Ukraine-Krieg

Der Chef der ukrainischen Militärverwaltung in Awdijiwka hat die Bevölkerung der Stadt zur Evakuierung aufgerufen. „Ihr müsst gehen, ihr müsst eure Sachen packen, vor allem mit euren Kindern“, schrieb der Leiter der Militärverwaltung der Stadt, Witali Barabasch, auf Telegram. „Es tut mir leid, das sagen zu müssen, aber Awdijiwka gleicht immer mehr einem Ort aus postapokalyptischen Filmen.“

Die Rettung der noch in der Stadt verbliebenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Versorgungsunternehmen habe begonnen, und der Mobilfunkempfang werde bald abgeschaltet, „weil es in der Stadt Spitzel der russischen Besatzer gibt.“

Gestern beschoss Russland laut ukrainischen Angaben zwei Hochhäuser in Awdijiwka. Offiziellen Angaben zufolge leben noch etwa 2.000 Menschen in Awdijiwka in der Region Donezk etwa 90 Kilometer südwestlich des umkämpften Bachmut. Die Stadt zählte vor dem Krieg mehr als 30.000 Einwohner.

Nach ihrer Ausbildung an Kampfpanzern vom Typ Challenger 2 in Großbritannien sind ukrainische Soldaten auf dem Weg an die Front. „Es ist wirklich inspirierend, die Entschlossenheit ukrainischer Soldaten mitzuerleben, die ihre Ausbildung auf britischen Challenger-2-Panzern auf britischem Boden abgeschlossen haben“, sagte der britische Verteidigungsminister Ben Wallace einer Mitteilung von heute zufolge.

„Sie kehren besser ausgerüstet, aber nicht weniger gefährdet in ihre Heimat zurück. Wir werden ihnen weiterhin zur Seite stehen und alles tun, um die Ukraine so lange wie nötig zu unterstützen“, so Wallace. Das Training sei abgeschlossen, hieß es vom Verteidigungsministerium.

Dabei ging es unter anderem darum, wie Challenger-Besatzungen zusammenarbeiten und kommandiert werden sowie Ziele effektiv identifiziert und angegriffen werden. Großbritannien hatte im Jänner als erstes Land die Lieferung von Kampfpanzern an die Ukraine angekündigt und damit Verbündete wie Deutschland unter Druck gesetzt, selbst Panzer zu schicken. Insgesamt stellt London 14 Challenger 2 zur Verfügung.

Die ukrainischen Truppen haben gestern nach eigener Darstellung rund 50 Angriffe russischer Einheiten an verschiedenen Frontabschnitten im Osten des Landes abgewehrt. Die Schwerpunkte der Angriffe lagen nach Angaben des Generalstabs in Kiew rund um die Orte Limansk, Bachmut, Awdijiwka und Marijinsk. Die Vorstöße seien „mit professionellen und koordinierten Aktionen“ abgeschlagen worden. Dabei hätten die russischen Einheiten erneut schwere Verluste erlitten. Die Angaben konnten nicht unabhängig überprüft werden.

Auf Anweisung der ukrainischen Armee müssen die Mitarbeiter aller kommunalen Dienste die schwer zerstörte Kleinstadt Awdijiwka verlassen. „Leider verwandelt sich Awdijiwka immer mehr in eine Stätte aus postapokalyptischen Filmen“, sagte Militärchef Witali Barabasch nach Angaben der ukrainischen Agentur UNIAN. Durch die ständigen Angriffe sei die Stadt zur Mondlandschaft geworden. Awdijiwka hatte vor dem Krieg rund 32.000 Einwohner.

Das russische Militär versucht bereits seit Wochen, die weitgehend starren Fronten im Osten der Ukraine zu durchbrechen.

Ausland

In einem außergewöhnlichen Schritt haben Gewerkschaft und führende Wirtschaftsvertreter in Israel einen Generalstreik angekündigt. Angesichts der sich zu einer Staatskrise auswachsenden Auseinandersetzung über den Justizumbau wollen Arbeitgeber und Arbeitnehmervertreter damit ein starkes Zeichen setzen. Der Flughafen Tel Aviv stoppte unmittelbar danach alle Flüge.

