Ausland

Die USA stellen neben einer bereits zurückgehaltenen Munitionslieferung an Israel auch die Lieferung weiterer anstehender Militärhilfen auf den Prüfstand. Das teilte der Sprecher des US-Außenministeriums, Matthew Miller, gestern in Washington mit.

Kurz zuvor hatte US-Verteidigungsminister Lloyd Austin bestätigt, dass die USA eine Lieferung wegen Israels Vorgehen in der Stadt Rafah im Süden des Gazastreifens zurückstellen.

USA gegen Militäroffensive in Rafah

Miller wollte sich nicht zur Art der Munition äußern, der Länge der Unterbrechung und dazu, was Israel nun genau tun müsse. „Ich werde nicht auf unsere internen Gespräche mit der israelischen Regierung eingehen“, sagte er. Man habe allerdings klar kommuniziert, dass die US-Regierung keine großangelegte Militäroffensive in Rafah unterstütze. Er betonte mehrfach, an der langfristigen Unterstützung Israels durch die USA habe sich nichts geändert.

Miller wollte nicht direkt beantworten, ob die Munition wegen Bedenken zurückgehalten worden sei, dass Israel damit Menschenrechtsverletzungen begehen könnte – das US-Außenministerium arbeitet derzeit an einem entsprechenden Bericht, der voraussichtlich noch in dieser Woche dem Kongress vorgelegt werden soll.

Ein Sprecher der israelischen Armee reagierte auf das Zurückhalten der ersten Bombenlieferung durch die USA bereits zurückhaltend.

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Der iranische Regisseur und Berlinale-Gewinner Mohammad Rasoulof ist nach Angaben seines Anwalts im Iran zu einer Haftstrafe verurteilt worden. Ein Berufungsgericht habe die Haftstrafe von acht Jahren Gefängnis wegen „Verschwörung gegen die nationale Sicherheit“ bestätigt, erklärte Anwalt Babak Paknia gestern auf X (Twitter).

Rasoulofs Film „Der Samen der Heiligen Feige“ soll diesen Monat beim Filmfestival in Cannes aufgeführt werden. Wegen Besonderheiten im iranischen Recht wird der Regisseur nur fünf Jahre seiner Strafe absitzen müssen. Paknia teilte mit, das Urteil beinhalte auch „Auspeitschung, Geldstrafe und Beschlagnahmung von Eigentum“. Das Urteil wurde noch nicht in den staatlichen Medien veröffentlicht.

Crewmitglieder unter Druck gesetzt

Der Anwalt erklärte, die Behörden hätten am 30. April einige Mitglieder der Filmcrew für Befragungen vorgeladen. Sie seien unter Druck gesetzt worden, den Film vom Festival in Cannes zurückzuziehen. In den vergangenen Wochen seien mehrere Crew-Mitglieder verhört, Schauspielern sei die Ausreise aus dem Iran untersagt worden. Paknia hatte zuvor erklärt, es sei nicht klar, ob Rasoulof den Iran werde verlassen dürfen, um am Festival in Südfrankreich teilzunehmen.

Die Auftritte iranischer Regisseure und Schauspieler beim Festival von Cannes waren in den letzten Jahren zunehmend problematisch. Der bekannte Regisseur Saeed Roustaee wurde wegen der Vorführung seines Films „Leilas Brüder“ auf dem Festival 2022 zu sechs Monaten Gefängnis verurteilt. Die iranischen Behörden begründeten das damit, der Film sei ohne Erlaubnis gezeigt worden.

Drei Wochen nach der Parlamentswahl ist in Kroatien eine Regierungskoalition zwischen der Wahlsiegerin, der bisher regierenden konservativen HDZ, und der rechtsextremen Heimatbewegung (DP) vereinbart worden.

Der HDZ-Chef und bisherige Premier Andrej Plenkovic bestätigte gestern, eine Einigung über die Regierungsbildung und Ressortverteilung erreicht zu haben, berichteten kroatische Medien.

