Ausland

Das US-Militär hat eine provisorische Anlegestelle für Hilfslieferungen in den Gazastreifen fertiggestellt. Die Bauarbeiten an der aus zwei Teilen bestehenden schwimmenden Landungsbrücke seien abgeschlossen, teilte das US-Verteidigungsministerium heute mit.

Die Verlegung vor die Küste des Gazastreifens werde sich wegen schlechter Wetterbedingungen aber noch verzögern, sagte die Pentagon-Sprecherin Sabrina Singh. Die Bauteile und die am Bau beteiligten Schiffe warten daher im Hafen der israelischen Stadt Ashdod auf besseres Wetter. Das US-Regionalkommandos Central Command stehe aber bereit, „den Pier in naher Zukunft in Position zu bringen“, sagte Singh.

Die USA wollen dringend benötigte Hilfslieferungen für die Bevölkerung im Gazastreifen künftig auch über einen Seekorridor in den Küstenstreifen bringen. Weil der Gazastreifen selbst keinen Hafen hat, hatte das US-Militär im April mit dem Bau einer provisorischen Landungsbrücke begonnen. Die Kosten belaufen sich den Angaben zufolge auf mindestens 320 Millionen Dollar (rund 297 Mio. Euro).

Hilfsorganisationen kritisieren seit Langem, dass auf dem Landweg nicht ausreichend humanitäre Güter in den Gazastreifen gelangen. Die Schließung der zwei Grenzübergänge Kerem Shalom und Rafah hat die Lage in den vergangenen Tagen weiter verschärft.

Im Prozess gegen Ex-Präsident Donald Trump um die Vertuschung einer Schweigegeldzahlung vor der Wahl 2016 hat heute die frühere Pornodarstellerin Stormy Daniels ausgesagt. Die 45-Jährige, die mit bürgerlichem Namen Stephanie Clifford heißt und das Schweigegeld erhalten hatte, betrat am Vormittag (Ortszeit) den Gerichtssaal im New Yorker Stadtteil Manhattan und setzte sich auf den für Zeuginnen und Zeugen vorgesehenen Platz – gegenüber von Trump und links von den Geschworenen.

Zeichnung zeigt Stormy Daniels während ihrer Befragung vor Gericht
Reuters/Jane Rosenberg

Clifford hatte nach eigener Darstellung im Jahr 2006 eine Sexaffäre mit Trump und schilderte diese Begegnung in der Penthousesuite eines Hotels teilweise bis ins Detail.

Clifford beschrieb in ihrer Zeugenaussage Trumps Pyjama, seine Boxershorts, seine Stellung beim Sex und dass er kein Kondom benutzte. Der ehemalige Präsident, der bei der Präsidentschaftswahl im November erneut gegen Amtsinhaber Joe Biden antreten will, hörte ihren Schilderungen schweigend und mit versteinertem Gesicht zu.

Donald Trump bei einer Verhandlung im Manhattan Criminal Court in New York City
APA/AFP/Win Mcnamee

Der historische, erste Strafprozess gegen einen früheren US-Präsidenten hat Mitte April begonnen. Trump ist angeklagt, Geschäftsdokumente gefälscht zu haben, um eine Schweigegeldzahlung in Höhe von 130.000 Dollar (rund 122.000 Euro) an die frühere Pornodarstellerin vor der Präsidentschaftswahl 2016 geheim zu halten.

Das britische Verteidigungsministerium ist Opfer eines Cyberangriffs geworden. Es gebe Anzeichen, dass „ein feindlicher Akteur in das Besoldungssystem der Streitkräfte eingedrungen“ sei, sagte der britische Premierminister Rishi Sunak heute. Medienberichte, wonach die Regierung China hinter dem Angriff vermutet, bestätigte Sunak nicht.