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Russland kommt der staatlichen Nachrichtenagentur TASS zufolge beim angekündigten Projekt seines Atomtorpedos „Poseidon“ voran.

Anfang 2024 solle der Bau der notwendigen Infrastruktur an den Küsten im Pazifischen Ozean für die Stationierung von Atom-U-Booten abgeschlossen sein, die mit dem Torpedo ausgerüstet werden könnten, berichtete die Agentur heute unter Berufung auf Vertreter des russischen Verteidigungsministeriums.

Die Infrastruktur solle der Stationierung von zwei Spezial-U-Booten in Kamtschatka dienen, hieß es. Auf der zu Russland gehörenden Halbinsel in Nordostasien befindet sich der Stützpunkt der russischen Pazifikflotte für U-Boote mit ballistischen Atomraketen.

Kreml-Chef Wladimir Putin hatte die „Poseidon“-Torpedos 2018 angekündigt und erklärt, es werde sich um eine vollkommen neue Art einer strategischen Atomwaffe mit unbegrenzter Reichweite handeln. Im Jänner 2023 hatte TASS unter Berufung auf nicht näher bezeichnete Quellen berichtet, die ersten dieser Torpedos seien fertiggestellt.

Es gibt nur wenige bestätigte Details über sie. Es soll sich um eine Kombination aus Torpedo und Drohne handeln, die von einem Atom-U-Boot aus gestartet werden kann und über eine eigene nukleare Energieversorgung verfügt.

Die seit zwei Jahren in Myanmar herrschende Militärjunta setzt weiter auf ein hartes Vorgehen gegen Aktivisten und Aktivistinnen sowie ethnische Gruppen. Das Militär werde weiterhin „entschiedene Maßnahmen“ gegen seine Gegner und die sie unterstützenden ethnischen Rebellen ergreifen, sagte Junta-Chef Min Aung Hlaing heute bei der jährlichen Parade zum Tag der Streitkräfte in der Hauptstadt Naypyidaw. Die „Terrorakte“ der Junta-Gegner müssten „ein für allemal bekämpft werden“.

Bei der Parade kündigte der Junta-Chef an, nach dem Ende des erst kürzlich um weitere sechs Monate verlängerten Ausnahmezustands „freie und faire Wahlen“ abhalten zu wollen. Unerlässliche Voraussetzung dafür seien „Ruhe und Stabilität“, sagte Min Aung Hlaing.

Wahlen verschoben

Im Februar hatte das Militär eine Verlängerung des zweijährigen Ausnahmezustands und eine Verschiebung der für August versprochenen Wahlen angekündigt. Die Verzögerung hatte die Junta damit begründet, dass sie nicht genügend Teile des Landes kontrolliere, um eine Abstimmung abhalten zu können.

Seitdem das Militär die 2020 mit großer Mehrheit gewählte Regierung von Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi im Februar 2021 gestürzt hatte, ist die Lage im Land instabil. Die Junta hat Proteste gegen den Putsch teils gewaltsam niedergeschlagen.

Über 3.100 Menschen getötet

Mehr als 3.100 Menschen wurden laut Menschenrechtsorganisationen getötet und über 17.000 verhaftet. Anti-Putsch-Widerstandskämpfer und ethnische Gruppen liefern sich seitdem in mehreren Regionen des Landes regelmäßig Kämpfe mit Soldaten. Infolgedessen wurden nach UNO-Angaben mehr als eine Million Menschen vertrieben.

Der UNO-Menschenrechtsbeauftragte Volker Türk bezeichnete die Lage in Myanmar zwei Jahre nach dem Putsch als „gärende Katastrophe“. Das Militär gehe „völlig ungestraft“ gegen seine Gegner vor.

Die Spitzen der Koalition in Deutschland verhandeln weiter im Kanzleramt. Die Gespräche von SPD, Grünen und FDP über eine Reihe von Konfliktthemen dauerten nach Informationen der dpa noch an. Bereits im Vorfeld war eine lange Sitzung bis in die Nacht hinein erwartet worden.