In der neuen Regierung wird die DP drei Ressorts bekommen, kündigte Plenkovic an. Sein Koalitionspartner solle das neu gegründete Ministerium für Demografie, das Landwirtschaftsministerium und das Wirtschaftsressort leiten. Darüber hinaus bekommt die DP auch einen Vizepremierposten.

Minderheiten als Mehrheitsbeschaffer

Die HDZ hat 61 der 151 Mandate im neuen Sabor (Parlament), die DP 13. Den beiden Koalitionspartnern fehlen damit zwei Stimmen auf die absolute Mehrheit. Die nötige Mehrheit sollen der Koalition die Minderheitsabgeordneten verschaffen. Es bleibt aber unklar, wie viele von insgesamt acht Minderheitsabgeordneten die neue Koalition im Parlament stützen werden.

Fest steht, dass die serbische Minderheitspartei SDSS ihre drei Stimmen für die Regierungsbildung nicht beisteuern wird. Die DP, ohne die Plenkovic keine Mehrheit zusammenstellen konnte, lehnt jegliche Kooperation mit der serbischen Volksgruppenvertretung ab. Bisher war die SDSS Koalitionspartner in Plenkovics Regierung.

Estland hat wegen der Störungen der GPS-Satellitennavigation im Ostseeraum den Geschäftsträger der russischen Botschaft in Tallinn einbestellt. Das Jamming – also das aktive Stören oder Blockieren des Signals – durch Russland habe immer mehr zugenommen, teilte Außenminister Margus Tsahkna gestern in Tallinn mit.

Das stifte Verwirrung und beeinträchtige die zivile Luftfahrt erheblich. Das GPS-Signal wird von Flugzeugen etwa zur Bestimmung der eigenen Position und zur Navigation verwendet.

Schäden im Flugverkehr

Russlands Aktivitäten verstießen gegen die Funkvorschriften der Internationalen Fernmeldeunion (ITU), so der Außenminister. Das sei dem russischen Diplomaten vermittelt worden, sagte Tsahkna. Über die Gefahren der GPS-Signalstörungen habe er auch mit den EU-Mitgliedsstaaten und NATO-Verbündeten gesprochen.

Der estnische Außenminister wies darauf hin, dass die GPS-Störung Russlands schwere Schäden im Flugverkehr in der Region verursacht habe. Am deutlichsten gezeigt habe sich das in der Einstellung der Flüge zwischen Finnlands Hauptstadt Helsinki und Estlands zweitgrößter Stadt Tartu.

Die militärische Auseinandersetzung zwischen Israel und der proiranischen Hisbollah im Südlibanon spitzt sich zu. Israel führte gestern schwere Luftangriffe im Südlibanon durch, die Hisbollah erklärte, sie habe Drohnen mit Sprengsätzen und Raketen auf israelische Ziele abgefeuert. Bei den israelischen Angriffen wurden nach Angaben aus Sicherheitskreisen drei Menschen im Libanon getötet.

Die libanesische Nationale Nachrichtenagentur meldete israelische Angriffe auf 28 Städte und Dörfer im Südlibanon, einer Hochburg der schwer bewaffneten Hisbollah-Miliz.

Ukraine-Krieg

Nach heftigen Angriffen auf die Energieinfrastruktur hat die Ukraine die Stromversorgung im Land eingeschränkt. Der staatliche Stromversorger Ukrenergo teilte heute mit, seine Zentrale sei aufgrund von „Stromknappheit“ infolge des Angriffs „gezwungen, die Stromversorgung für Industrie und Gewerbe“ von 18.00 bis 23.00 Uhr einzuschränken. Das werde in gleichem Umfang in allen Regionen des Landes geschehen.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bezeichnete den Angriff in seiner allabendlichen Videobotschaft gestern als „vorsätzlich, kalkuliert und hinterhältig“. Russland habe mit fast 60 Raketen und mehr als 20 Schahed-Drohnen iranischer Bauart auf „lebenswichtige zivile Infrastruktur“ gezielt und „kein einziges militärisches Ziel“ ins Visier genommen.