Verteidigungsminister Grant Shapps sagte bei einem Auftritt im Parlament in London später, es könne nicht ausgeschlossen werden, dass der Angriff mit staatlicher Beteiligung erfolgt sei, ohne jedoch ein konkretes Land zu nennen. Aus Sicherheitsgründen könnten derzeit keine weiteren Details bekanntgegeben werden.

Dem Sender Sky News zufolge soll der Angriff auf einen Dienstleister abgezielt haben. Dadurch seien möglicherweise die Bankdaten aller aktiven Angehörigen der Streitkräfte und einiger Veteranen gefährdet. Das seien etwa 270.000 Menschen, berichtete „Politico“.

Die Regierung vermute China hinter der Attacke, berichtete Sky News weiter. Großbritannien und die USA hatten China im März „böswilliger“ Cyberangriffe beschuldigt. So sollen chinesische Hacker für eine Attacke auf die britische Wahlaufsichtsbehörde 2021 verantwortlich gewesen sein sowie E-Mail-Konten britischer Abgeordneter ins Visier genommen haben.

Mehr als tausend Bombendrohungen gegen Schulen und andere Einrichtungen in der Slowakei haben heute die Polizei in dem EU-Land in Atem gehalten und überall im Land Evakuierungen ausgelöst. „Die Tat wird untersucht als besonders schweres Verbrechen eines terroristischen Angriffs“, erklärte Vizepolizeichef Rastislav Polakovic. Ab „5.00 oder 6.00 Uhr“ in der Früh seien in Schulen E-Mails mit Bombendrohungen eingegangen.

Im Laufe des Tages seien den Angaben zufolge fast tausend Bombendrohungen gegen Schulen gemeldet worden, außerdem gebe es mehr als hundert solcher Drohungen gegen Banken. Die Polizei erklärte auf Facebook, sie arbeite „in Hochgeschwindigkeit“, nehme Sicherheitsüberprüfungen an Schulen vor und arbeite daran, die Täter zu identifizieren. Diesen drohe den Angaben zufolge lebenslange Haft.

US-Präsident Joe Biden hat Antisemitismus bei propalästinensischen Protesten an Hochschulen auf das Schärfste verurteilt und seine „eiserne“ Unterstützung für Israel bekräftigt. „Mein Engagement für die Sicherheit des jüdischen Volkes, für die Sicherheit Israels und sein Recht, als unabhängiger jüdischer Staat zu existieren, ist eisern – sogar wenn wir unterschiedlicher Meinung sind“, sagte Biden heute im US-Kapitol anlässlich einer Veranstaltung zum Gedenken an die Opfer des Holocaust.

US-Präsident Joe Biden während einer Rede
Reuters/Evelyn Hockstein

Er fügte hinzu: „Auf keinem Campus in Amerika und an keinem Ort in Amerika ist Platz für Antisemitismus oder Hassreden oder Gewaltandrohungen jeglicher Art.“

Proteste gegen das Vorgehen Israels im Gaza-Krieg waren in den vergangenen Wochen an diversen US-Hochschulstandorten hochgekocht. Während einige jüdische Studierende an diesen Protesten teilnehmen, fühlen sich andere bedroht und bleiben den Unis fern. An Elitehochschulen wie der Columbia-Universität räumte die Polizei mit einem Großaufgebot den Campus.

Die Staatsanwaltschaft von Malta hat gegen den früheren Regierungschef des kleinsten EU-Landes, Joseph Muscat, wegen Vorwürfen der Bestechung, Veruntreuung und Geldwäsche Anklage erhoben. Muscat und einige ehemalige Regierungsmitglieder sowie Spitzenbeamte werden verdächtigt, im Zusammenhang mit einer millionenschweren Krankenhausprivatisierung Bestechungsgelder angenommen zu haben, hieß es in dem Dokument der Staatsanwaltschaft, das der dpa vorliegt.

Die genauen Vorwürfe der Staatsanwaltschaft gegen Muscat wurden erst heute bekannt. Gestern berichteten bereits mehrere maltesische Medien, dass Anklage erhoben worden sei. Konkret drehen sich die Vorwürfe um ein 400-Millionen-Euro-Geschäft zur Privatisierung von drei staatlichen Krankenhäusern.

