Ausland

Der frühere Wirecard-Manager und Justizflüchtige Jan Marsalek wird von britischen Ermittlern verdächtigt, Teil eines Spionagenetzwerks für Russland gewesen zu ein. Das geht aus einer Mitteilung der britischen Staatsanwaltschaft von heute hervor. Zuvor hatte das deutsche Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ über die Vorwürfe berichtet.

Marsalek soll eine zentrale Rolle als Vermittler zwischen Moskau und einer Gruppe von Bulgaren gespielt haben, die sich als mutmaßliche russische Spione in London vor Gericht verantworten müssen. Eine erste Anhörung dazu sollte heute am Westminster Crown Court in London stattfinden.

Marsalek war früher Vertriebsvorstand des Finanzdienstleisters Wirecard, ist seit Längerem abgetaucht und wird in Russland vermutet. Er gilt als Hauptverdächtiger im Wirecard-Skandal.

Russland will einem Bericht der BBC zufolge zurück in den UNO-Menschenrechtsrat. Das Land war nach dem Einmarsch seiner Truppen in die Ukraine im Frühjahr 2022 aus dem wichtigsten Menschenrechtsgremium der Vereinten Nationen ausgeschlossen worden.

Moskau wirbt um Unterstützung

Die Wahl der Mitglieder für die Funktionsperiode 2024 bis 2026 findet am 10. Oktober statt. Russland bewirbt sich um einen der beiden für die mittel- und osteuropäischen Staaten reservierten Plätze. Konkurrenten sind Albanien und Bulgarien.

Stimmberechtigt sind alle 193 Mitgliedsstaaten der UNO. Sie werden von Russland mit einem „Positionspapier“ umworben, das die BBC nach eigenen Angaben einsehen konnte.

Moskau verspricht darin, „angemessene Lösungen für Menschenrechtsfragen“ zu finden. Zudem wolle man verhindern, dass der Rat zu einem „Instrument wird, das dem politischen Willen einer Gruppe von Ländern dient“ – eine Anspielung auf die westlichen Staaten.

Russland hoffe, zumindest teilweise seine internationale Glaubwürdigkeit zurückzugewinnen, hieß es aus diplomatischen Kreisen zur BBC. Die Wahl stellt laut dem öffentlich-rechtlichen britischen Sender einen „wichtigen Test“ für Russlands internationales Ansehen dar. Menschenrechtsorganisationen wie Human Rights Watch (HRW) warnten kürzlich, Russland sei ungeeignet für das Gremium.

„Fortlaufend Beweise“ für Menschenrechtsverletzungen

Der UNO-Menschenrechtsrat hatte zuletzt schwere Vorwürfe gegen Moskau erhoben. Es gebe „fortlaufend Beweise“ für russische Menschenrechtsverletzungen in der Ukraine, hieß es erst gestern in einem Bericht.

Die Liste reicht laut UNO-Menschenrechtsrat von „wahllosen Angriffen auf Zivilisten“ bis zu „fortgesetzter systematischer und weitverbreiteter Anwendung von Folter“.

Zivilgesellschaft „faktisch ausgeschaltet“

Vergangene Woche hatte das Gremium bereits einen Bericht zur Lage in Russland veröffentlicht. Die Zivilgesellschaft im Land sei „faktisch ausgeschaltet“, heißt es darin.

Es gebe keine unabhängigen Medien mehr, zivilgesellschaftliche Organisationen wurden geschlossen. Bei Protesten gegen den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine seien bisher 20.000 Menschen festgenommen worden.

Zwei Tage nach schweren Kämpfen zwischen serbischen Paramilitärs und kosovarischen Polizisten hat die Staatsanwaltschaft in Prishtina Untersuchungshaft für drei serbische Staatsbürger beantragt.

Das Trio soll an den Kämpfen am Sonntag unmittelbar beteiligt gewesen sein, schrieb das Nachrichtenportal Gazetaexpress.com heute unter Berufung auf die Strafbehörde. Die Männer waren nach den stundenlangen Gefechten in der Ortschaft Banjska bei Mitrovica festgenommen worden.

Ein Polizist und vier Angreifer getötet

Bei den Kampfhandlungen waren ein kosovarischer Polizist und vier Angreifer getötet worden. Ein Teil der Paramilitärs dürfte sich über die Grenze ins benachbarte Serbien zurückgezogen haben. Wie Innenminister Xheval Svecla gestern Abend sagte, habe man in einem zurückgelassenen Geländewagen der Angreifer Dokumente des kosovo-serbischen Politikers Milan Radoicic gefunden, darunter in Serbien ausgestellte Waffenscheine.

Radoicic ist Vizevorsitzender der Serbischen Liste, einer kosovo-serbischen Partei, die zehn der 120 Sitze im kosovarischen Parlament hat. Der Politiker hält sich allerdings meist in Belgrad auf, wo er die Gunst des serbischen Präsidenten Aleksandar Vucic genießt. Im Kosovo wird er wegen eines mutmaßlichen Betrugsdelikts gesucht.