Moskau argumentiert mit Vergeltung

Das russische Verteidigungsministerium bezeichnete die Angriffe als Vergeltung für ukrainische Angriffe, mit denen das „Kiewer Regime“ versucht habe, russische Energieeinrichtungen zu beschädigen. Die Ukraine hatte in den vergangenen Monaten Ölraffinerien und Lager auf russischem Gebiet ins Visier genommen.

Ukrainische Behörden hatten Angriffe auf Energieinfrastruktur in mindestens sechs Regionen gemeldet. Die Angriffe richteten sich nach Angaben von Energieminister Herman Haluschtschenko gegen Stromerzeugungsanlagen in zahlreichen Regionen des Landes, darunter Poltawa, Saporischschja und Lwiw. Auch die Stadt Cherson im Süden des Landes war nach Angaben von Regionalgouverneur Olexandr Prokudin teilweise ohne Strom.

Angesichts des Mangels an Soldaten lässt die Ukraine künftig Strafgefangene zum freiwilligen Militärdienst zu. Das beschloss das Parlament in Kiew gestern, wie ukrainische Medien berichteten. Verurteilte Schwerverbrecher wie Mörder und Vergewaltiger dürften sich aber nicht melden, auch nicht Drogenhändler oder Häftlinge, die wegen schwerer Fälle von Korruption einsitzen.

Ausgeschlossen seien darüber hinaus ehemalige Abgeordnete, Minister und ranghohe Staatsbeamte sowie Häftlinge, die wegen Straftaten gegen die nationale Sicherheit verurteilt worden seien.

Russland hatte gerade in den ersten Monaten seines Angriffskrieges gegen die Ukraine Zehntausende Häftlinge mobilisiert und ihnen ihre Strafen erlassen, auch Mördern und Sexualstraftätern. Es gab mehrere aufsehenerregende Fälle, dass solche Männer nach der Entlassung aus dem Wehrdienst wieder Gewaltverbrechen begingen.

Dem neuen Gesetz in der Ukraine zufolge können sich Strafgefangene zur Armee melden, wenn ihre Reststrafe nicht länger als drei Jahre beträgt. Sie sollten in gesonderten Einheiten unter Bewachung dienen, erläuterte die Abgeordnete Olena Schuljak. Der Militärdienst ende nicht mit Ende der Strafe, sondern bei Vertragsende oder einer allgemeinen Demobilisierung.

Die Ukraine versucht mit mehreren Gesetzen, dem Mangel an Soldaten an der Front abzuhelfen. So wurden das Wehrpflichtalter gesenkt und die Erfassung von wehrpflichtigen Männern verbessert.

Inland

Die Regierung startet einen neuen Anlauf für eine Kennzeichenerfassung bei Strafrechtsdelikten. Einen entsprechenden Bericht der „Kronen Zeitung“ bestätigte das Innenministerium gestern gegenüber der APA. Das Ministerium habe einen Gesetzesentwurf in Begutachtung geschickt.

„Im Kampf gegen Extremismus, Terrorismus, aber auch gegen Einbrecher helfen eine bessere Überwachung und strenge Kontrollen“, sagte Innenminister Gerhard Karner (ÖVP).

Die Kennzeichenerfassung 2019 sah eine automatische Erfassung und Speicherung von Daten zur Identifizierung von Fahrzeugen und Fahrzeuglenkern vor. Der Verfassungsgerichtshof (VfGH) sah darin allerdings einen gravierenden und unverhältnismäßigen Eingriff in die Geheimhaltungsinteressen gemäß Datenschutzgesetz sowie das Menschenrecht auf Achtung des Privatlebens. Das Gesetz wurde aufgehoben.