Vertrag rückwirkend annulliert

Das besagte Geschäft wurde 2017 abgeschlossen, Muscat war von 2013 bis 2020 Premierminister. Der damals geschlossene Vertrag wurde 2023 von einem Zivilgericht annulliert – unter anderem, weil der Vertrag mit Anzeichen von Betrug behaftet sei. Medien berichteten zudem, dass Muscat nach seinem Rücktritt als Premier monatliche Zahlungen in Höhe von 15.000 Euro von einem Unternehmen erhielt, das mit dem am Geschäft beteiligten Gesundheitsunternehmen in Verbindung steht.

Im Falle eines Schuldspruchs könnten Muscat und einigen seiner engsten Mitarbeiter Haftstrafen von bis zu 18 Jahren drohen. Muscat selbst bezeichnete die Angelegenheit als „politischen Rachefeldzug“. Er freue sich darauf, „jede einzelne dieser Anschuldigungen zu zerstören und zu beweisen, dass sie auf Fantasie und Lügen beruhen“.

Nach dem Rücktritt von Humza Yousaf wird John Swinney neuer Regierungschef von Schottland. Das Regionalparlament in Edinburgh wählte den Vorsitzenden der Unabhängigkeitspartei SNP heute zum Nachfolger von Yousaf, der nach dem Bruch der Regierungszusammenarbeit mit den Grünen das Amt abgegeben hatte. Swinney bringt viel Erfahrung mit: Der 60-Jährige war jahrelang Stellvertreter von Regierungschefin Nicola Sturgeon.

SNP-Chef John Swinney
Reuters/Lesley Martin

Er muss noch von König Charles III. offiziell ernannt werden, das ist aber eine Formalie. Die nächste Parlamentswahl in dem britischen Landesteil ist im Mai 2026 geplant. Mehrere Oppositionsparteien fordern eine vorgezogene Neuwahl.

Dritter Regierungschef binnen Kurzem

Swinney war gestern ohne Gegenkandidaten zum Chef der Schottischen Nationalpartei (SNP) gekürt worden und ist bereits der dritte Regierungschef innerhalb von 14 Monaten. Sein Vorgänger Yousaf hatte erst Ende März 2023 nach dem überraschenden Rücktritt von Sturgeon übernommen.

Als stärkste Fraktion darf die SNP einen Bewerber für das Amt des „First Minister“ aufstellen, sie verfügt aber nicht über eine Mehrheit im Regionalparlament. Allerdings enthielten sich die Grünen, die wie auch die SNP die Unabhängigkeit von Großbritannien und den Wiedereintritt in die EU anstreben.

Sie hatten angekündigt, der Wahl nicht im Wege zu stehen. Die Partei hatte deutlich gemacht, dass sie das Vertrauen in Yousaf verloren hatte, nicht aber in die SNP selbst.

Inland

Wegen Behauptungen, er hätte sich mit dem flüchtigen ehemaligen Wirecard-Manager Jan Marsalek getroffen, klagt Bundespolizeidirektor Michael Takacs FPÖ-Chef Herbert Kickl, FPÖ-Generalsekretär Michael Schnedlitz und den FPÖ-Klub. Takacs bestätigte laut „Standard“ und der „Kronen Zeitung“ heute, zivilrechtlich gegen die Behauptungen vorzugehen. Takacs will einen Widerruf und Unterlassung erreichen.

Kickl hatte unter anderem im Untersuchungsausschuss zum „rot-blauen Machtmissbrauch“ behauptet, Takacs solle sich öfter mit Marsalek getroffen haben, Schnedlitz postete selbiges auf Facebook. „Die Beklagten werfen mir strafrechtswidriges Verhalten vor, nämlich einem ‚Netzwerk‘ rund um Jan Marsalek anzugehören. Derartige Vorwürfe sind ehrenbeleidigend und kreditschädigend“, zitiert der „Standard“ aus der Klage.