Bei dem Treffen wollen die Parteien Lösungen für eine lange Liste von Streitthemen finden. Dazu zählen etwa ein schnellerer Ausbau von Autobahnen, die umkämpften Pläne zum Austausch von Öl- und Gasheizungen sowie die Finanzierung der Kindergrundsicherung. Der Ton innerhalb der Koalition war in den vergangenen Wochen rauer geworden, Konflikte waren in der Öffentlichkeit ausgetragen worden.

Nordkorea hat nach südkoreanischen Angaben erneut ballistische Raketen abgefeuert. Die Regierung in Pjöngjang feuerte heute um 7.47 Uhr (Ortszeit) aus der Provinz Nordhwanghae zwei ballistische Raketen auf das Meer vor seiner Ostküste ab, teilte das südkoreanische Militär mit. In den vergangenen Wochen hatte Nordkorea eine Reihe von Raketen abgefeuert und nach eigenen Angaben auch eine nukleare Unterwasserdrohne getestet.

Die japanische Küstenwache bestätigte, dass zwei Geschoße, bei denen es sich vermutlich um von Nordkorea abgefeuerte Raketen handelte, in einem Gebiet höchstwahrscheinlich außerhalb der ausschließlichen Wirtschaftszone Japans niedergingen, berichteten japanische Medien. Die Flugkörper hatten eine Reichweite von 350 Kilometern und erreichten eine Flughöhe von 50 Kilometern.

Am Donnerstag hatten die USA und Südkorea ihr größtes gemeinsames Militärmanöver der vergangenen fünf Jahre in der Region beendet. Die kommunistische Führung in Pjöngjang bezeichnet solche Manöver als Vorbereitung auf einen Einmarsch in Nordkorea und reagiert mit verstärkten Raketentests.

Frankreichs Premierministerin Elisabeth Borne hat nach den Massenprotesten gegen die Pensionsreform Gespräche mit der Opposition angekündigt. In der ersten April-Woche werde sie führende Oppositionspolitiker sowie Vertreter der Regierungsparteien und der Gemeinden treffen, um „das Land zu beruhigen“, sagte Borne gestern der Nachrichtenagentur AFP.

Sie sei zu Treffen mit allen Sozialpartnern bereit, betonte Borne. Gespräche mit Vertretern von Gewerkschaften und Arbeitgeberverbänden könnten nach ihren Angaben in der zweiten April-Woche stattfinden.

Die Reform sieht unter anderem vor, das Pensionsantrittsalter schrittweise von 62 auf 64 Jahre anzuheben. Die französische Regierung hatte auf einen viel kritisierten Verfassungsartikel zurückgegriffen, um die Reform ohne Schlussabstimmung durch das Parlament zu bringen. Von zwei anschließenden Misstrauensanträgen überstand sie einen mit lediglich neun Stimmen.

Die Reform sorgt seit Wochen für Proteste und teils schwere Ausschreitungen in Frankreich. Für Dienstag ist ein weiterer landesweiter Protesttag geplant.

Inland

Zum bereits dritten Mal innerhalb von zwei Wochen versuchen die SPÖ-Gremien heute, den Weg zur Vorsitzwahl zu definieren. Nicht weniger als 73 Personen haben sich als Kandidaten für eine Mitgliederbefragung über Parteiführung und Spitzenkandidatur gemeldet. ´

Ob sie alle antreten dürfen, müssen Präsidium und Vorstand ebenso entscheiden wie die Frage, was passiert, wenn keiner der Bewerber die absolute Mehrheit erhält.

In diversen Landesorganisationen gibt es große Skepsis, ob man tatsächlich – wie ursprünglich vom Präsidium vorgeschlagen – sämtliche Kandidaten auf den Stimmzettel lassen soll. Die burgenländische Landtagspräsidentin Verena Dunst (SPÖ) meinte in der ORF-Sendung „Im Zentrum“: „Die Bundesgeschäftsführung hat da sicher nicht optimal gearbeitet.“ Dort müsse sich einiges ändern.

Oberösterreichs SPÖ-Vorsitzender Michael Lindner sprach sich dafür aus, dass man eine gewisse Zahl an Unterstützungserklärungen als Voraussetzung sammeln sollte.

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Gegen diese Vorgangsweise ist SPÖ-Bundesgeschäftsführer Christian Deutsch, wie er im „Kurier“ sagte. Im Nachhinein die Regeln zu ändern wäre unfair.