Keine Speicherung von Daten

Das neue Gesetz sieht nun laut „Kronen Zeitung“ keine Speicherung der Daten mehr vor, sondern eine sofortige Auswertung. Die Kennzeichenerkennungsgeräte gleichen den Fahndungsdatenbestand automatisch mit vorbeifahrenden Fahrzeugen bzw. deren Kennzeichen ab.

Dadurch kann festgestellt werden, ob ein Fahrzeug zur Fahndung ausgeschrieben ist oder sonstige Informationen über dieses Fahrzeug bestehen. Es wird aber nichts gespeichert.

Mehr Durchsuchungsbefugnisse für Polizei

Eine weitere Änderung solle der Polizei mehr Durchsuchungsbefugnisse geben. Derzeit kann die Sicherheitsbehörde unter bestimmten Voraussetzungen für bestimmte Großveranstaltungen Durchsuchungsanordnungen erlassen.

Mit dem neuen Gesetz sollen Kontrollen etwa bei Drohungen mit Anschlägen auf touristische Sehenswürdigkeiten ausgeweitet werden können. Weiters sollen Rechtsanwälte, Notare oder Verteidiger in Strafsachen künftig Akteneinsicht bei den Landespolizeidirektionen auf digitalem Wege nehmen können, schrieb die „Kronen Zeitung“.

Die Botschaft der Ukraine in Wien hat sich beim österreichischen Außenministerium über ein FPÖ-Wahlkampfplakat beklagt, auf dem unter anderem eine sehr herzliche Begrüßung von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj als Schwarz-Weiß-Zeichnung dargestellt ist. Darüber berichtete gestern die ukrainische Nachrichtenagentur Ukrinform.

Sobald der manipulative Inhalt des FPÖ-Plakats bekanntgeworden sei, habe der Botschafter der Ukraine heftige Kritik geübt, zitierte Ukrinform aus einer Erklärung. „Die Botschaft hat zudem eine offizielle Note an das österreichische Außenministerium übermittelt, in der die Strategie der FPÖ verurteilt wurde, den Grund und die Art des russischen Aggressionskrieges manipulativ und verzerrt zu erklären“, hieß es.

Das sei unter anderem eine Verhöhnung und Beleidigung des ukrainischen Volkes und schaffe Grundlagen für die Rechtfertigung von Kriegsverbrechen der Russen in der Ukraine.

Das kritisierte Plakat, auf der der Spitzenkandidat der FPÖ bei den EU-Parlamentswahlen, Harald Vilimsky, mit dem Slogan „EU-Wahnsinn stoppen“ und unter anderem dem Stichwort „Kriegstreiberei“ für sich wirbt, war am 19. April erstmals präsentiert worden. „Es reicht, weil die Summe der politischen Wahnsinnigkeiten ein Ausmaß erreicht hat, wo man nur mehr auf die Stopp-Taste drücken kann“, hatte Vilimsky das Sujet damals begründet.

Die Bundesregierung hat gestern im Kanzleramt mit einem Festakt der Befreiung vom Nationalsozialismus und des Endes des Zweiten Weltkriegs in Europa gedacht.

In ihren Reden erinnerten Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) und Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) an die damaligen Geschehnisse und spannten den Bogen in die Gegenwart zum russischen Angriffskrieg in der Ukraine sowie zum Nahost-Konflikt. Beide mahnten, „niemals zu vergessen“ und die Demokratie zu verteidigen.

Aus dem „niemals vergessen“ müsse ein „niemals wieder machen“ resultieren, so Nehammer. „Warum das so notwendig ist, sieht man in Zeiten gerade wie jetzt“, so der Kanzler mit Blick auf den russischen Angriffskrieg in der Ukraine, der „das Unrecht des Kriegsführens auf europäischen Boden“ zurückgebracht habe.