Nach mehrjähriger Unterbrechung wollen die drei Wirtschaftsmächte Südkorea, Japan und China in naher Zukunft wieder ein trilaterales Gipfeltreffen abhalten. Daran würden Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping, der südkoreanische Präsident Yoon Suk Yeol und Japans Ministerpräsident Fumio Kishida teilnehmen.

Der Gipfel solle möglichst bald stattfinden, teilte Südkoreas Außenministerium heute nach Beratungen hochrangiger Regierungsvertreter der drei Länder in Seoul mit.

Die japanische Nachrichtenagentur Kyodo berichtete unter Berufung auf diplomatische Quellen, Südkorea habe als Termin den Dezember vorgeschlagen. Im Anschluss könne es eine gemeinsame Erklärung geben. Zur Vorbereitung des Spitzentreffens würden sich zuvor die Außenminister zusammensetzen, hieß es.

Beamter sieht vor allem Bemühungen Chinas

Die Staats- und Regierungschefs der drei Länder hatten sich 2008 zum ersten Mal zu einem trilateralen Gipfel außerhalb größerer internationaler Konferenzen getroffen. Damals einigten sie sich, dass es künftig jährlich solche Treffen geben solle. Seit Ende 2019 kam es aufgrund bilateraler Dispute und der Coronavirus-Pandemie nicht mehr dazu.

Ein hochrangiger südkoreanischer Regierungsbeamter, der anonym bleiben wollte, sagte, China habe sich intensiv um eine trilaterale Zusammenarbeit bemüht. „Ich bin mir sicher, dass es auf ihrer Seite ein gewisses Unbehagen angesichts unserer zunehmend engen trilateralen Sicherheitspartnerschaften mit den Vereinigten Staaten und Japan gibt“, sagte der Beamte.

Spitzenpolitikerinnen und -politiker aus ganz Europa haben sich in Rom zum Staatsbegräbnis für den früheren langjährigen italienischen Präsidenten Giorgio Napolitano versammelt.

An der nicht religiösen Trauerfeierlichkeit im Saal in der Abgeordnetenkammer beteiligten sich unter anderen Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und sein deutscher Amtskollege Frank-Walter Steinmeier. Der einstige italienische Präsident war am Freitag im Alter von 98 Jahren gestorben.

Altbundespräsident Heinz Fischer vertrat Österreich bei dem Staatsbegräbnis. Seine Amtszeit fiel mit jener Napolitanos zusammen, die beiden Politiker waren gut befreundet. Fischer und seine Frau Margit kondolierten Napolitanos Witwe Clio Bittoni und den Söhnen Giovanni und Giulio.

Zu der Politprominenz aus dem Ausland zählten der ehemalige französischen Präsident Francois Hollande, der albanische Premierminister Edi Rama und die Herzogin von Edinburgh, Sophie. Bei der Zeremonie anwesend waren auch der amtierende italienische Präsident Sergio Mattarella, Premierministerin Giorgia Meloni, EU-Wirtschaftskommissar Paolo Gentiloni und die ehemaligen Regierungschefs Giuliano Amato, Massimo D’Alema, Romano Prodi und Mario Draghi.

Im Streit um die Vorherrschaft im Südchinesischen Meer haben die Philippinen in umstrittenem Seegebiet eine schwimmende Barriere entfernt.

Die in der vergangenen Woche am Eingang zu einem ertragreichen Fischgrund gefundene 300 Meter lange Sperre sei auf Anweisung von Präsident Ferdinand Marcos Jr. entfernt worden, erklärte die philippinische Küstenwache. Das chinesische Außenministerium warnte daraufhin heute die Philippinen davor, „zu provozieren oder Unruhe zu stiften“.

Ein Sprecher des chinesischen Außenministeriums sagte, China halte „nachdrücklich an der Souveränität sowie den Seerechten und Interessen der Insel Huangyan fest“. Huangyan ist der chinesische Name für das umstrittene Gebiet, in dem die Barriere angebracht worden war. Die Philippinen nennen es Bajo de Masinloc, ein anderer Name ist Scarborough-Riff.

China beansprucht praktisch das gesamte Südchinesische Meer für sich. Auch Brunei, Indonesien, Malaysia, die Philippinen und Vietnam erheben Anspruch auf Teile des Seegebiets, das für die Anrainerstaaten strategisch und wirtschaftlich enorm wichtig ist.

Vertreter der Philippinen hatten zuvor der chinesischen Küstenwache vorgeworfen, die Barriere installiert zu haben. Das Außenministerium in Manila erklärte, es werde „alle angemessenen Maßnahmen ergreifen, um die Souveränität unseres Landes und die Lebensgrundlage unserer Fischer zu schützen“.

Inland

Ab 18. Oktober muss sich der frühere Bundeskanzler und ÖVP-Obmann Sebastian Kurz wegen falscher Zeugenaussage im „Ibiza“-U-Ausschuss am Wiener Landesgericht für Strafsachen verantworten.

Mitangeklagt sind Ex-ÖVP-Vizeparteichefin Bettina Glatz-Kremsner und der Kurz-Vertraute und ehemalige Kabinettschef im Bundeskanzleramt, Bernhard Bonelli. Die Verhandlung wird wesentlich länger dauern, als zunächst angenommen wurde, und sich zumindest bis in den November hinein erstrecken.

