Ausland

Nordkorea hat gestern einen Sprengkopftest für Marschflugkörper und den Start einer neuen Flugabwehrrakete im Westmeer Koreas durchgeführt. Das meldete die nordkoreanische Nachrichtenagentur KCNA.

Die Übungen umfassten den Leistungstest eines überdimensional großen Sprengkopfes für die strategischen Marschflugkörper und den Probestart einer neuen Flugabwehrrakete, berichtete KCNA unter Berufung auf die Raketenverwaltung der Demokratischen Volksrepublik Korea (DVRK). Es wird angenommen, dass der Marschflugkörper Nordkoreas dazu ausgelegt ist, einen nuklearen Sprengkopf zu tragen.

Südkorea, Japan und die Vereinigten Staaten, die häufig über große Raketentests Nordkoreas berichten, äußerten sich bisher nicht zu den Tests.

Bei einem Bombenangriff auf einen Militärstützpunkt im Zentrum des Irak ist nach Angaben aus Sicherheitskreisen ein Mensch getötet worden. Acht weitere Personen seien bei dem Vorfall in der Nacht auf heute verletzt worden, hieß es von einem Vertreter des Innenministeriums.

Seinen Angaben und einem Militärvertreter zufolge blieb unklar, wer für den Luftangriff auf den Stützpunkt verantwortlich war und ob es sich um einen Drohnenangriff handelte.

Auf dem Militärstützpunkt sind Armeetruppen und frühere Paramilitärs des proiranischen Hasched-al-Schaabi-Netzwerks, die in die regulären Streitkräfte eingegliedert wurden, untergebracht.

Die Ermordung eines Bürgermeisters im Norden von Mexiko lässt die Zahl der getöteten Politiker vor der landesweiten Wahl im Juni weiter steigen. Noe Ramos wurde nach einem Wahlkampfauftritt am Donnerstag in der Stadt Ciudad Mante auf der Straße erstochen, wie die Sicherheitsbehörden des an die USA grenzenden Bundesstaates Tamaulipas mitteilten.

Der Politiker der bürgerlichen Partei der Nationalen Aktion (PAN) hatte erst vor wenigen Tagen seine Kampagne zur Wiederwahl als Bürgermeister der Stadt begonnen.

21.000 Posten neu zu besetzen

Bei der anstehenden Wahl in Mexiko werden rund 21.000 Posten neu besetzt, darunter das Präsidentenamt und neun Gouverneursposten. Vor den wichtigen Abstimmungen am 2. Juni wurden nach offiziellen Angaben bereits mindestens 15 Politiker in dem lateinamerikanischen Land getötet.

Ramos’ Partei verurteilte das jüngste Attentat und forderte mehr Schutz für die Kandidaten im laufenden Wahlkampf. Die Motive hinter den Morden bleiben meist unbekannt. Oft stecken die mächtigen Drogenkartelle des Landes hinter den Angriffen. Messerattacken sind für die Banden jedoch ungewöhnlich.

Die Jury für den historischen Strafprozess gegen den früheren US-Präsidenten Donald Trump ist komplett. Der New Yorker Richter Juan Merchan sagte gestern, nach den zwölf Geschworenen seien auch die sechs Ersatzgeschworenen ausgewählt worden. „Wir haben die vollständige Jury“, sagte der Richter. Damit ist der Weg für die Eröffnungsplädoyers am Montag frei.

Mann zündete sich vor Gerichtsgebäude an

Kurz nach Bekanntgabe der Jury zündete sich ein Mann unweit des Gerichts selbst an. Der Vorfall ereignete sich im Collect Pond Park, direkt gegenüber dem Gerichtsgebäude. Die Polizei bestätigte entsprechende Medienberichte, ohne weitere Einzelheiten zu nennen.

Polizisten hätten sich auf die Person gestürzt, bevor ein Feuerlöscher eingesetzt worden sei, berichteten US-Medien. Berichten zufolge wurde der Mann zur Behandlung abtransportiert.

Neuen Medienberichten zufolge belasten Videoaufnahmen des tschechischen Geheimdiensts den deutschen Politiker Petr Bystron von der rechtsextremen AfD in der Affäre um die angebliche Annahme von Geld aus Russland.