EU

Die Grünen sind heute auch offiziell in den EU-Wahlkampf gestartet. „Für das Klima und gegen rechte Hetze“ wolle sie kämpfen, versprach die grüne Spitzenkandidatin Lena Schilling vor mehr als hundert Menschen beim Wahlkampfauftakt auf dem Wiener Karlsplatz. Kämpfen wolle man gemeinsam für den Klimaschutz und ein Europa, das frei, gerecht und solidarisch sei, so die 23-jährige Klimaaktivistin, die im Zentrum der Grünen-Kampagne steht.

Zu lautem Herzklopfen, das als Basstöne aus den Boxen strömte – ganz nach dem Wahlkampfmotto „Europa braucht Herz“ – zog die EU-Spitzenkandidatin am Nachmittag auf die Bühne vor der Karlskirche ein. Ganz im Stil der einstigen Aktivistin gab die 23-Jährige die Einpeitscherin und animierte das Publikum – darunter die gesamte grüne Ministerriege – zu von Klimademos bekannten Sprechchören.

Grünen-Chef Werner Kogler dankte der Spitzenkandidatin für ihren Mut, ihre Kompetenz und „vor allem ihr Herz“. „Wir wollen und wir werden genau für den Klimaschutz und gegen die rechte Hetze kämpfen“, versprach Kogler. „Mehr Wald, weniger Asphalt“ formulierte er die Forderung nach mehr Umweltschutz und warnte davor, in Landwirtschaft und Bodenschutzpolitik so weiterzumachen wie bisher: „Wenn wir noch lange warten, sind diese Lebensfragen Überlebensfragen“.

Als Wahlziel gab der Grünen-Chef einmal mehr „500.000 Stimmen für Klimaschutz“, für ein ökologisches, solidarisches und vor allem für ein demokratisches Europa aus. Das wären in etwa gleich viele wie bei der Wahl vor fünf Jahren, als die damals nicht im Nationalrat vertretene Partei 532.000 Stimmen bzw. 14,1 Prozent erhielt. Umfragen sehen die Regierungspartei derzeit bei zwölf bis 14 Prozent.

Der EU-Rat in Brüssel hat heute letztgültig dem ersten europäischen Gesetz gegen Gewalt an Frauen zugestimmt. Die neuen Regeln zielen darauf ab, geschlechtsspezifische Gewalt zu verhindern und ihre Opfer, insbesondere Frauen und Opfer häuslicher Gewalt, besser zu schützen.

Stalking und Mobbing im Internet, die Weitergabe von intimen oder manipulierten Bildern sowie die Aufstachelung zu Hass und Gewalt gegen Frauen werden damit erstmals ein EU-weiter Straftatbestand.

Staaten haben drei Jahre für Umsetzung

Die Richtlinie bringt Maßnahmen zur Verhinderung von Vergewaltigungen und einen besseren Zugang zur Justiz, Schutz und Prävention für die Betroffenen. Auch ein Verbot von Zwangsehen und weiblicher Genitalverstümmelung sind im Gesetz enthalten.

Die Regelung wurde von den Ministerinnen und Ministern für Beschäftigung und Soziales der Mitgliedsstaaten bei ihrem Ratstreffen abgesegnet. Nachdem das Parlament bereits zugestimmt hat, tritt sie nach ihrer Veröffentlichung im EU-Amtsblatt in Kraft. Die Mitgliedsstaaten haben dann drei Jahre Zeit, sie in nationales Recht umzusetzen.

Für Raab ein wichtiger Schritt

„Ich begrüße das erste umfassende Gesetz auf EU-Ebene gegen Gewalt an Frauen, das wichtige Mindeststandards zum Schutz von Frauen und zur Gewaltprävention enthält“, sagte Frauenministerin Susanne Raab (ÖVP). Österreich sei beim Gewaltschutz in vielen Bereichen bereits heute Vorreiter. „Dass es nun auch europaweite einheitliche Regelungen geben soll, halte ich für sinnvoll und einen wichtigen Schritt im Kampf gegen Gewalt an Frauen“, so Raab.