Wie nämlich Gerichtssprecherin Christian Salzborn heute auf APA-Anfrage mitteilte, dienen die drei bisher fixierten Verhandlungstermine ausschließlich dem Vortrag der Anklage durch die Vertreter der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA), den Repliken der Verteidiger sowie den Einvernahmen der drei Beschuldigten.

Verteidigung könnte Ladung weiterer Personen verlangen

Die WKStA hat darüber hinaus aber schon in ihrem schriftlichen Strafantrag die Befragung von nicht weniger als 18 Zeuginnen und Zeugen im Rahmen der Hauptverhandlung beantragt. Die Verteidigung könnte zusätzlich die Ladung weiterer Personen verlangen, die – sollte der Richter ihre Beiziehung für erforderlich halten – ebenfalls unter Wahrheitspflicht zu vernehmen wären.

Damit ist sicher, dass es nach dem 23. Oktober – dem vorerst letzten offiziell bestätigten Verhandlungstermin – mehrere weitere Prozesstage geben wird. Wie viele – und wann mit den Zeugenbefragungen gestartet wird –, ist derzeit offen.

Wie Gerichtssprecherin Salzborn in diesem Zusammenhang darlegte, wird der Richter zunächst das Ergebnis der Beschuldigteneinvernahmen abwarten und dann entscheiden, wie viele der von der WKStA nominierten Zeuginnen und Zeugen überhaupt benötigt werden.

In den Vorarlberger Krankenhäusern werden weiterhin keine Abtreibungen möglich sein. Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) will „eine Privatordinationsleistung außerhalb der Spitäler“. Derzeit würden dafür intensive Gespräche geführt.

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Jägerschaft, Grundeigentümervertretung und das Land Oberösterreich haben sich auf ein neues Jagdgesetz geeinigt. Der Landtag soll es Anfang 2024 beschließen. Neu sind eine andere Regulierung des Wildes zum Schutz der Aufforstungen, Besucherlenkung und Fair-Play-Regeln wie ein hartes Vorgehen gegen „Wildtierkriminalität“ im Wald.

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Ukraine-Krieg

Einen Tag, nachdem die Ukraine die angebliche Tötung des Befehlshabers der russischen Schwarzmeer-Flotte gemeldet hatte, hat Moskau Bilder von Admiral Viktor Sokolow bei einer Videokonferenz verbreitet.

Mehrere vom russischen Verteidigungsministerium veröffentlichte Fotos und ein Video sollen zeigen, wie Sokolow an einer von Verteidigungsminister Sergej Schoigu geleiteten Sitzung teilnimmt. Zu sehen ist er allerdings lediglich als angeblich online zugeschalteter Teilnehmer auf einer schräg hinter Schoigu angebrachten Leinwand.

Keine unabhängige Überprüfung möglich

Auffällig ist, dass Sokolow in der kurzen Sequenz völlig starr wirkt. Auch dass die Bilder wirklich heute aufgenommen wurden, ließ sich nicht unabhängig überprüfen. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow wollte Fragen zum Tod Sokolows derweil nicht kommentieren. Er habe dazu keine Information, das sei der Aufgabenbereich des Verteidigungsministeriums, sagte er lediglich.

Die Ukraine hatte gestern erklärt, Sokolow sei am Freitag gemeinsam mit 34 weiteren russischen Offizieren bei einem Raketenangriff auf das Hauptquartier der russischen Schwarzmeer-Flotte in Sewastopol auf der Krim-Halbinsel getötet worden.

Bei neuen russischen Drohnenangriffen sind zwei Menschen im Gebiet Odessa unweit der Grenze zum EU-Land Rumänien verletzt worden. „Im Bezirk Ismajil gab es Einschläge in der Hafeninfrastruktur“, teilte der Militärgouverneur von Odessa, Oleh Kiper, heute nach den Angriffen in der Nacht mit.

Bei den Verletzten handle es sich um Lastwagenfahrer. Einer sei an Ort und Stelle behandelt worden, der zweite wegen einer schweren Handverletzung ins Krankenhaus eingeliefert worden.

Kipers Angaben nach wurden Lagerhäuser und knapp 30 Lastwagen beschädigt. Sechs Fuhrwerke seien völlig ausgebrannt. Die ukrainischen Luftstreitkräfte berichteten in der Früh von insgesamt 38 Drohnen, die Russland in der Nacht von der seit 2014 besetzten Halbinsel Krim aus in Richtung Ukraine gestartet habe. 26 davon seien abgeschossen worden.

Moskau meldet Angriffe bei Kursk

Die russische Luftabwehr hat offiziellen Angaben zufolge gestern am späten Abend insgesamt vier ukrainische Drohnenangriffe über dem Gebiet Kursk nahe der ukrainischen Grenze abgewehrt.

Zwei Drohnen seien gegen 22.30 Uhr Ortszeit (21.30 Uhr MESZ) zerstört worden, zwei weitere etwa eine halbe Stunde später, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau in der Nacht auf Telegram mit.