Wie der „Spiegel“ gestern berichtete, soll auf den dem Inlandsnachrichtendienst BIS vorliegenden Aufnahmen zu sehen sein, wie der Bundestagsabgeordnete bei einem Treffen mit dem Geschäftsführer des tschechischen Internetportals „Voice of Europe“, Artem Martschewskyj, kleine Pakete bekommt.

Die tschechische Tageszeitung „Denik N“, das ARD-Politikmagazin „Kontraste“ und die Wochenzeitung „Die Zeit“ berichteten zudem unter Berufung auf einen tschechischen Parlamentsabgeordneten, auf zwei Audioaufnahmen sei zu hören, wie Bystron mit Geld raschle und es zähle.

In den Auswertungspapieren zu den Videoaufnahmen von dem Treffen ist dem „Spiegel“ zufolge von einem „unidentifizierbaren Gegenstand“ die Rede. Mehreren Geheimdiensten zufolge sollen laut „Spiegel“ die Treffen Bystrons mit Martschewsky am 9. Oktober und am 12. Dezember 2023 aufgezeichnet worden sein. Zudem sei am 18. Februar eine Autofahrt der beiden observiert worden.

Inland

Der Präsident des Fiskalrats, Christoph Badelt, hat am Mittwoch ein Budgetdefizit von 3,4 Prozent des BIP und damit deutlich über der Maastricht-Grenze von drei Prozent prognostiziert. „Wir nehmen die Analyse von Herrn Badelt natürlich ernst“, erklärte Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP) darauf angesprochen gestern in der ZIB2. Versichern, dass Österreich 2024 unter der Grenze bleiben werde, wollte er nicht.

Derzeit gebe es verschiedene Prognosen, die niedrigsten würden Österreich bei 2,5 Prozent sehen, die höchsten bei 2,9. „Alle Wirtschaftsforscherinnen außer Badelt sehen uns noch unter den drei Prozent“, sagte Brunner.

„Welt hat sich verändert“

„Wir sind natürlich bei jeder Budgeterstellung von den Expertinnen und Experten abhängig. Unsere Experten haben uns unter den drei Prozent gesehen, und deshalb haben wir das auch so kommuniziert“, so der Finanzminister.

Aber: „Die Welt hat sich verändert.“ So fallen etwa Ausgaben im Rahmen von CoV-Hilfen, das Wohnbaupaket oder die Stromkostenbremse ins Gewicht. „Herr Badelt hat vollkommen recht, wenn er sagt, wir müssen unser Anspruchsdenken zurückfahren und keine Wahlzuckerl verteilen.“

Brunner: „Kein Einnahmenproblem“

Badelt hatte sehr eindrücklich vor diesen Zahlen gewarnt: „Es geht um die Perspektiven: Wir schauen mit offenen Augen zu, wie sich Einnahme und Ausgaben auseinanderentwickeln. Das ist nicht nachhaltig, das muss der Fiskalrat aufzeigen. Wir sind auf einem falschen Pfad.“

Ganz so sah das der Finanzminister freilich nicht: „Wir haben sicher kein Einnahmenproblem in Österreich, wenn dann eher ein Ausgabenproblem.“ Allerdings: „Man muss das Geld halt richtig ausgeben, und wenn es sinnvoll ist, dann sollte man das schon tun“. Im Budget habe man stark auf „Zukunftsausgaben“ gesetzt.

Das Justizministerium urgiert von der ÖVP die Zustimmung zur Neubesetzung des Weisungsrats. Ein entsprechender Ministerratsvortrag mit vier Kandidatinnen und Kandidaten liege seit Februar 2023 vor, hieß es gestern auf APA-Anfrage. Trotz intensiver Bemühungen verweigere die ÖVP die Zustimmung, „und das, ohne konkrete und sachliche Gründe dafür zu nennen“. Komme das O. k. nicht bald, müsse wohl ein neuer Vorschlag des Rechtsschutzbeauftragten eingeholt werden.

Der Weisungsrat besteht aus Generalprokuratorin Margit Wachberger (Vorsitz) sowie jeweils zwei weiteren Mitgliedern bzw. Ersatzmitgliedern. Die Amtszeiten der vier letzteren Personen (Ex-Generalprokurator Walter Presslauer, Strafrechtsprofessorin Susanne Reindl-Krauskopf, Ex-OLG-Innsbruck-Präsident Walter Pilgermair sowie der emeritierte Strafrechtsprofessor Helmut Fuchs) sind bereits Anfang 2023 ausgelaufen – sie üben in Ermangelung einer Nachfolge ihre Funktionen aber weiterhin aus.