Wirtschaft

An mehreren britischen Flughäfen ist es heute Abend zu Problemen bei der Passkontrolle gekommen. Auf Bildern, die in sozialen Netzwerken kursierten, waren lange Schlangen auf den Londoner Flughäfen Heathrow und Gatwick sowie auf dem Flughafen Manchester zu sehen. Den Berichten zufolge waren die E-Gates, die Durchgänge mit elektronischer Passkontrolle, ausgefallen.

Der Flughafen Manchester bestätigte auf X (Twitter), dass es sich um ein landesweites Problem mit den E-Gates handle. Man versuche, die Störung zu minimieren, während die Grenzpolizei an der Behebung des Problems arbeite, hieß es weiter.

Fluggäste in Heathrow, die sich per X nach dem Problem erkundigten, erhielten vom offiziellen Flughafen-Account die Antwort: „Wir haben Kenntnis von einem landesweiten Problem, mit dem die Grenzpolizei derzeit zu tun hat. Unsere Teams unterstützen die Grenzpolizei mit ihren Notfallplänen, um dabei zu helfen, das Problem so schnell wie möglich zu lösen, und wir entschuldigen uns für jegliche Auswirkungen auf ihre Reise.“

Die nächste Großinsolvenz im Signa-Konglomerat: Die Signa Retail GmbH ist zahlungsunfähig, teilten Alpenländischer Kreditorenverband (AKV), Creditreform und KSV1870 heute mit. Schulden von 1,13 Mrd. Euro bei 26 Gläubigern steht ein Vermögen von nur 1,51 Mio. Euro gegenüber.

Dennoch strebt das Unternehmen ein Sanierungsverfahren an, dafür bietet es 20 Prozent Quote innerhalb von zwei Jahren. „Die Frage, wie sie das machen wollen, stelle ich mir auch“, so AKV-Kreditschützerin Cornelia Wesenauer.

Insolvente Holding hält Mehrheit

Die Signa Holding, die seit November 2023 zahlungsunfähig ist, hält direkt und indirekt gut 95 Prozent an der Signa Retail. Durch die Insolvenz der Muttergesellschaft wurden auf Ebene der Signa Retail abgegebene Haftungszusagen schlagend und konnten mangels Finanzierung durch die Gesellschafter nicht mehr bedient werden, teilte der AKV mit. Aktuell hält die Signa Retail mittelbare Beteiligungen an diversen Unternehmensgruppen im Einzelhandelssektor. Dazu zählen unter anderem GKK, die KaDeWe Group, Globus und die Selfridges Group.

IT

TikTok zieht gegen das US-Gesetz vor Gericht, das einen Eigentümerwechsel bei der populären Kurzvideo-App erzwingen soll. Es verstoße gegen die in der US-Verfassung verankerte Redefreiheit, argumentierte die Tochterfirma des in China ansässigen Bytedance-Konzerns in der heute eingereichten Klage.

Bytedance hat laut dem Gesetz rund ein Jahr Zeit, sich von TikTok zu trennen, bevor die App aus Stores in den USA verbannt wird. Zur Begründung wird auf das Risiko verwiesen, dass sich China Zugriff auf Daten von US-Bürgerinnen und -Bürgern verschaffen und politischen Einfluss ausüben könne.

Abtrennung von Bytedance „einfach nicht möglich“

In der Klage heißt es unter anderem, eine vom Gesetz vorgeschlagene Abtrennung von Bytedance für den Verbleib in den USA sei „einfach nicht möglich“, weder geschäftlich noch technologisch oder rechtlich. TikTok könnte mit der Klage vor einem Berufungsgericht in der Hauptstadt Washington erreichen, dass der Countdown für die Zeit des Verfahrens gestoppt wird.