EU

In der EU wird gerade über Details zu einem geplanten Lieferkettengesetz verhandelt, das aus Sicht der Arbeiterkammer (AK) eine Win-Win-Situation für Europa und den globalen Süden erzeugen kann.

Die Arbeitnehmervertreter sprechen sich dabei für eine strengere Ausformung aus, wie sie auch das EU-Parlament in den Gesprächen mit EU-Kommission und Mitgliedsstaaten vertritt. Das sei für Arbeitnehmende, Umwelt und Klima das Beste, so Sarah Bruckner von der AK Wien heute.

Das EU-Lieferkettengesetz („Corporate Sustainability Due Diligence Directive“) will Menschenrechte und Umweltschutz entlang globaler Lieferketten stärken und Unternehmen in die Pflicht nehmen. Ein Ergebnis der Trilogverhandlungen soll vor der EU-Wahl kommenden Juni erzielt werden.

AK will Gültigkeit für Unternehmen ab 250 Mitarbeitern

Arbeitnehmende im Globalen Süden sollen profitieren, schließlich aber auch die Wirtschaft in Europa, zeigt eine von der AK Wien bei der Fachhochschule des BFI Wien beauftragte Studie. Darin heißt es: „Je stärker das EU-Lieferkettengesetz ausgestaltet ist, desto eher führt es zu Wohlstandsgewinnen im Globalen Süden und zu besseren Arbeitsbedingungen.“

Das Europaparlament und die Arbeiterkammer wollen, dass das Gesetz für Unternehmen ab 250 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und 40 Millionen Euro Nettojahresumsatz gilt. Die Kommission steht für einen Geltungsbereich ab 500 Mitarbeitern und 150 Millionen Euro Umsatz.

Nur in Risikosektoren – Landwirtschaft, Rohstoffsektor und Textilbranche – solle das Gesetz für Unternehmen jener Größe gelten, wie es das Parlament generell fordert.

Die Europäische Kommission hat heute in Brüssel die Übernahme der oberösterreichischen Doppler Energie GmbH durch die polnische Orlen S.A. genehmigt. Die österreichweit 266 Tankstellen der Marke Turmöl werden damit künftig vom polnischen Mineralölkonzern geführt.

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Umwelt & Klima

Seit rund 1.000 Tagen liegt das Klimaschutzgesetz auf Eis – die alte Regelung ist Ende 2020 ausgelaufen, seither gibt es keine gesetzlich vorgegebenen Ziele zur Treibhausgasreduktion.

Die Bundesjugendvertretung (BJV) forderte die Regierung deshalb auf, noch heuer verbindliche Klimaziele aufzustellen, die ein „1,5-Grad-kompatibles Treibhausgasbudget“ gewährleisten. Aus dem Klimaschutzministerium hieß es, die Gespräche zur Erarbeitung des Gesetzes würden laufen.

In Regierungsprogramm verankert

Das Klimaschutzgesetz lief in seiner alten Form am 31. Dezember 2020 aus, je nach Berechnung wartet man in Österreich damit am 27. bzw. 28. September seit tausend Tagen auf eine neue Regelung. Dabei hat die Koalition das Gesetz in ihrem Regierungsprogramm verankert.

Dieses solle mit „klaren Treibhausgasreduktionspfaden, Zuständigkeiten, Zeitplänen und entsprechenden Ressourcen“ dafür sorgen, dass Österreich sein CO2-Budget nicht übersteige, heißt es darin. Schließlich solle das Land bis 2040 klimaneutral werden.

Dabei berief man sich auf die Ziele des Pariser Klimaabkommens – dort legte man sich darauf fest, die Erderhitzung möglichst auf 1,5 Grad zu begrenzen.

Damit kompatible Ziele forderte nun auch die BJV. „Die Regierung muss die Sorgen junger Menschen ernst nehmen. Klimapolitik muss ab sofort oberste Priorität haben, denn die Zeit drängt mehr denn je“, sagte BJV-Vorsitzende Rihab Toumi in einer Aussendung. Jugendliche hätten das Gefühl, dass ihre Sorgen wegen der Klimakrise nicht ernst genommen werden, meinte auch BJV-Vorsitzende Sabrina Prochaska.

Fast ein Drittel der Essensmenge, die in den heimischen Spitälern serviert wird, landet in der Tonne. Laut Berechnung der Initiative „United Againts Waste“ entstehen so pro Jahr rund 20.000 Tonnen Lebensmittelabfall, das entspricht einem Wert von über 100 Millionen Euro.

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In Dürnkrut (Niederösterreich) ist im Rahmen einer Routineuntersuchung eine Verkeimung im Trinkwasser festgestellt worden. Es handelt sich um Enterokokken, die Ursachenforschung läuft.

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Wirtschaft

Der oberösterreichische Möbelriese XXXLutz weitet sein Imperium durch Übernahmen in ganz Europa aus. Die Akquisition von Conforama Iberia ermögliche Lutz den Einstieg in den spanischen und portugiesischen Markt mit in Summe 59 Einrichtungshäusern, geht aus einer Aussendung von XXXLutz hervor.