Nehammer und Kogler verurteilen Angriff auf Israel

Ein „klares Wort“ fand Nehammer auch zum Krieg im Nahen Osten: „Es ist unsere Aufgabe“, an der „Seite Israels zu stehen“, der Angriff der Hamas am 7. Oktober sei „Terror“ gewesen, so Nehammer.

„Der Terror setzt sich bis heute fort. Während wir hier die Feierstunde abhalten, werden immer noch Geiseln aus Israel von der Terrororganisation Hamas gefangen gehalten“, sagte Vizekanzler Kogler. „Das Selbstverteidigungsrecht Israels ist vollkommen unbestreitbar.“

Der Appell „nie wieder“ müsse mit Leben gefüllt werden, so Kogler. „Sonst ist das ein Placebo von der Sonntagsrede, es muss auch werktags gelten und es muss wirken als Medikament, sonst haben wir auch etwas falsch gemacht.“

Fest der Freude auf Heldenplatz

Zum zwölften Mal fand gestern Abend das Fest der Freude auf dem Heldenplatz in Wien statt. Die Wiener Symphoniker und eine Zeitzeugin erinnerten an die Befreiung Österreichs vom Nationalsozialismus.

Für Bundespräsident Alexander Van der Bellen war die Feierstimmung angesichts der starken Zunahme antisemitischer Vorfälle nicht ungetrübt. Bei Antisemitismus und Judenhass dürfe es „null Toleranz“ geben. Er rief in seiner Rede am Mittwochabend zu Zivilcourage auf. „Wir müssen Judenhass und Antisemitismus mit null Toleranz entgegentreten. Entschieden. Jeden Tag. Überall.“

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Chronik

Dem spanischen Ex-Fußballverbandschef Luis Rubiales wird der Prozess gemacht. Der Oberste Gerichtshof des Landes hat gestern im „Kussskandal“ die Anklage zugelassen, eine Verhandlung gegen den 46-Jährigen angesetzt und ihm zudem eine Frist von 24 Stunden gesetzt, um eine Kaution in der Höhe von 65.000 Euro zu hinterlegen.

Rubiales hatte Nationalspielerin Jenni Hermoso nach dem am 20. August von Spanien gewonnenen WM-Finale auf den Mund geküsst. Die Spielerin gab im Gegensatz zu Rubiales an, dass das ohne ihr Einverständnis passiert sei.

Ein weiterer Anklagepunkt richtet sich außer gegen Rubiales auch gegen drei Funktionäre wegen Nötigung Hermosos. Rubiales als damaliger Präsident des Spanischen Fußballverbandes (RFEF) sowie der Sportdirektor der Auswahl der Männer, Albert Luque, der damalige Trainer der Frauennationalmannschaft, Jorge Vilda, und der im RFEF für Marketing zuständige Ruben Rivera hätten Druck auf Hermoso ausgeübt, in einem Video zu sagen, der Kuss sei mit ihrem Einverständnis erfolgt.

Auch hier wurde eine – gemeinschaftliche – Kaution von 65.000 Euro festgesetzt. Rubiales war im Zuge des Skandals von der FIFA und vom spanischen Sportgerichtshof für drei Jahre gesperrt worden und musste als RFEF-Chef zurücktreten.

Bei Lotto „6 aus 45“ hat kein Spielteilnehmer die sechs Richtigen erraten. Bei der nächsten Ziehung wartet ein Dreifachjackpot. Es wurden folgende Gewinnzahlen ermittelt.

2 4 9 16 19 44/Zusatzzahl: 43

Die richtigen LottoPlus-Zahlen:

1 22 27 29 32 34

Beim Joker gibt es zwei Gewinner. Die richtige Joker-Zahl lautet:

9 0 5 9 2 1

Alle Angaben ohne Gewähr

Kultur

Der US-Musiker Sänger, Tontechniker und Produzent Steve Albini ist tot. Albini, der eine Reihe von renommierten Alben der US-amerikanischen Alternativemusikszene produzierte, starb im Alter von 61 Jahren an einem Herzinfarkt in seinem Aufnahmestudio. Mitarbeiter seines Studios Electrical Audio bestätigten die Nachricht gestern gegenüber der Website Pitchfork.