Das vor rund zwei Wochen in Kraft getretene Gesetz gibt Bytedance zunächst 270 Tage Zeit, sich von TikTok zu trennen. US-Präsident Joe Biden kann die Frist danach noch um drei Monate verlängern, wenn sich Fortschritte in den Verkaufsgesprächen abzeichnen. TikTok machte jedoch deutlich, dass es aus Sicht des Unternehmens nicht dazu kommen werde.

Chronik

Bei einer Schießerei in unmittelbarer Nähe des Hauses des kanadischen Rapstars Drake in Toronto ist Polizeiangaben zufolge heute ein Mann schwer verletzt worden. Ein Wachmann des Anwesens wurde mit schweren Schussverletzungen ins Krankenhaus gebracht, nachdem aus einem Fahrzeug geschossen worden war, wie der Polizeivertreter Paul Krawczyk vor Journalisten erklärte. Ein Verdächtiger flüchtete demnach in einem Auto.

Einsatzkräfte in der unmittelbaren Nähe des Hauses des kanadischen Rapstars Drake in Toronto
Reuters/Arlyn Mcadorey

Nahe dem Haus seien gegen 2.00 Uhr nachts (Ortszeit, 8.00 Uhr MESZ) Schüsse gefallen, erklärte die Polizei via X (Twitter). Der Wachmann stand zum Zeitpunkt des Vorfalls draußen vor dem Tor des Hauses, erklärte Krawczyk. Dem Fernsehsender CBC zufolge wurde das Anwesen des Rapstars von Polizisten abgesperrt. Wie der örtliche Fernsehsender Citynews berichtete, wurde nicht auf Drake geschossen.

„Ich kann nicht bestätigen, ob Drake zum Zeitpunkt des Vorfalls zu Hause war, aber ich kann Ihnen sagen, dass wir in Kontakt mit seinem Team stehen und dass es mit uns zusammenarbeitet“, fügte der Polizeivertreter hinzu.

Der 37-jährige Drake wurde bisher mit fünf Grammys ausgezeichnet. Im vergangenen Jahr war er der bestverdienende Rapper weltweit. Drake liefert sich derzeit eine heftige Auseinandersetzung mit seinem Rapperkollegen Kendrick Lamar – die beiden Musiker greifen einander in ihren Stücken, in „Diss-Tracks“, gegenseitig an. Es gab keine Hinweise darauf, dass die Schüsse mit dem Streit in Verbindung stehen könnten.

Coronavirus

Der CoV-Impfstoff des schwedisch-britischen Pharmaunternehmens AstraZeneca, Vaxzevria, ist nicht mehr in der EU zugelassen. Die bereits im März beschlossene Rücknahme der Marktzulassung trat heute in Kraft, wie aus einem Dokument der EU-Kommission hervorging. AstraZeneca habe diesen Schritt „aus kommerziellen Gründen“ selbst beantragt, Hintergrund sei mangelnde Nachfrage.

Seit dem Ende der Pandemie seien mehrere Varianten von Covid-19-Impfstoffen entwickelt worden, deswegen gebe es nun einen Überschuss an verfügbaren aktualisierten Präparaten. „Das hat zu einem Rückgang der Nachfrage nach Vaxzevria geführt, das nicht mehr hergestellt oder geliefert wird“, hieß es in einer AstraZeneca-Mitteilung. Man sei aber „unglaublich stolz auf die Rolle, die Vaxzevria bei der Beendigung der globalen Pandemie gespielt“ habe.

In einer Mitteilung der EU-Kommission hieß es, es sei nicht ungewöhnlich, dass Unternehmen die Rücknahme der Marktzulassung von Arzneimitteln oder Impfstoffen aus kommerziellen Gründen beantragen. Man könne bestätigen, „dass die Entscheidung nicht auf Zweifeln an Sicherheit oder Wirksamkeit des Impfstoffes beruht“.