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Die Bank Austria hat die Republik Österreich in der Causa um den Verkauf der BUWOG-Wohnungen auf Schadenersatz geklagt und ist damit vor Gericht abgeblitzt.

Es ging um einen Streitwert von 17 Millionen Euro, berichtete der „Standard“. Die Bank hatte argumentiert, dass sie bei der Privatisierung übervorteilt wurde, das Landesgericht für Zivilrechtssachen Wien sah das Anliegen aber als verjährt an. Das Urteil ist rechtskräftig.

Noch nicht rechtskräftig ist weiterhin das erstinstanzliche Urteil gegen den damaligen Finanzminister Karl-Heinz Grasser. Er wurde im Dezember 2020 in erster Instanz zu acht Jahren Haft verurteilt und hat vollumfänglich Einspruch eingelegt. Ihm wird vorgeworfen, den Zuschlag für die Immofinanz manipuliert zu haben, was Grasser bestreitet.

In der Schadenersatzcausa ging es darum, dass die CA Immo überraschend der Immofinanz bei dem Rennen um die BUWOG unterlegen war. Gemeinsam im Boot mit der CA Immo war die Bank Austria als Finanzierungspartner. Die Tochter der UniCredit argumentiert, dass sie durch das Ausscheiden in der Zielgeraden einen Schaden von 17 Mio. Euro erlitten habe.

Auch die CA Immo hat die Republik geklagt. In einem Verfahren vor dem Wiener Landesgericht steht ein Zwischenurteil zur Verjährungsfrage an, im zweiten geht es um 1,7 Milliarden Euro. Dieser Gerichtsprozess ist unterbrochen, solange das Strafverfahren gegen Grasser noch läuft. Und da ist derzeit der Oberste Gerichtshof (OGH) am Zug, erwartet wird, dass er 2024 entscheidet.

Die Gläubiger der insolventen Autozubehörkette Forstinger haben heute am Landesgericht St. Pölten dem Sanierungsplan zugestimmt. Das Unternehmen mit Sitz in Tulln (Niederösterreich), das im Juli zum dritten Mal insolvent wurde, kann damit fortgeführt werden.

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Sport

Mit bisher noch nie gekanntem Rückenwind von den Tribünen bitten Österreichs Fußballerinnen im zweiten Spiel der Nations League heute (18.30 Uhr, live in ORF1, Übertragungsbeginn 18.15 Uhr) die Favoritinnen aus Frankreich zum Schlagabtausch. Über 9.000 Fans werden im Wiener Viola Park erwartet. Für die Auswahl von Teamchefin Irene Fuhrmann ist heimische Rekordkulisse ein Extraschub.

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Der potenzielle Nachfolger von Carlo Ancelotti als Trainer bei Real Madrid scheint gefunden – zumindest wenn es nach spanischen Medienberichten geht. Laut Radio Marca kehrt Xabi Alonso in neuer Funktion zu den „Königlichen“ zurück. Der langjährige Mittelfeldstratege überzeugte die Vereinsbosse mit seiner Arbeit bei Bayer Leverkusen.

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Die Philadelphia Eagles haben am dritten Spieltag der National Football League (NFL) das Duell zweier bis dahin unbesiegter Mannschaften klar für sich entschieden. Der Vorjahresfinalist unterstrich gestern Abend (Ortszeit) mit dem klaren 25:11 bei den Tampa Bay Buccaneers und dem dritten Sieg im dritten Spiel seine Anwartschaft auf eine Rückkehr in die Super Bowl. Die Cincinnati Bengals durften sich hingegen über den ersten Saisonerfolg freuen.

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Chronik

Im von umfassender Bandenkriminalität geplagten Schweden sind bei Explosionen größere Schäden angerichtet und mehrere Menschen verletzt worden. Bei einer Detonation an einem Mehrfamilienhaus in Linköping wurde heute Früh ein Teil der Außenfassade weggesprengt, eine Frau im Alter von 25 Jahren wurde daraufhin per Rettungswagen zur Kontrolle ins Krankenhaus gebracht.

Nach einer Explosion beschädigtes Haus in Linköping (Schweden)
APA/AFP/Tt News Agency/Stefan Jerrevang

Wie die Polizei mitteilte, war sie wach und ansprechbar. Es wurden Ermittlungen wegen öffentlicher Zerstörung aufgenommen. Festgenommen wurde bisher niemand.

Zusammenhang mit Bandenkonflikt möglich

Hintergründe des Vorfalls blieben unklar. Nach Informationen der schwedischen Radiosenders SR hat er wohl etwas mit dem internen Bandenkonflikt bei dem kriminellen Foxtrot-Netzwerk zu tun. Im Zuge dieses Konflikts wurden in diesem Monat mehrere Menschen im Großraum Stockholm und der Universitätsstadt Uppsala erschossen. Linköping liegt gut 170 Kilometer südwestlich von Stockholm.

Bereits gestern Abend war es in dem Stockholmer Vorort Hässelby zu einer Explosion gekommen, die größere Schäden an einem Mehrfamilienhaus anrichtete. Insgesamt drei Verletzte wurden ins Krankenhaus gebracht.