Entscheidung am Parteitag

Als weitere Möglichkeit ventiliert wurde zuletzt, dass nur eine entsendungsberechtigte Gruppe in der Partei, z. B. eine Landespartei, Kandidaten vorschlagen können sollte. Zumindest für die drei Favoriten, Amtsinhaberin Pamela Rendi-Wagner, den burgenländischen Landeshauptmann Doskozil und den Traiskirchener Bürgermeister Andreas Babler, würden wohl beide Varianten keine Hürden darstellen, für die anderen deutlich unbekannteren Kandidaten hingegen schon.

Angesichts der Kandidatenflut besteht auch die Möglichkeit, dass kein Anwärter bei der zwischen 24. April und 10. Mai angesetzten Mitgliederbefragung die absolute Mehrheit erreicht. Eine Stichwahl danach gilt als unwahrscheinlich, womit wohl der für 3. Juni geplante Parteitag entscheiden müsste. Bei diesem kann ohnehin jeder kandidieren, also auch Personen, die sich lieber den Delegierten als den Mitgliedern stellen.

Scharfe Kritik an der für den 30. März im Parlament angesetzten virtuellen Rede des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj ist gestern von FPÖ-Obmann Herbert Kickl gekommen. Er bezeichnete sie als „Störfeuer gegen unsere immerwährende Neutralität“.

„Auch wenn wir den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine verurteilen: Österreich ist verfassungsgemäß ein neutraler Staat, die immerwährende Neutralität ist ein Eckpfeiler unseres Selbstverständnisses und die Rede eines Vertreters einer kriegführenden Partei im Herzen unserer Demokratie ein absoluter Tabubruch“, so Kickl in einer Aussendung.

Er forderte von den anderen Parteien eine Rückkehr zu einer aktiven Neutralitätspolitik. „Es ist Aufgabe eines neutralen Landes, sich als Vermittler einzubringen und so einen Beitrag zu Friedensverhandlungen und einer Konfliktbeilegung zu leisten. Kriegsrhetorik und Kriegstreiberei sind jedenfalls kein Beitrag, um das Leiden und Sterben in der Ukraine so bald wie möglich zu beenden.“

Sobotka erwartet kein „FPÖ-Störfeuer“

Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka (ÖVP) rechnete bei der Rede nicht mit einem „Störfeuer der FPÖ“. Unterschiedliche Meinungen seien zwar das Wesen der Demokratie, stellte Sobotka, der Selenskyj zu dem Onlineauftritt eingeladen hatte, im APA-Interview klar. Doch erwarte er einen respektvollen Diskurs und Dialog. „Verbalangriffe“ werde er jedenfalls nicht akzeptieren.

Bereits vor einem Jahr war im Parlament eine Videoschaltung mit Selenskyj geplant gewesen, sie war letztlich am Widerstand der FPÖ gescheitert. In der Folge bekam der ukrainische Präsident in zahlreichen westlichen und europäischen Abgeordnetenhäusern Möglichkeiten zu virtuellen Auftritten.

Von den 27 EU-Staaten haben ihm bisher neben Österreich nur Bulgarien und Ungarn keine entsprechende Möglichkeit geboten. Selenskyj werde aber auch nicht bei einer Nationalratssitzung das Wort ergreifen, präzisierte Sobotka das protokollarische Prozedere. Vielmehr handle es sich um eine „parlamentarische Veranstaltung“ im Vorfeld einer solchen.

Keine Chance für Putin-Auftritt

Der russische Präsident Wladimir Putin werde jedenfalls keine Chance bekommen, vor dem österreichischen Parlament zu sprechen, selbst wenn er das hypothetisch einmal wolle, sagte Sobotka. „Wir sind nicht dazu da, die unterschiedlichsten Meinungen aufzufächern. Wir dürfen die Fakten nicht verkehren. Für jemanden, der Kriegsverbrechen duldet oder vielleicht sogar angeordnet hat, kann es kein Rederecht im österreichischen Parlament geben.“

Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) hat gestern Gerüchte über vorgezogene Neuwahlen zurückgewiesen: „Unser klares Ziel ist Herbst 2024, wie das gesetzlich vorgesehen ist“, sagte er in der ORF-„Pressestunde“. Auf mögliche künftige Koalitionsvarianten legte er sich nicht fest. Das Arbeitsübereinkommen in Niederösterreich mit der FPÖ verteidigte der ÖVP-Chef.