Aufgabe des Rats ist die Beratung der Justizministerin in jenen Fällen, in denen eine Weisung in einem bestimmten Verfahren erteilt werden soll bzw. in clamorosen Fällen (also Fällen mit hohem medialem Interesse).

Vorauswahl durch Fachleute

Der aktuelle Vorschlag basiert auf einer Vorauswahl des Rechtsschutzbeauftragten und sei unter Einbindung der Präsidenten des Verfassungsgerichtshofs und des Verwaltungsgerichtshofs sowie der (damaligen) Präsidentin des Obersten Gerichtshofs erstellt worden, argumentiert man im Justizministerium.

„Angesichts der ausgewiesenen Expertise der vorgeschlagenen Personen kann das Bundesministerium für Justiz nicht nachvollziehen, warum hier seit über einem Jahr keine Einigung möglich ist.“ Dem Vernehmen nach stößt sich die ÖVP an zumindest einem der Kandidaten, dem Strafrechtsprofessor Alois Birklbauer (Uni Linz). Dieser ist Mitglied der SPÖ.

ÖVP-Energiesprecherin Tanja Graf hat das vom grünen Koalitionspartner vorgelegte Gesetzespaket zur Diversifizierungsverpflichtung für Gasversorger abgelehnt.

„Wir brauchen eine verlässliche und eine ehrliche Energiepolitik, und Herkunftsnachweise (für Gas) gibt es derzeit in Europa nicht“, kritisierte Graf gestern. „Österreich sollte hier keinen Alleingang machen, sondern das gemeinsam mit Europa angehen“, fügte sie hinzu.

Mit den von Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne) vorgeschlagenen Gesetzesänderungen, die der ÖVP seit vergangener Woche vorliegen, soll der Russland-Anteil an den heimischen Gasimporten von zuletzt rund 90 Prozent auf null Prozent im Gaswirtschaftsjahr 2027/28 sinken.

Alle EU-Staaten haben sich darauf verständigt, bis 2027 aus russischem Gas auszusteigen. Im Dezember 2023 stammten 98 Prozent der Gasimporte Österreichs aus Russland, im Jänner 2024 waren es 97 Prozent und im Februar 87 Prozent.

„Wir brauchen hier eine Versorgungssicherheit und angemessene Preise“, sagte Graf und warnte vor etwaigen Erhöhungen der Energiepreise durch solch ein Gesetz. Man sei zu Gesprächen mit Gewessler bereit. Für eine Einigung auf ein Gesetz hätten ÖVP und Grüne angesichts der Nationalratswahlen im Herbst nur wenig Zeit; dann brauchte es zudem eine Zweidrittelmehrheit im Nationalrat, weil Energiethemen in Österreich eine Ländermaterie sind.

Grüne „fassungslos“

Lukas Hammer, Klima- und Energiesprecher der Grünen, zeigte sich in einer Aussendung „fassungslos“ angesichts der Aussagen Grafs. Die ÖVP-Energiesprecherin, „deren Partei uns mit in die Abhängigkeit von Putins Gas getrieben hat“, erzähle „immer noch das Märchen vom billigen russischen Gas“, so Hammer.

„Die Regierung stellt damit die Versorgungssicherheit der österreichischen Bevölkerung aufs Spiel“, kritisiert SPÖ-Energiesprecher Alois Schroll in einer Aussendung die „Showpolitik“. Er fordert von der Regierung, einen „echten Plan vorzulegen, um aus russischem Gas auszusteigen“.

Ukraine-Krieg

Verteidigungsminister und -ministerinnen der NATO-Staaten haben der Ukraine bei einer Krisensitzung mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj die Lieferung zusätzlicher Luftverteidigungssysteme zugesagt.

Das erklärte NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg gestern im Anschluss an die per Videokonferenz abgehaltenen Beratungen in Brüssel.

Angesichts anhaltender russischer Luftangriffe bekennen sich auch die G-7-Außenministerinnen und -Außenminister dazu, die Fähigkeiten der Ukraine zur Flugabwehr zu stärken. Das geht aus einer gemeinsamen Erklärung hervor, die die Minister zum Abschluss ihres Treffens auf der italienischen Mittelmeer-Insel Capri veröffentlichten.