Auch hier leitete die Polizei Ermittlungen wegen öffentlicher Zerstörung und möglichen versuchten Mordes ein. Wie der Rundfunksender SVT berichtete, soll eine Person aus dem kriminellen Milieu eine Verbindung zu der Adresse des Hauses haben.

Im Ermittlungsverfahren zum Kusseklat um Luis Rubiales, den inzwischen zurückgetretenen Präsidenten des Spanischen Fußballverbandes (RFEF), haben die Anhörungen von Zeugen und Sachverständigen begonnen.

Nach Medienberichten von heute hätten ein Bruder und eine Freundin von Weltmeisterin Jennifer Hermoso dabei bestätigt, dass die 33-Jährige bei der WM-Siegerehrung am 20. August in Sydney gegen ihren Willen von Rubiales auf den Mund geküsst worden sei.

Zudem hätten sie versichert, die Spielerin sei anschließend von RFEF-Funktionären unter Druck gesetzt worden, um Rubiales zu entlasten, berichtete der spanische TV-Sender RTVE unter Berufung auf Justizkreise.

Lippenleser analysierten Fernsehbilder

Ermittlungsrichter Franco de Jorge habe gestern in Madrid auch zwei Sachverständige befragt, die Fachleute im Lippenlesen seien. Diese hätten anhand der Auswertung der Fernsehbilder festgestellt, dass Rubiales vor dem Kuss Hermoso eine Frage gestellt habe, die als „Un besito?“ („Ein Küsschen?“) gedeutet werden könne, berichteten die Zeitung „La Razon“ und weitere spanische Medien.

Da Hermoso mit dem Rücken zu den Kameras positioniert gewesen sei, sei jedoch nicht zu ermitteln, ob und wie sie darauf reagiert habe.

Am Donnerstag und Montag stehen weitere Anhörungen an, die zum Teil per Videokonferenz stattfinden sollen. Unter anderem wurden für Montag drei Spielerinnen des Weltmeisterteams vorgeladen. Dabei handelt es sich laut Medien um Weltfußballerin Alexia Putellas, Kapitänin Irene Paredes und Misa Rodriguez.

Nach heftigen Regenfällen sind in der Hauptstadt von Guatemala mehrere Häuser von der starken Strömung eines Flusses mitgerissen worden, mindestens sechs Menschen sind nach Angaben der Polizei dabei ums Leben gekommen. Ein Dutzend weitere Menschen werden vermisst, wie die Notfallbehörde des mittelamerikanischen Landes gestern mitteilte.

Erdrutsch bei Guatemala-Stadt
APA/AFP/Johan Ordonez

Der über die Ufer getretene Fluss Las Vacas spülte nach Behördenangaben in der Nacht mindestens sechs einfach gefertigte Häuser unter der Brücke El Naranjo weg. Rettungskräfte suchten auf einer Strecke von 15 Kilometern entlang des Flusses im Schlamm nach den Vermissten, wie der Radiosender Emisoras Unidas berichtete.

„Angesichts der Tragödie in der Siedlung Dios Es Fiel, die das Hochwasser des Flusses verursacht hat, drücke ich meine tiefe Besorgnis und meine Solidarität mit den betroffenen Familien aus“, schrieb Präsident Alejandro Giammattei auf Twitter (X).

Ein Automechaniker ist gestern in einer Werkstätte im Bezirk Wien-Landstraße ums Leben gekommen. Ein Fahrzeug wurde gerade auf die Hebebühne gebracht, als der 31-Jährige bemerkte, dass sich das Kfz in Bewegung setzte.

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Gesundheit

Aufgrund des Personalmangels muss die Steiermärkische Krankenanstaltengesellschaft (KAGes) neue Wegen einschlagen. Strukturen sollen aufgebrochen und Mitarbeiterinnen sowie Mitarbeiter künftig in mehreren Abteilungen eingesetzt werden können. Man müsse flexibler werden, heißt es.

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Medien

Der Verband Österreichischer Zeitungen (VÖZ) hat den Kollektivvertrag für Journalistinnen und Journalisten zum Jahresende 2023 gekündigt. Der Gewerkschaft GPA biete man laut Aussendung von heute verbindlich an, die Laufzeit bis Mitte 2024 zu verlängern, um Verhandlungen zu einer Neugestaltung zu ermöglichen. Die Gewerkschaft reagierte mit scharfer Kritik.

Die Kündigung, die auch den Gesamtvertrag für Ständig Freie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter betrifft, begründete der Verlegerverband mit den derzeitigen ökonomischen und technologischen Herausforderungen.

Durch die zunehmende Umstellung auf das digitale Zeitungswesen befinde man sich in einer „direkten Konkurrenzsituation mit den internationalen digitalen Plattformen wie Google, Meta und Co“. Zudem erschwere „das digitale Gratisangebot des künftig mit rund 810 Mio. Euro beitragsfinanzierten öffentlich-rechtlichen Rundfunks die Transformation der Werbeerlöse“, wurde VÖZ-Präsident Markus Mair zitiert.

