Kuba führt wieder Ochsen auf Feldern ein

Wegen eines Mangels an Kraftstoff sollen in Kuba wieder Zugtiere in der Landwirtschaft zum Einsatz kommen. Es sei der Gebrauch von rund 4.000 Ochsengespannen beim Anbau von Zuckerrohr und anderen Lebensmitteln beschlossen worden, zitierten Staatsmedien gestern den Präsidenten der Zuckerbehörde Azcuba, Julio Garcia Perez.

Ochsengespann auf einem kubanischen Feld
Reuters/Jorge Luis Banos

Außerdem soll weniger Dünger importiert, stattdessen sollen Nebenprodukte der Zuckerherstellung benutzt werden, wie es weiter hieß. Der Staatschef des sozialistischen Karibik-Landes, Miguel Diaz-Canel, hatte eine Woche zuvor Kraftstoffengpässe, vor allem bei Diesel, angekündigt und verschärfte Sanktionen der USA dafür verantwortlich gemacht.

Washington setze Reedereien unter Druck, um die Versorgung der rund elf Millionen Einwohner zählenden Insel per Schiff zu verhindern, sagte der Präsident.

Austauschaktion mit Venezuela

Kuba erhält aus Venezuela Öl im Austausch für die Dienste entsandter Ärzte und Ärztinnen und verkauft dieses, um sich Devisen zu beschaffen. Die schwere Krise in dem südamerikanischen Land hat aber auch die Karibik-Insel getroffen – die Öllieferungen sind stark zurückgegangen.

US-Präsident Donald Trump hat die Lockerungspolitik seines Vorgängers Barack Obama gegenüber Kuba zurückgedreht. Begründet wird das mit der „Unterdrückung der Menschen Kubas“ und der Unterstützung von Venezuelas umstrittenem Präsidenten Nicolas Maduro durch Kuba.