Israel: Erneut Proteste gegen Regierung unter Netanjahu
Bei wütenden Protesten in Israel haben Demonstrierende erneut ein Ende der Regierung unter Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und die Freilassung der im Gazastreifen von der Terrororganisation Hamas festgehaltenen Geiseln gefordert.
Die Zeitung „Haaretz“ sprach gestern Abend von Zehntausenden Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Kundgebungen. In der Küstenstadt Tel Aviv sei es zu Zusammenstößen mit der Polizei gekommen. Laut Times of Israel gab es mehrere Festnahmen.
„Solange Netanjahu an der Macht ist, werden die Geiseln nicht zurückkehren (…) Netanjahu führt Israel in den völligen Untergang“, zitierten israelische Medien aus einer Erklärung von Angehörigen der Geiseln.
Minister in Netanjahus Regierung seien aufgerufen worden, nicht mehr mit ihm zu kooperieren. „Netanjahu opfert das Land und schickt unsere Familien aus politischen Gründen in den Tod“, lautete ein weiterer Vorwurf.
Bereits seit Monaten Proteste
Seit Monaten fordern immer wieder Tausende Israelis von ihrer Regierung einen weiteren Deal mit der Hamas, um die Freilassung der verbliebenen Geiseln zu erreichen. Die Hamas hat Berichten zufolge Vorschläge internationaler Vermittler abgelehnt.
Israel ist andererseits nicht bereit, alle Forderungen der Hamas zu erfüllen. Angehörige der Verschleppten werfen auch der Regierung vor, einem Geiseldeal im Wege zu stehen. Netanjahu hatte Anfang Februar gesagt, einem Abkommen „nicht um jeden Preis“ zustimmen zu wollen.