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Wirtschaft

Das US-Finanzinstitut First Citizens Bank übernimmt die insolvente Silicon Valley Bank (SVB). Wie der US-einlagensicherungsfonds FDIC in der Nacht auf heute (Ortszeit) mitteilte, kauft die Bank sämtliche Einlagen und Kredite der geschlossenen Bank. Die Transaktion umfasse Einlagen in Höhe von 119 Milliarden Dollar (111 Mrd. Euro) sowie zusätzlich 72 Mrd. Dollar an Vermögen.

Die 17 Filialen der SVB öffnen heute unter dem Namen First Citizens, Kundinnen und Kunden der SVB würden „automatisch“ zu Kundschaft der neuen Bank, hieß es weiter. Für die Sicherung der Einlagen bleibt der FDIC verantwortlich.

Die SVB war nach Vermögen die 16.-größte Bank der USA und ein wichtiger Geldgeber vor allem für Start-ups. Sie war nach einem Ansturm auf die Konten Anfang März von den Behörden geschlossen worden. Der SVB-Kollaps ist die größte Bankenpleite in den USA seit der Finanzkrise 2008 und sorgte für erhebliche Turbulenzen im Bankensektor und an den Börsen – auch in Europa.

Nach den Turbulenzen um die Bank Credit Suisse prüft die Schweizer Finanzaufsicht (FINMA) nach eigenen Angaben Maßnahmen gegen das Management der Bank. „Wir sind keine Strafbehörde, aber wir loten die entsprechenden Möglichkeiten aus“, sagte FINMA-Präsidentin Marlene Amstad der Zeitung „NZZ am Sonntag“.

Die größte Bank des Landes, die UBS, hatte die angeschlagene Nummer zwei, die Credit Suisse, nach tagelangen Verhandlungen für drei Milliarden Franken gekauft. Amstad wies Äußerungen von Credit-Suisse-Chef Axel Lehmann zurück, denen zufolge Stimmungsmache in sozialen Netzwerken für den Niedergang seiner Bank mitverantwortlich sei.

Amstad übte stattdessen Kritik an der Unternehmenskultur. „Oft war nicht klar, wer für was verantwortlich war“, sagte die FINMA-Präsidentin. Als Ursache für das Scheitern der Credit Suisse nannte sie „diverse Skandale und Fehler des Managements in den letzten Jahren“.

Der Gasausstieg im Wohnbereich ist ein Teil der Klimaziele der Stadt Wien. Während die Situation bei Zinshäusern etwas einfacher ist, geben Häuser im Wohnungseigentum Probleme auf. Denn im Endeffekt muss jeder Eigentümer und jede Eigentümerin zustimmen.

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IT

Teile des Quellcodes von Twitter sind infolge eines ungewöhnlich schwerwiegenden Datenlecks offen im Internet einsehbar gewesen. Der Kurznachrichtendienst verlangt nun Informationen zu dem oder den mutmaßlich Verantwortlichen hinter der Veröffentlichung, wie aus Gerichtsunterlagen vom Wochenende hervorgeht.

Ebenso forderte Twitter von der Programmiererplattform Github Daten zu allen Nutzerinnen und Nutzern an, die den Code dort gesehen oder heruntergeladen haben könnten.

Twitter leitete auch eine interne Untersuchung ein, wie die „New York Times“ in der Nacht unter Berufung auf ungenannte Quellen berichtete. Eine Sorge dabei sei, dass der Code möglicherweise noch unentdeckte Schwachstellen enthalte, die Angreifer finden und für den Abgriff von Daten oder Sabotage der Plattform ausnutzen könnten.

Möglicherweise monatelang zugänglich

Twitter-Manager hätten erst vor Kurzem von dem Leak erfahren, hieß es in der „New York Times“ weiter. Das würde bedeuten, dass der Code gut zwei Monate bei Github online gewesen sein könnte. Denn der Account, der Twitter zufolge die Daten veröffentlichte, hatte dort nach Daten der Plattform nur ein einziges Mal etwas hochgeladen – und zwar am 3. Jänner.