Einigung bis Mitte Juni 2024

Um einen „Erhalt der Medienvielfalt“ zu gewährleisten, müsse der Kollektivvertrag an die „herrschenden Gegebenheiten angepasst werden“. Zudem müssten Arbeitsprozesse umgestaltet werden, was sich im derzeitigen KV nicht abbilde.

Der Gewerkschaft schlug man vor diesem Hintergrund vor, „umgehend in ernsthafte Verhandlungen zum Rahmenrecht einzutreten, die auch die Tarifverhandlungen inkludieren“, sagte VÖZ-Geschäftsführer Gerald Grünberger. Eine Einigung soll bis 30. Juni 2024 erzielt werden. Durch die Verlängerung der Laufzeit des derzeitigen KV ändere sich für die einzelnen Dienstnehmer zunächst nichts, wurde betont.

Scharfe Kritik der Gewerkschaft

Dieser „Affront“ werde die Krise der Zeitungen „weiter verschärfen und ist kein Zukunftskonzept“, sagte GPA-Vorsitzende Barbara Teiber in einer Aussendung. Die Kündigung sei ohne vorherige Gespräche erfolgt, auch gebe es seitens des Verlegerverbands keine Forderungen an die Gewerkschaft.

Kritik kam auch von ÖGB-Präsident Wolfgang Katzian. Der VÖZ habe mit seinem Vorgehen die Parameter für Sozialpartnerschaft („Dialog, Augenhöhe und – besonders wichtig – Respekt“) nicht berücksichtigt. „Das ist auch verwunderlich, weil ich den VÖZ grundsätzlich als Partner im Kampf der Gewerkschaften und Medien um die zentralen Elemente der Demokratie, nämlich Pressefreiheit und Gewerkschaftsfreiheit, kenne.“

IT

Bisher konnten sich Nutzerinnen und Nutzer nur per Tastatur mit dem Chatbot ChatGPT unterhalten, künftig könnte ein richtiges Gespräch möglich sein. Dafür soll das Programm nach einem Update auf Spracheingaben und hochgeladene Fotos reagieren, wie die Entwicklerfirma der künstlichen Intelligenz (KI), OpenAI, gestern mitteilte.

Die neue Technologie öffne Türen zu vielen kreativen und auf Barrierefreiheit ausgerichteten Anwendungen, hieß es. Das Angebot soll zunächst nur für kostenpflichtige Versionen des Programms verfügbar sein.

Nutzerinnen und Nutzer könnten „bei einer Reise ein Foto knipsen“, es auf die Plattform laden und sich dann über Besonderheiten der Gegend unterhalten, erklärte das Unternehmen. Auf Fotos des Kühlschrankinhalts könne die KI mit Rezeptvorschlägen reagieren, und selbst für Gutenachtgeschichten lasse sich die Sprachfunktion des Programms nutzen.

Zusammenarbeit mit Synchronsprecherinnen

Für mehr Realismus in den Gesprächen arbeitete OpenAI den Angaben zufolge mit Synchronsprecherinnen und -sprechern zusammen. Die Funktionen sollen in den kommenden Wochen zunächst für ChatGPT-Plus- und Enterprise-Nutzerinnen und -Nutzer eingeführt werden und dann sowohl für Smartphones mit Apple-Betriebssystem als auch für Android-Geräte zur Verfügung stehen.

Zeitgleich kündigte der schwedische Streamingdienst Spotify an, die OpenAI-Technologie zu nutzen, um Podcasts in verschiedene Sprachen zu übersetzen. Dabei würden Stimme und Sprachstil der Originalversion beibehalten. Zunächst sollen englischsprachige Podcasts auf Spanisch, Französisch und Deutsch übersetzt werden.

Generative KI-Programme wie ChatGPT wurden der Öffentlichkeit erstmals vor knapp einem Jahr zugänglich gemacht. Sie sind beispielsweise in der Lage, Essays, Gedichte und Unterhaltungen aus sehr kurzen Eingabeaufforderungen der Nutzenden zu generieren.

Science

Ein Forschungsteam hat eine neue Art des vom Aussterben bedrohten Schuppentiers entdeckt. Die bisher unbekannte Art des intensiv bejagten Säugetiers, dessen Körper mit braunen Hornschuppen bedeckt ist, wurde durch die Analyse geschmuggelter und beschlagnahmter Schuppen aufgespürt. Das geht aus einer heute im Fachjournal „Proceedings of the National Academy of Sciences“ veröffentlichten Studie hervor.

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Religion

Vor der Bischofssynode der römisch-katholischen Kirche zum Thema Synodalität ab Anfang Oktober fordern Missbrauchsbetroffene eine Null-Toleranz-Politik bei sexualisierter Gewalt. Die deutsche Initiative „Eckiger Tisch“ kündigte Aktionen im Umfeld der Synodenversammlung an.

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Kultur

Mit Hilfe künstlicher Intelligenz (KI) geschaffene Musik hat in den vergangenen Monaten immer wieder für Aufsehen gesorgt. Der schwedische Streamingriese Spotify löschte im Frühjahr einen Song, in dem die KI-generierten Stimmen der Superstars Drake und The Weeknd zu hören waren.