Selenskyj zurückhaltend

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj zeigte sich zurückhaltend zufrieden. „Wir in der Ukraine schätzen die Bemühungen jedes Führers, jedes Staates, der wirklich aktiv ist, seine Versprechen einhält und versucht, die Fähigkeiten unserer Luftverteidigung zu verbessern“, sagte Selenskyj er in seiner täglichen Videoansprache.

Zuvor hatte der Präsident im ostukrainischen Frontgebiet Donezk einen Kommandopunkt in der Nähe der umkämpften Stadt Tschassiw Jar besucht. Er habe sich über die Lage unterrichten lassen, teilte Selenskyj mit.

EU

Die EU verhängt erstmals Sanktionen wegen der Gewalt radikaler israelischer Siedler gegen Palästinenser im Westjordanland. Die Mitgliedsstaaten beschlossen die Strafmaßnahmen gestern in einem schriftlichen Verfahren, wie mehrere Diplomaten der dpa bestätigten.

Die Sanktionen richten sich den Angaben zufolge gegen Personen und Organisationen, die für Gewalt gegen Palästinenser im Westjordanland verantwortlich sein sollen. Sie werden mit Hilfe des EU-Sanktionsinstruments zur Ahndung von schweren Menschenrechtsverstößen verhängt.

Personen, die betroffen sind, dürfen nicht mehr in die EU einreisen und keine Geschäfte mehr mit EU-Bürgern machen. Außerdem müssen ihre in der EU vorhandenen Konten und andere Vermögenswerte eingefroren werden.

Angriffe gegen Palästinenser werden wie der Siedlungsbau im Westjordanland als eines der Hindernisse für Bemühungen um eine langfristige Friedenslösung im Nahost-Konflikt gesehen – insbesondere auch nach dem Hamas-Massaker in Israel vom 7. Oktober. Die EU hat die Gewalttaten und den Siedlungsbau bereits wiederholt verurteilt.

Anzeichen für Kurswechsel der EU

Für Strafmaßnahmen gab es aber bis heute nie den erforderlichen Konsens. Die Sanktionsentscheidung gilt deswegen als ein Anzeichen für einen Kurswechsel in der Israel-Politik der EU – auch wenn die Strafmaßnahmen an sich für die Betroffenen vergleichsweise geringe Auswirkungen haben.

Mit den Sanktionen folgt die EU dem Beispiel der USA. Diese haben bereits Strafmaßnahmen verhängt, die sich gegen extremistische israelische Siedler richten. Die USA werfen den Betroffenen unter anderem vor, sich im Westjordanland an Gewalt gegen palästinensische Zivilisten beteiligt zu haben.

Wirtschaft

Gestern hat das Halving der weltweit größten Kryptowährung Bitcoin stattgefunden, wie die Daten- und Analysefirma CoinGecko meldete. Dieses Phänomen tritt ungefähr alle vier Jahre auf. Unmittelbar danach blieb der Bitcoin relativ stabil und fiel um 0,47 Prozent auf 63.747 Dollar.

Bitcoin-Fans hatten mit Spannung auf das Halving gewartet. Dabei wird eine Technologie geändert, die die Rate, mit der neue Bitcoins geschaffen werden, verringern soll.

„Eines der größten Ereignisse in der Kryptowelt“

Chris Gannatti, globaler Leiter der Forschungsabteilung des Vermögensverwalters WisdomTree, der börsengehandelte Bitcoin-Fonds vertreibt, bezeichnete die Halbierung als „eines der größten Ereignisse in der Kryptowelt in diesem Jahr“.

Wenige Stunden vor dem erwarteten Halving notierte die größte Cyberdevise der Welt am Freitagvormittag 1,5 Prozent im Plus bei 64.459 Dollar. Die Angst vor einer Eskalation im Nahen Osten hatte den Bitcoin in der Nacht kurzzeitig unter die psychologisch wichtige Marke von 60.000 Dollar rutschen lassen.

Tesla ruft 3.878 Fahrzeuge seines Cybertruck-Modells wegen Problemen mit dem Gaspedal zurück. Das Gaspedal könne sich lösen und in der Innenverkleidung verfangen, teilte die US-Fahrzeugsicherheitsbehörde NHTSA gestern mit. Das könne dazu führen, dass das Fahrzeug ungewollt beschleunige. Tesla werde das Gaspedal reparieren oder ersetzen.