Steve Albini während Konzert auf Bühne, 2005
IMAGO/ZUMA Press

Albini war nicht nur Frontmann der Bands Big Black, Rapeman und Shellac, die alle die Grenzen des Post-Punk und Artrock ausloteten, sondern produzierte auch Alben für Bands wie Nirvana, Pixies, PJ Harvey sowie Jimmy Page und Robert Plant. Albini lehnte Streamingdienste ab und verzichtete darauf, Tantiemen für die von ihm produzierten Aufnahmen anderer Künstler und Künstlerinnen zu nehmen.

Mit der Band Shellac bereitete er gerade „To All Trains“, das erste Album seit 2014, vor, es sollte kommende Woche veröffentlicht werden.

Geboren wurde Albini 1962 in Kalifornien. Seine musikalischen Inspirationen kamen aus der Punkbewegung, vor allem von den Ramones, aber auch von Bands wie Devo und Pere Ubu. Er übersiedelte in die Vororte von Chicago, um Journalismus zu studieren, und wurde in die Underground-Musikszene der Stadt hineingezogen. Er arbeitete für Fanzines und das Punklabel Ruthless Records.

Tätig für Pixies, PJ Harvey, Bush, Nirvana

Neben seiner eigenen Musik pflegte Albini sein Handwerk hinter dem Mischpult. Ein prominentes frühes Werk war „Surfer Rosa“, das Debütalbum der Pixies von 1988, gefolgt von zahlreichen anderen Produktionen, als die Grunge-Szene in den frühen 90er Jahren florierte. Zu seinen Major-Label-Veröffentlichungen zählen Alben von PJ Harvey, The Auteurs, Bush und vor allem Nirvana, die ihr drittes und letztes Studioalbum „In Utero“ 1993 mit ihm zusammen aufnahmen.

Albini wurde von Musikern und Musikerinnen für seinen unprätentiösen Ansatz verehrt, der die Absichten jedes Künstlers in den Vordergrund stellte, anstatt einen bestimmten Produktionsstil einzubringen. So wie Albini die Bevormundung der Musiker durch Produzenten ablehnte, war er ein scharfer Kritiker der Ausbeutung von Bands durch die Plattenfirmen und Manager. Insgesamt wirkte er als Tontechniker und Produzent an mehreren Tausend Produktionen mit. Auch die mittlerweile aufgelöste Linzer Band Valina nahm mehrere Alben mit Albini auf.

Rund 25 Jahre nach dem Kinostart der Fantasy-Filmreihe um „Harry Potter“ sollen die Abenteuer in der Zauberwelt im Fernsehen fortgesetzt werden. Die Serie werde 2026 starten, sagte Philippe Roucoule vom Medienunternehmen Warner Bros. Discovery gestern in München bei der Vorstellung einer „Harry Potter“-Ausstellung.

Grundlage für die künftige Serie sollen die sieben Romane von Bestsellerautorin J. K. Rowling sein, die Menschen weltweit begeisterten, ebenso wie die erfolgreiche achtteilige Filmreihe. Noch offen sei, welche Darsteller und Darstellerinnen die Hauptcharaktere verkörpern, so Roucoule. Auch wie viele Staffeln es geben werde, sei noch unklar.

Klar ist jedoch, dass auf die künftigen „Harry Potter“-Darstellerinnen und -Darsteller eine schwierige Aufgabe wartet, setzten Daniel Radcliffe, Emma Watson, Maggie Smith und Robbie Coltrane mit ihren Figuren doch über Jahre hinweg hohe Maßstäbe. „Wir werden stärker in die Bücher eintauchen“, sagt Roucoule.