an.

Sport

Nach der krankheitsbedingten Absage von Simon Bucher ist Felix Auböck bei den Kurzbahn-Europameisterschaften von morgen bis Sonntag im rumänischen Otopeni Österreichs größte Medaillenhoffnung. Der Kraul-Spezialist sieht Podestchancen über 400 Meter morgen und über 800 Meter am Wochenende. Aber der Blick geht schon nach vorn.

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Schlecht spielen und gewinnen ist auch eine Kunst. Red Bull Salzburg hat sich im Kampf um die „Winterkrone“ in der Admiral Bundesliga auf diese Art und Weise vor der letzten Runde des Jahres einen Vorteil erarbeitet. Nach dem hart erkämpften 1:0-Heimsieg gestern gegen RZ Pellets Wolfsberg beträgt der Vorsprung des Serienmeisters auf Verfolger Puntigamer Sturm Graz zwei Punkte.

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Die San Francisco 49ers haben gestern (Ortszeit) ein Statement in der National Football League (NFL) abgegeben. Das Team von Headcoach Kyle Shanahan überrollte im Spitzenspiel der 13. Woche mit den Philadelphia Eagles das beste Team der Liga nach einer überragenden Offensivleistung mit 42:19. Der Super-Bowl-Finalist der letzten Saison erlitt die erst zweite Niederlage und ging erstmals in dieser Saison in einem Heimspiel als Verlierer vom Platz. Überragender Spieler bei den 49ers war Quarterback Brock Purdy.

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Chronik

Im Fall eines Zwölfjährigen, der von seiner Mutter in eine Hundebox gesperrt und gepeinigt worden sein soll, wirft die Staatsanwaltschaft Krems (Niederösterreich) der Frau unter anderem versuchten Mord vor. Ihr droht im Fall einer Verurteilung bis zu lebenslange Haft.

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Heute ist eine Frau vor Gericht gestanden, die im Juli in Absdorf (Niederösterreich) ihre beiden Kinder ertränkt hatte. Die Geschworenen entschieden, dass die Frau in ein forensisch-therapeutisches Zentrum eingewiesen wird.

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Ein Erdbeben der Stärke 5,1 im Marmarameer ist heute bis in die Millionenmetropole Istanbul zu spüren gewesen. Das Zentrum des Bebens lag nach Angaben der türkischen Katastrophenschutzbehörde in der Gemlik-Bucht im Marmarameer, die etwa 60 Kilometer südlich von Istanbul in der Nähe der Stadt Bursa liegt.

Die Erschütterungen waren auf beiden Seiten des Bosporus zu spüren, über Verletzte oder größere Schäden wurde aber nichts bekannt.

Istanbul liegt am Nordufer des Marmarameers in der Nähe der Nordanatolischen Verwerfung, die zu den aktivsten Erdbebenzonen der Erde gehört. 1999 waren bei einem Erdbeben der Stärke 7,6 am östlichen Stadtrand von Istanbul mehr 17.000 Menschen ums Leben gekommen.

Im Februar waren bei zwei schweren Erdbeben mehr als 50.000 Menschen im Südosten der Türkei und in Syrien ums Leben gekommen, in mehreren Städten und Dörfern wurden Zehntausende Gebäude zerstört oder beschädigt.

Gesundheit

Aufgrund der vermehrten Nachweise der hochpathogenen Aviären Influenza (Geflügelpest, Vogelgrippe) bei Wildvögeln werden bestimmte Gebiete im Burgenland, in Kärnten sowie in Nieder- und Oberösterreich zu Gebieten mit stark erhöhtem Geflügelpestrisiko erklärt, gab die AGES heute bekannt. Hier gilt ab morgen ab 50 Vögeln bis auf Weiteres die Stallpflicht.

Geflügelhalter, die weniger als 50 Tiere halten, sind von dieser Stallpflicht ausgenommen, sofern sie eine Trennung von Enten und Gänsen von anderem Geflügel sicherstellen und ihr Geflügel vor dem Kontakt mit Wildvögeln geschützt ist.

Das restliche Bundesgebiet bleibt Gebiet mit erhöhtem Geflügelpestrisiko, die geltenden Biosicherheitsmaßnahmen müssen hier weiterhin eingehalten werden.

Die Maßnahmen dienen der AGES zufolge dazu, Hausgeflügel bestmöglich vor einer Infektion zu schützen. Das Virus kann sehr leicht durch infizierte Wildvögel oder deren Kot auf Hausgeflügel übertragen werden und ist für Hühner und Puten meist tödlich. Bei Menschen sind in Europa im aktuellen Seuchengeschehen bis jetzt keine Erkrankungen nachgewiesen worden.

Medien

Der ORF startet am 1. Jänner einen neuen Onlinekinderkanal. „ORF Kids“ wird als lineares Streamingangebot rund um die Uhr ausgestrahlt, die einzelnen Sendungen sollen über den künftigen ORF-On-Player auch on demand abgerufen werden können.

Laut TV-Unterhaltungschef Martin Gastinger wird ein „gewaltfreies, werbefreies und altersgerechtes Programm“ für die Zielgruppe der Drei- bis 14-Jährigen geboten. Zusatzbudget gibt es dafür keines.

Mit „ORF Kids“, das am Neujahrstag um 6.00 Uhr auf Sendung geht und online über kids.ORF.at abrufbar sein wird, kommt der öffentlich-rechtliche Rundfunk einem entsprechenden Auftrag im neuen ORF-Gesetz nach.