Das Ausmaß des Leaks ist unklar. Derart grundlegende Programmcodes gehören zu den bestgehüteten Geheimnissen einer Onlineplattform. Twitter machte Urheberrechte geltend, um die Entfernung der Daten aus dem Netz zu erreichen.

Rache für Entlassungen?

Bei Twitter werde vermutet, dass hinter dem Leak jemand stehe, der bis zum vergangenen Jahr bei Twitter gearbeitet habe, schrieb die „New York Times“. Der neue Twitter-Eigentümer Elon Musk hatte nach der rund 44 Milliarden Dollar schweren Übernahme von Twitter im Oktober die Hälfte der etwa 7.000 Beschäftigten entlassen.

Offenbar deutlicher Wertverlust

Musk bezifferte den aktuellen Wert des Unternehmens indes mit 20 Mrd. US-Dollar (rund 18,6 Mrd. Euro) – weniger als die Hälfte der 44 Mrd. Dollar, die er vor einem halben Jahr bei der Übernahme bezahlte.

In einer internen E-Mail, aus der US-Medien zitieren, beschreibt Musk den Wertverlust von Twitter und erklärt, der Kurznachrichtendienst habe derart große finanzielle Schwierigkeiten gehabt, dass er zeitweise vor dem Bankrott gestanden sei.

In der E-Mail ging es um ein neues Programm zur Vergütung von Mitarbeitenden über Aktien. Musk äußerte darin die Erwartung, dass das Unternehmen im zweiten Jahresquartal durch die Rückkehr von Werbekundschaft wieder in die Gewinnzone kommen könne.

Er sehe einen „klaren, aber schwierigen Weg“ vor Twitter, auf dem der Wert des Unternehmens auf „250 Milliarden Dollar“ steigen könne. In welchen Zeiträumen das geschehen könne, sagte Musk nicht.

Coronavirus

Der Präsident der Akademie der Wissenschaften, Heinz Faßmann, kritisiert das im ÖVP-FPÖ-Arbeitsübereinkommen in Niederösterreich vereinbarte Werbeverbot für die Coronavirus-Impfung scharf: „Man sieht täglich im Fernsehen Werbung für ein Mittel gegen Erektionsprobleme, und eine seriöse Werbung für die Corona-Impfung sollte verboten werden?“, meinte er in den „Salzburger Nachrichten“. Auch die in Niederösterreich geplante Deutschpflicht in Schulpausen lehnte der Ex-Bildungsminister ab.

Letzteres sei einer der Punkte, die längst abgehakt seien, meinte Faßmann: „Da gibt es einschlägige rechtliche Gutachten, dass das nicht durchsetzbar ist. Diese Forderung habe ich 2018 als Bildungsminister schon abgelehnt.“

Was die Impfung angeht, verwies Faßmann auf deren Wirksamkeit und das Bestehen sämtlicher klinischer Tests. „Und dafür eine öffentlich finanzierte Werbung zu verbieten, obwohl erwiesenermaßen Menschenleben damit gerettet werden?“, so Faßmann. „Für mich ist es nicht verständlich.“

Gesundheit

Derzeit kommt es weltweit verstärkt zu Lieferengpässen von Antibiotika. Eine Studie des neu gegründeten Supply Chain Intelligence Institute Austria (ASCII) hat nun Ursachen entschlüsselt – allen voran die zunehmende Konzentration der Produktion auf zwei Länder, China und Indien.

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Umwelt & Klima

In Innsbruck haben Aktivistinnen und Aktivisten der „Letzten Generation“ heute erneut eine Straßenblockade durchgeführt und für beträchtliche Staus im Frühverkehr gesorgt. Bei teils strömendem Regen protestierten sie im Bereich der vielbefahrenen Grassmayr-Kreuzung am Südring.

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Vorarlberg hat eine neue Zeckenart. Die Riesenzecke mit dem Namen Hyalomma ist sechs Millimeter groß und stammt aus Afrika. Sie kann tropische Krankheiten übertragen, was in Österreich allerdings noch nie der Fall war. Sie überträgt weder FSME noch Borreliose.