KI sollte nicht verwendet werden, um menschliche Künstlerinnen und Künstler ohne ihr Wissen zu imitieren, sagte Spotify-Chef Daniel Ek nun der BBC. Ein generelles Verbot strebt er laut BBC nicht an. Für das Musikmachen an sich sei die Technologie durchaus sinnvoll, so Ek.

Akzeptabel sei der Einsatz von KI bei Werkzeugen wie Autotune, einem Programm zur automatischen Tonhöhenkorrektur. Technische Instrumente, mit denen Kunstschaffende imitiert werden, seien es dagegen nicht.

Ek erwartet jahrelange Debatte

Der vielleicht umstrittenste Anwendungsfall betrifft KI-erzeugte Musikstücke, die an bereits bestehende Werke angelehnt, aber keine direkte Kopie sind. Hier werde es für die Musikindustrie „schwierig“, sagte Ek, der eine jahrelange Debatte über das Thema erwartet.

KI-generierte Musikstücke sind auf Spotify nicht grundsätzlich verboten. Allerdings erlaubt es der Konzern nicht, dass Inhalte zum Trainieren eines maschinellen Lern- oder KI-Modells verwendet werden, mit dem dann Musik produziert werden kann.

Die Sängerin und Kleinkünstlerin Marie-Therese Escribano ist gestern Nachtmittag 97-jährig in einem Wiener Spital gestorben. Das gab eine enge Freundin der vielseitigen Künstlerin, die in Paris geboren wurde, in Madrid aufwuchs, in Brüssel studierte und seit Jahrzehnten in Wien lebte, gegenüber der APA bekannt.

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Nach der vorläufigen Tarifeinigung mit den Drehbuchautorinnen und -autoren droht Hollywood ein neuer Streik. Synchronsprecherinnen und Motion-Capture-Darsteller für Videospiele stimmten mit einer Mehrheit von über 98 Prozent für einen Streik, sollten die Tarifverhandlungen scheitern, teilte die zuständige Gewerkschaft SAG-AFTRA gestern (Ortszeit) mit.

Die ersten Gespräche seien für heute geplant. SAG-AFTRA repräsentiert auch die Film- und Fernsehschauspielerinnen und -schauspieler in den USA, die seit Juli ihre Arbeit niedergelegt haben.

Ein Vertreter der Videospieleanbieter stellte konstruktive Gespräche mit der Gewerkschaft in Aussicht. „Wir haben bei mehr als der Hälfte der Vorschläge eine vorläufige Einigung erzielt und sind optimistisch, dass wir bei den Tarifverhandlungen eine Lösung finden können.“

Begrenzung von KI gefordert

Ähnlich wie die Schauspieler und die Drehbuchautoren wollen Synchronsprecherinnen und Motion-Capture-Darsteller höhere Vergütungen sowie eine Begrenzung des Einsatzes von künstlicher Intelligenz (KI) durchsetzen.

Bisger gebe es für Letzteres keinerlei Schutzklauseln, kritisiert Ashly Burch, die im Videospiel „Horizon Zero Dawn“ Figuren ihre Stimme leiht. „Es besteht die Möglichkeit, dass jemand einen Vertrag unterschreibt und damit das Recht auf seine Stimme oder seine Bewegungen aufgibt.“

Um Bewegungen computeranimierter Figuren in Videospielen und Filmen naturgetreu nachzubilden, werden häufig Schauspielerinnen und Schauspieler in Ganzkörperanzügen abgefilmt. Einer der bekanntesten dieser Motion-Capture-Darsteller ist Andy Serkis, dessen Bewegungen für die Figur Gollum in der „Herr der Ringe“-Trilogie genutzt wurden.

Leute

In einem Ermittlungsverfahren wegen mutmaßlicher Steuerhinterziehung gegen die Popsängerin Shakira in Spanien hat die Staatsanwaltschaft einen Strafantrag gestellt. Der Antrag sei heute beim zuständigen Ermittlungsgericht in Esplugues de Llobregat bei Barcelona eingereicht worden, berichtete die Nachrichtenagentur Europa Press.

Die für Wirtschaftsdelikte zuständige Staatsanwaltschaft werfe der 46 Jahre alten Kolumbianerin Steuerschulden von knapp 6,7 Millionen Euro vor, hieß es. Ein Sprecher der Justiz bestätigte auf Anfrage diese Informationen.

Das Ermittlungsverfahren war im Juli nach einer Anzeige des Finanzamtes wegen zwei möglicher Delikte im Zusammenhang mit der Einkommen- und Vermögenssteuer im Jahr 2018 eingeleitet worden. Ein Untersuchungsgericht muss nun entscheiden, ob die Musikerin, die mit Hits wie „Waka Waka“ und „Hips Don’t Lie“ berühmt wurde, auch in diesem Steuerfall auf die Anklagebank muss.

Shakira hat schon länger Ärger mit dem Fiskus und der Justiz in Spanien. Wegen des Vorwurfs der Steuerhinterziehung in Höhe von insgesamt rund 14,5 Millionen Euro in den Jahren 2012 bis 2014 muss die Sängerin vermutlich noch in diesem Jahr in Barcelona vor Gericht.