Neue Formate spannen weiten Bogen

Der innerhalb weniger Monate auf die Beine gestellte Kanal speist sich neben schon bekannten Sendungen aus dem „Okidoki“-Kinderprogramm in ORF1 und altersgerechten Filmen und Serien auch aus gut einem Dutzend speziell dafür entwickelten Neuproduktionen.

Die neuen Formate spannen einen Bogen von Klima über Wissenschaftsvermittlung und Yoga bis zur Instrumentenkunde. In einer eigenen Talkshow sollen Kinder und Jugendliche als Gäste ebenso zu Wort kommen wie auch in vielen Formaten junge Menschen die Moderation übernehmen oder als Reporterin und Reporter zum Einsatz kommen. Dazu soll das Programm pädagogisch begleitet werden.

Kultur

Eine einzigartige Lutherbibel ist bis 21. Jänner in der Österreichischen Nationalbibliothek ausgestellt. „Das vorliegende Werk, datiert mit 1545, war die letzte zu Martin Luthers Lebzeiten gedruckte Luther-Bibel“, teilte die Nationalbibliothek heute mit. Die präsentierte Bibel beeindrucke vor allem durch ihre prachtvollen und farbintensiven Bilder aus der Werkstatt des Malers und Grafikers Lukas Cranach (1472–1553).

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Das Universalmuseum Joanneum (UMJ) widmet seinem Gründer Erzherzog Johann ein eigenes Museum im steirischen Schloss Stainz: Ab Mai 2024 sollen Modelle und Ideen rund um den wissenschaftsaffinen Habsburger gezeigt werden, hieß es heute bei der Programmvorstellung.

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Lifestyle

Haben Sie Charme und können den beim Flirten erfolgreich einsetzen? Dann haben Sie vermutlich „rizz“. Das englische Slangwort klingt nicht nur sehr ähnlich wie das in Teilen Österreichs verwendete „einen Riss haben“. Es bedeutet auch etwas sehr Ähnliches. Das Wort wurde nun von Oxford University Press, dem weltweit größten Universitätsverlag, zum Wort des Jahres gewählt.

„Rizz“ setzte sich gegen andere Wortschöpfungen wie „swifties“ (Fans von Taylor Swift) und „beige flag“ (indifferente bis langweilige Eigenschaften des – potenziellen – Partners) durch. Insgesamt fanden sich auf der Shortlist acht Wörter. Zusammengestellt wurde sie über eine öffentliche Abstimmung. Die gültige Auswahl übernahm dann der Verlag, der auch das „Oxford English Dictionary“ herausgibt – und seit 2004 eben auch ein Wort des Jahres kürt.

Wort mit internationaler Karriere

Laut Oxford University Press handelt es sich bei „rizz“ um eine Verkürzung von „charisma“. Es kann im Englischen auch als Verb verwendet werden – etwa in der Formulierung „to rizz up“, was von „jemand anreden“ bis zu „verführen“ vieles heißen kann.

Dank sozialer Netzwerke, allen voran TikTok, machte „rizz“ auch international Karriere. So findet sich das Wort auch auf den Shortlists für das deutsche und das österreichische Jugendwort 2023. Während in Deutschland schließlich „Goofy“ (für eine tollpatschige Person) das Rennen machte, ist der Ausgang in Österreich noch offen. Die Abstimmung endete erst heute Mittag. Die Ergebnisse werden am Donnerstag veröffentlicht.

Panorama

In Großbritannien gibt es keine Pandas mehr: Die einzigen beiden Exemplare haben heute nach zwölf Jahren im Zoo von Edinburgh ihre Heimreise nach China angetreten. Yang Guang und Tian Tian wurden dabei in eigens gefertigten Käfigen zum Flughafen der schottischen Hauptstadt transportiert. Ein Pfleger und ein Tierarzt begleiteten die Tiere.

Der Panda Yang Guang kurz vor seiner Abreise aus Edinburgh
AP/PA/Jane Barlow

Der Pachtvertrag für die Pandas mit China war nach insgesamt zwölf Jahren ausgelaufen. Das Paar konnte weder auf natürlichem noch auf künstlichem Weg für den erhofften Nachwuchs sorgen. Es war 2011 in die schottische Hauptstadt gekommen. Die zunächst auf zehn Jahre ausgelegte Vereinbarung wurde dann um zwei Jahre verlängert. Die Verträge brachten China schätzungsweise bis zu einer Million US-Dollar (920.000 Euro) pro Jahr ein, wie die Zeitung „Guardian“ berichtete.

Seit Anfang November in Quarantäne

Die Pandas waren seit Anfang November in Quarantäne, Zoobesucher konnten sie am 30. November ein letztes Mal sehen. Auch in ihrer Heimat werden die Tiere zunächst abgeschottet, bevor sie in ein Schutzgebiet nahe der südwestchinesischen Stadt Chengdu ziehen.

Pandas gelten als Symbole der Freundschaft zwischen China und den Ländern, an die sie ausgeliehen werden. Die Führung in Peking verfolgt seit vielen Jahren eine „Panda-Diplomatie“, wobei die Tiere – und ihr potenzieller Nachwuchs – aber immer nur geliehen bleiben. Zuletzt beorderte China seine Pandas aus dem Zoo der US-Hauptstadt Washington zurück, der Schritt galt als Hinweis auf die schlechten bilateralen Beziehungen der beiden Staaten.