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In Kärnten sind mehr als 50 Prozent aller Fischarten vom Aussterben bedroht und stehen auf der neuen Roten Liste. Nimmt man nur die einheimischen Fischarten, sind es sogar 70 Prozent. Laut dem Fischereiexperten Wolfgang Honsig-Erlenburg sieht es nicht rosig aus. Höhere Wassertemperaturen, fremde Arten und gestaute Flüsse tragen zum Aussterben bei.

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Sport

Kevin Danso hat sich in Frankreich noch einmal gehörig weiterentwickelt. Der 24-jährige Verteidiger vom RC Lens ist mittlerweile auch im österreichischen Nationalteam gesetzt – ob mit oder ohne Kapitän David Alaba an seiner Seite. Beim 4:1 gegen Aserbaidschan war Danso der beste Mann im ÖFB-Abwehrverbund. Von der zweiten Partie der EM-Quali heute (20.45 Uhr, live in ORF1) erneut in Linz gegen Estland erhofft er sich einen ebenso konzentrierten Auftritt.

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Kasachstan hat zum Auftakt des zweiten Spieltages der EM-Qualifikation für eine Sensation gesorgt. Die Nummer 115 der Welt setzte sich gestern in Astana gegen EM-Halbfinalist Dänemark nach 0:2-Rückstand dank dreier später Tore noch mit 3:2 durch. Einen makellosen Start legte hingegen England hin. Drei Tage nach dem Sieg gegen Italien feierten die „Three Lions“ einen Erfolg gegen die Ukraine.

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Der Erfolgslauf von Red Bull Salzburg im Play-off der win2day ICE Hockey League (ICE) ist gestoppt worden. Die „Bullen“ kassierten nach 17 Siegen in Folge eine 2:6-Niederlage beim KAC, der damit in der „Best of seven“-Halbfinal-Serie auf 1:1 stellte. Die spusu Vienna Capitals konnten unterdessen auch daheim gegen Bozen Südtirol Alperia nicht gewinnen.

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Chronik

Im Bezirk Perg in Oberösterreich hat ein Schäferhund am Wochenende ein Baby und ein Kleinkind gebissen und verletzt. Die beiden Kinder wurden von den Eltern erstversorgt und mussten dann ins Krankenhaus nach Linz gebracht werden.

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Ein 700 Kilogramm schwerer Stier ist heute von einem Schlachthof in Ruprechtshofen in Niederösterreich entlaufen. Feuerwehr und Polizei waren daraufhin mit Drohne und Wärmebildkamera im Einsatz, um das Tier wieder einzufangen. Der Stier wurde schließlich erschossen.

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Heute startet der Sprengvortrieb für die zweite Tunnelröhre des Brennerbasistunnels (BBT) vom Bereich Ahrental Richtung Norden zur Innsbrucker Sillschlucht und damit für die Anbindung an den Innsbrucker Bahnhof. Die Weströhre wird hier bereits seit Herbst vorangetrieben.

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Nach der aktuellen Ziehung von Lotto „6 aus 45“ gibt es einen Sechser. Auf den Gewinner oder die Gewinnerin warten 2.459.785 Euro.

Folgende Gewinnzahlen wurden ermittelt:

14 19 21 29 34 35/Zusatzzahl: 38

Die richtigen LottoPlus-Zahlen:

20 24 28 31 34 45

Die richtige Joker-Zahl:

5 0 3 2 4 0

Alle Angaben ohne Gewähr

Ein Erdrutsch hat in Ecuador Medienberichten zufolge mehrere Häuser begraben. Das Unglück habe sich gestern Abend (Ortszeit) im Bezirk Alausi in der Anden-Provinz Chimborazo ereignet, teilte die Polizei mit. Feuerwehr und Rettungsdienste seien im Einsatz. Sechs Menschen seien bisher gerettet worden. Über das genaue Ausmaß gab es keine offiziellen Angaben.

Örtliche Medien in dem südamerikanischen Land berichteten, mehrere Menschen seien noch in verschütteten Häusern eingeschlossen. Anwohner und Anwohnerinnen beteiligten sich mit Schaufeln und Taschenlampen an der Suche nach möglichen Opfern.