Der Elektro-Pick-up Cybertruck wird erst seit Ende vergangenen Jahres ausgeliefert – mit zwei Jahren Verspätung wegen Problemen bei der Produktion und knappen Batterien. Im ersten Quartal 2024 musste Tesla laut der Website BizzyCar bereits insgesamt 2,4 Millionen Fahrzeuge zurückrufen. Die Probleme können meist mit einem Software-Update behoben werden.

Gesundheit

Bei der von der Gesellschaft für Neurologie (ÖGN) angesetzten Konsensuskonferenz zum Thema ME/CFS (Myalgische Enzephalomyelitis/Chronisches Fatigue Syndrom) hat gestern laut Teilnehmerinnen und Teilnehmern große Einigkeit darüber geherrscht, dass die Versorgung verbessert werden muss. Konkrete Ergebnisse brachte das Treffen zwar nicht, es habe aber der „ganz klare Konsens“ bestanden, „dass das sicher eine körperliche Erkrankung ist“, sagte ÖVP-Gesundheitssprecher Josef Smolle nach der Sitzung gegenüber der APA.

Die ÖGN betonte, wesentlich sei gewesen, auch Vertreterinnen und Vertreter der Betroffenen aktiv in den gesamten Prozess einzubeziehen, um deren Perspektiven, Anliegen und Bedürfnisse zu erfahren. Anwesend waren auch Gesundheitssprecherinnen und -sprecher sämtlicher Parlamentsparteien sowie Repräsentantinnen und Repräsentanten der Österreichischen Gesundheitskasse und der Pensionsversicherungsanstalt.

Konsens bei Einordnung der Erkrankung

Auch zur Diskussion über die Einordnung der Erkrankung habe Konsens geherrscht: „Da war niemand, der gesagt hat, dass man das in die psychische Richtung schiebt“, so Smolle. Klar sei aber auch, dass es natürlich psychische Komorbiditäten gibt und eine so schwere Erkrankung sekundäre psychische Probleme mit sich bringen könne.

Auf diese wies laut ÖGN-Aussendung auch der Psychiater Martin Aigner hin: Auch beim Long-Covid-Syndrom könnten psychische Komorbiditätszahlen gefunden werden, betonte er.

Auf die Hilfe von Betroffenen drängte die Präsidentin der Österreichischen Gesellschaft für Allgemein- und Familienmedizin (ÖGAM), Susanne Rabady. Ein einzelnes Kompetenzzentrum könne der Forschung helfen und sei wichtig, aber bringe noch keine Versorgung in der Breite.

Chronik

Der indonesische Vulkan Ruang ist gestern erneut ausgebrochen und hat große Mengen Asche ausgestoßen. Wegen der am Dienstag begonnenen Eruptionen des Ruang wurden bereits Tausende Menschen in Sicherheit gebracht, heute galt weiter die höchste Warnstufe vier.

Ausbruch des Indonesischen Vulkan Ruang
Reuters/Chermanto Tjaombah

Die Bewohnerinnen und Bewohner der Nachbarinsel Tagulandang wurden weiterhin vor der Gefahr eines Tsunamis durch von dem Vulkan ausgestoßene Lavamassen und Gesteinsbrocken gewarnt.

Die örtlichen Behörden hatten zunächst erklärt, der Ruang habe sich beruhigt, die Gefahr sei aber noch nicht gebannt. Tatsächlich stieß der Vulkan ein paar Stunden später wieder große Mengen Asche aus.

Nach Angaben der indonesischen Vulkanologiebehörde stieg die Aschewolke über dem Krater 400 Meter hoch. Die Anrainerinnen und Anrainer wurden aufgerufen, Schutzmasken zu tragen, um Atemwegsbeschwerden zu vermeiden.

Mehrere Ausbrüche binnen 24 Stunden

Seit Dienstagabend (Ortszeit) war der Ruang im Nordosten Indonesiens binnen 24 Stunden etwa ein halbes Dutzend Mal ausgebrochen. Dabei stieg eine Hunderte Meter hohe Rauchsäule über dem Krater auf, Lava floss die Hänge hinab.