Präsident Guillermo Lasso schrieb auf Twitter, er habe die zuständigen Notdienste aktiviert. Feuerwehren aus anderen Gegenden seien zur Unterstützung auf dem Weg. Auch Suchhunde und Drohnen seien geschickt worden, teilten die Behörden mit.

Bei einem schweren Verkehrsunfall in der sizilianischen Provinz Trapani sind gestern sieben Menschen ums Leben gekommen. Zwei Fahrzeuge stießen frontal gegeneinander. Ein Paar und die Mitglieder zweier Familien kamen dabei ums Leben.

Die Opfer waren zwischen 34 und 72 Jahre alt. Die Feuerwehren waren stundenlang im Einsatz. Eine 34-Jährige konnte zunächst lebend aus den Trümmern geholt werden, erlag jedoch im Krankenhaus ihren schweren Verletzungen. Der Unfall sei wahrscheinlich auf überhöhte Geschwindigkeit zurückzuführen, berichtete die Polizei.

Religion

Ein mit künstlicher Intelligenz erstelltes Foto von Papst Franziskus sorgt derzeit für Verwirrung in sozialen Netzwerken. Auf dem Bild trägt das Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche einen modischen, weiß-glänzenden Steppmantel. Das künstlich erstellte Foto verbreitete sich am Wochenende vor allem über den Nachrichtendienst Twitter.

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Kultur

Als beliebtester Film des Publikums ist bei der 23. Diagonale gestern in Graz Katharina Mücksteins Doku „Feminism WTF“ ausgezeichnet worden. Die Fachjury entschied sich für „Vera“ von Tizza Covi und Rainer Frimmel als besten Spiel- und „Souls of a River“ von Chris Krikellis als besten Dokumentarfilm.

Mit dieser Diagonale geht auch die achtjährige Ära des Intendantenteams Sebastian Höglinger und Peter Schernhuber zu Ende. Es übernehmen Claudia Slanar und Dominik Kamalzadeh – sie schauen im Gespräch mit ORF Topos nach vorn.

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Unter dem Titel „Hermann Nitsch – das 6-Tage-Spiel“ zeigt das Nitsch Museum in Mistelbach Bestandteile seines weit über Österreich hinaus bekannten Orgien-Mysterien-Theaters. Die Eröffnung gestern war von Protesten begleitet.

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Science

„Die Augen als Fenster zur Seele“, „das Gesicht verrät den Wicht“: Sprichwörter wie diese haben einen wahren Kern. Sehr groß ist er aber nicht, wie eine neue Studie aus der Verhaltensökonomie zeigt. Bestimmte Verhaltensweisen lassen sich laut der Untersuchung tatsächlich aus Gesichtern ablesen – aber nur in sehr bescheidenem Ausmaß.

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Panorama

Trauer um ein Nashornjunges in Australien: Erst in der vergangenen Woche hatte der Werribee Open Range Zoo an der Ostküste die Geburt eines seltenen Südlichen Breitmaulnashorns gefeiert – nun ist das Tier gestorben, wie der Sender 9News heute unter Berufung auf den Zoo berichtete. Das 60 Kilogramm schwere Weibchen war am Dienstag auf die Welt gekommen. Es war der erste Nashornnachwuchs in dem Tierpark seit zehn Jahren.

Da die Mutter Kipenzi in den ersten Stunden keine enge Bindung zum Jungtier aufgebaut hatte, war das kleine Nashorn zunächst in tierärztliche Obhut gekommen. Jedoch war das Junge wohl bei der Interaktion mit ihrer Mutter am Schulterblatt verletzt worden, wie eine Autopsie ergab. Das habe vermutlich zu einem Blutgerinnsel und letztlich am Samstag zu einem Herzstillstand geführt, hieß es.

Zoodirektor Mark Pilgrim sagte, die Beschäftigten seien am Boden zerstört. „Der Tod eines Tieres ist für alle Beteiligten eine Herausforderung. Aber wir können Trost in dem Wissen finden, dass alles unternommen wurde, um sicherzustellen, dass das Kalb die bestmögliche Pflege erhielt.“