Der Ruang befindet sich auf einer kleinen Insel unweit von Tagulandang, wo etwa 20.000 Menschen leben. Mehr als 6.000 von ihnen wurden auf die von dem Vulkan abgewandte Seite der Insel in Sicherheit gebracht. Verletzte wurden zunächst nicht gemeldet.

Umwelt & Klima

Die US-Regierung hat ein Verbot für Öl- und Gasbohrungen in Teilen des Bundesstaats Alaska verkündet. Mehr als 5,2 Millionen Hektar Land seien künftig geschützt, erklärte das US-Innenministerium gestern. Das solle dabei helfen, die Auswirkungen der Erderwärmung zu bekämpfen, die den Permafrostboden bedroht und den Lebensraum für die heimische Tierwelt verändert.

Die Maßnahme betrifft das bundeseigene Gebiet National Petroleum Reserve. In weiten Teilen der Region, in der Eis- und Grizzlybären, Karibus sowie Hunderttausende Zugvögel leben, hatte die Regierung bereits im September neue Öl- und Gasprojekte verboten.

„Alaskas majestätische und zerklüftete Landschaften und Gewässer gehören zu den bemerkenswertesten und gesündesten Landschaften der Welt“, erklärte US-Präsident Joe Biden. „Diese Naturwunder verlangen unseren Schutz.“

Vor der Präsidentschaftswahl im November ist Biden darum bemüht, sein grünes Image aufzupolieren. Die Entscheidung seiner Regierung, trotz Warnungen von Umweltschützern grünes Licht für ein umstrittenes Ölförderprojekt im Norden von Alaska zu geben, hatte dem Präsidenten Kritik eingebracht.

Kultur

Oscar-Preisträgerin Jodie Foster ist in Hollywood verewigt worden. Auf dem berühmten Kinovorplatz des TCL Chinese Theatre in der kalifornischen Filmmetropole drückte sie gestern (Ortszeit) beide Hände in den feuchten Zement. Auch ihre Fußdrücke wurden verewigt. Barfuß und grinsend stand die 61-Jährige in der grauen Masse. Die Ehrung erfolgte im Rahmen des laufenden Filmfestivals Turner Classic Movies.

„Verrückte, absurde, wunderbare Sache“

Foster ritzte ihren Namen, das Datum und dazu ein Herz in den Zement. Diese Art der Würdigung sei eine „verrückte, absurde, wunderbare Sache“, sagte die Schauspielerin in ihrer Dankesrede. Sie erinnerte an ihre Kindheit mit vier Geschwistern in Hollywood, mit Radfahrten in den Hügeln und Blumen vor dem Haus. Sie hätte damals schon den Kinovorplatz besucht und ihre eigenen Hände in die Abdrücke von Filmstars gepresst.

Sie sei dankbar, dass ihr Umfeld glaube, sie habe nun einen eigenen Abdruck im Zement verdient, sagte Foster. Sie bedankte sich auch bei ihrer Ehefrau, der Schauspielerin Alexandra Hedison. Die Zeremonie fand am zehnten Hochzeitstag des Paares statt.

Panorama

In der englischen Grafschaft Gloucestershire ist derzeit ein besonderer Igel Tagesgespräch: Das Weibchen leidet unter dem Ballonsyndrom und hatte sich zur doppelten Größe aufgebläht.

Das Tier war dermaßen angewachsen, dass es von einem Passagier eines vorbeifahrenden Busses entdeckt wurde. Der Mann rief die örtliche Igelrettung, die Wild Hogs Hedgehog Rescue, zu Hilfe. Unter Mithilfe eines Hundeführers wurde der Igel dann auch gefunden und behandelt.

Dem britischen „Guardian“ erklärte die Igelretterin Emily Harper, das Ballonsyndrom komme nur bei Igeln vor und sei auf die Fähigkeit zurückzuführen, sich zusammenzurollen. Die Tiere brauchen dafür Platz unter ihrer Haut, wo sich in manchen Fällen, etwa durch eine Wunde, Luft anstauen kann.

„Sie war so groß geworden, dass man ihre Beine nicht mehr sehen konnte, und ihre Haut war so straff, dass sie kaum noch beweglich war“, so Harper über das Igelweibchen. Es wurde punktiert und die Luft freigesetzt. Im Großen und Ganzen sei das Tier nun bei guter Gesundheit.